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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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hätt‘ ich ihm seine Whiskyflasche über seine versoffene Rübe gezogen!“ Dumas‘ Kopf lief rot an.
    „Mann, hörst du dir manchmal überhaupt selber zu? Weißt du wie furchtbar   du dich anhörst?“, erwiderte ihm Clavel angewidert. „David hätte es nicht verhindern können... hörst du, Léon! Er hätte es nicht verhindern können! Denis wurde von hinten überrascht. Wahrscheinlich hätt’s sogar beide erwischt, wäre David bei ihm geblieben. Mann, das waren Profis... Gott verfluchte Profis! Verstehst du?!“
    Clavel konnte sich gar nicht mehr erinnern, wie oft er schon versucht hatte, Dumas davon zu überzeugen, was für einem großen Irrtum er unterlegen war. „Du irrst dich gewaltig, wenn du denkst, David habe ihn getötet! Hör‘ zu, Léon, bitte sprich‘ mit ihm. Nicht nur Denis Tod macht ihn total fertig, sondern auch dass du dich jetzt plötzlich gegen ihn gestellt hast. Du kannst doch die Freundschaft nicht einfach zum Teufel jagen!? Ihr seid doch Freunde! Sogar die besten! Das hätte mir genauso gut passieren können! Und dann? Wäre ich etwa auch für dich gestorben? Ich bitte dich, sprich‘ mit ihm, Léon! Er wird gehen. Ich weiß es. Du bist der Einzige, der ihn halten kann. Er wird es von dir abhängig machen! Du weißt das ganz genau! Er wird sicherlich auf dich hören!“ , hatte er zu Dumas gesagt. Clavel hatte buchstäblich tagtäglich auf ihn eingeredet, Fort zu halten, als der vor lauter Selbstvorwürfen mit dem Gedanken gespielt hatte, die Einheit zu verlassen. Doch anstatt Clavels Bitte zu folgen, war Dumas Fort damals im Treppenhaus des Reviers aufgelauert und hatte ihn aufgefordert, noch an jenem besagten Tag freiwillig zu gehen. „Pack‘ noch heute deine beschissenen Sachen!“ , hatte er ihn wütend angefahren. Er hatte ihm angedroht, ansonsten alles in seiner Macht stehende zu tun, dass ihm ein Disziplinarverfahren angehängt werden würde. „Und dann feuert dich Schlumberger sowieso, du beschissener Arsch!“ , hatte ihm Dumas zornig an den Kopf geschmissen. Clavel hatte zufällig Dumas‘ lautes Geschrei gehört und war sofort ins Treppenhaus geeilt. Dort hatte er gleich versucht, den Streit zu schlichten, was bei Dumas‘ Temperament vollkommen unmöglich gewesen war. Hätte sich Clavel anschließend während dieser heftigen Auseinandersetzung der beiden nicht dazwischen geworfen, wäre der Streit eskaliert und hätte mit einer Schlägerei auf dem Revier geendet. Sein Partner war damals das erste Mal handgreiflich gegen Fort geworden. Derart in Rage hatte Clavel ihn noch nie zuvor gesehen.
    „Jetzt lass‘ mich endlich mit diesem beschissenen Arsch in Ruhe!“ Dumas  war schon lange nicht mehr so zornig gewesen wie an diesem Tag.
    Er ließ Clavel einfach stehen, stürmte aus dem Büro hinaus und suchte eiligst die Toiletten auf. Dort bückte er sich über das Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf und schüttete sich eine Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, um die Schwellungen an seinen Augen abzukühlen, da er immer noch unter den Folgen de s K. O. Gase s litt. Sein Blick richtete sich gegen den Spiegel und er fand, er sah an diesem Morgen wirklich ziemlich beschissen aus. Anschließend verließ er wieder den Waschraum.
    Clavel hatte sich in der Zwischenzeit zurück an seinen Schreibtisch gesetzt und gerade angefangen, seinen Bericht zu tippen, als Dumas das Büro wieder betrat. Auf dem Tisch, dessen weiße Tischplatte kaum mehr zu sehen war, lagen die gesamten Akten der Mordfäll e „Black Angel “ ausgebreitet vor ihm. Darauf lag zudem ein Stadtplan, in welchem die Tatorte mit roten Fähnchen gekennzeichnet waren. Das Büro war nicht besonders groß und die Wände waren schon lange nicht mehr neu gestrichen worden. Das Weiß war an manchen Stellen schon ziemlich verschmutzt. Bis auf Clavels Diplom hing nichts weiter an der Wand. Hohe Regale, gefüllt mit Akten verschiedener Mordfälle der letzten Jahre, waren ringsherum an den Wänden angereiht. Auf den beiden Schreibtischen standen je ein alter Personalcomputer, eine Tastatur sowie eine Maus, und in der Mitte der Tische lagen eine Menge Schreibutensilien quer durcheinander. Es sah ziemlich unordentlich aus. Ein Drucker, der an beiden Computern angeschlossen war, stand auf Clavels Seite. Dumas benutzte selten seinen Computer. Als er ihn bekommen hatte, fühlte er sich schon zu alt, um sich in die neuen Programme einzuarbeiten. Seine Berichte hatte er entgegen Schlumbergers Anordnung nach wie vor mit der Hand

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