EngelsZorn - Im Blutrausch
liebte und vergötterte einen anderen Mann und dagegen war er völlig
machtlos.
Um von dem lüsternen Gedanken an sie loszukommen, richtete er sich wieder auf und ging im Zimmer umher.
Dabei fiel sein Blick auf ein Buch, dessen Vorderseite umgedreht mit der Schrift nach unten auf der Fensterbank lag und so der Titel verdeckt war.
Fort nahm das Buch in die Hand, um sich von seinen wollüstigen Gedanken an Isabelle abzulenken und las den Titel.
Titelseite des Buches „Mirabeau“
Der gelüftete Vorhang
oder Lauras Erziehung
Mirabeau
„Mirabeau... ?“, murmelte er. Davon hatte er wahrlich noch nie gehört. Er ging mit dem Buch zurück zur Couch und ließ sich darauf nieder. Dann schlug er es auf und blätterte ein paar Seiten durch, bis er auf einer bestimmten hängen blieb. Er konnte nicht fassen, was für einen obszönen Text er soeben gelesen hatte. Die Zeilen erregten ihn dennoch so stark, dass das Blut aus seinem Kopf in seine Lenden floss. Er konnte das Anschwellen seines Penis nicht mehr verhindern. ‚... oh nein, nicht auch noch das! Das hat mir gerade noch gefehlt!...‘ , dachte er entsetzt. Fort saß tatsächlich mit einem steifen Glied auf Isabelles Couch. Er schlug das Buch wieder zu, legte es beiseite, lehnte seinen Kopf an die Wand und schloss die Augen. Dann fing er an zu träumen, wie er ihren Mund küsste, ihre Lippen mit den seinigen berührte, ihren Hals liebkoste, ihre Brüste zärtlich mit seinen Händen streichelte, er stellte sich vor, wie er in sie eindrang, sie gegen das Kopfende ihres Bettes stieß, sie leidenschaftlich liebte und er träumte davon, wie sie sich ihm willenlos hingab. Er hörte sie immer wieder seinen Namen rufen. Sie flüsterte ihm verführerisch zu: David, nimm‘ mich. David. Er liebte den Klang ihrer Stimme. Er liebte es, wie sie seinen Namen rief. David. David. Sie lächelte ihn an. Er liebte es, sie anzusehen. Sie rief ihn unaufhörlich. David. David. Er lächelte ihr zu.
„David?... David?... David?“
Doch dann bemerkte er plötzlich, dass sie tatsächlich seinen Namen rief.
„David? Sind Sie noch da?“
Er richtete sich abrupt auf. „Ja. Hier drüben. Im Wohnzimmer.“
„Ich komm‘ gleich rüber. Ich ruf‘ vorher nur noch schnell im Hospital an.“, erklang es aus dem Schlafzimmer.
Fort wusste, dass ihm höchstwahrscheinlich nur dieses eine Mal in seinem Leben die Möglichkeit gegeben worden war, Isabelles schöne Brüste zu sehen, sie zu küssen, ihren Mund zu berühren, ihre Lippen zu schmecken, an ihrer Haut zu naschen, den Duft ihres Haares aufzusaugen. Trotz seiner unbändigen Schuldgefühle ihr gegenüber fühlte er sich glücklich, Isabelle für einige Minuten in seinem Leben so nah gekommen zu sein.
Als sie zur Wohnzimmertür hereinkam, waren die Knöpfe an ihrer Weste bereits wieder zugeknöpft. „Sébastians Zustand ist unverändert. Ich fahre in einer Stunde zu ihm ins Hospital. Auch Kaffee?“
Fort nickte. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal richtig geschlafen hatte. Das Einzige, was ihn aber immer wach zu halten schien, war eine heiße Tasse schwarzer Kaffee. „Isabelle? Darf ich mich in Ihrem Bad am Waschbecken ein bisschen frisch machen?“ Er sah sie fragend an.
„Aber natürlich! Wollen Sie duschen, David?“
„Wenn es Sie nicht stört, ja.“, sagte er verlegen.
„Ich richte Ihnen gleich ein paar Sachen her.“ Sie drehte sich um und verschwand im Bad. Dort zog sie ein frisches Handtuch aus ihrem Schrank heraus und legte es auf das Waschbecken. ‚... er braucht sicherlich auch Rasierzeug... und Waschzeug... und auch eine Zahnbürste...‘ , dachte sie sich, während sie das Handtuch betrachtete. Sie ging nochmals zum Schrank zurück und holte aus der untersten Schublade, in der sie ihren Vorrat lagerte, ein Schampoo, ein Duschgel, eine verpackte Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Rasierschaum und einen verpackten Einwegrasierer hervor und legte alles sorgfältig auf das Handtuch. Erst vor ein paar Tagen hatte sie neuen Rasierschaum und eine neue Packung Einwegrasierer für Sébastian gekauft. Sie atmete schweren Herzens, als sie geistesabwesend den Rasierschaum sowie den verpackten Einwegrasierer betrachtete. Anschließend sah sie sich im Spiegel an und ihr Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ernst. „Ich werde dich finden, und ich werde dich töten, für das, was du Sébastian angetan hast! Das schwöre ich dir!“, murmelte sie ihrem Spiegelbild zu. Dann wandte sie sich vom Spiegel
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