EngelsZorn - Im Blutrausch
den sanften Druck ihrer Hand auf der seinigen.
Isabelle fielen langsam die Augen zu.
Fort wartete an ihrem Bett, bis sie fest eingeschlafen war. Er beobachtete sie noch eine Zeit lang, während sie schlief. ‚... wärst du doch nur mein Juwel... meiner und nicht seiner!...‘, dachte er. „Wie gerne würde ich dir sagen, was ich fühle...“, flüsterte er ihr zu, während er sie im Schlaf betrachtete. Er war überwältigt von ihr. Sie hielt ihn unwissentlich in ihrem Zauberbann gefangen, und es war ihm unmöglich, sich daraus zu befreien. ‚... ich möchte dich küssen, Isabelle, dich berühren...‘ Seine Gedanken überschlugen sich. Der innerliche Drang, diese Frau zu berühren, war unbändig groß. Fort hob seine rechte Hand an, näherte sich mit seinen Fingern ihrem Mund und war kurz davor, mit seinem Zeigefinger ihre Lippen zu berühren, doch im letzten Moment hielt er sich zurück. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust, und er verspürte plötzlich einen stechenden Schmerz, als ihm bewusst wurde, dass er nur einer Illusion hinterhereilte. Es machte ihn traurig und er wandte den Blick von ihr ab. Dann erhob er sich vom Bett und ging zur Tür. Doch bevor er hinaustrat, drehte er sich nochmals zu ihr um. Sie faszinierte ihn.
Er betrachtete sie noch einige Minuten lang, dann ließ er seinen Blick langsam im Schlafzimmer umherschweifen. An der Wand rechts neben dem Fenster hing ein großer, silberfarbener Bilderrahmen. Darin war ein Bild von de Valence und ihr. Er hielt Isabelle fest umschlungen in seinen Armen und drückte seine Wange an die ihrige. Sie lachten. ‚... sie sehen so glücklich darauf aus...‘ , dachte er sich wehmütig. Anschließend sah er wieder zu ihr hinüber. Sie lag auf einem silberfarbenen Metallbett, dessen Gitterstäbe am Kopfende des Bettes doppelt so hoch waren als die am Fußende. Alle vier Enden der beiden leicht nach unten gewölbten Stangen, die auf den Gitterstäben auflagen, verliefen in einen runden, in sich laufenden Kreis. Es sah ziemlich verspielt aus. Isabelles Metallbett stand mitten im Raum, und um das Bett herum waren dunkelbraune, kubanische Schränke und Bücherregale angereiht, die mit enorm vielen Büchern vollgestopft waren. Dazwischen saßen vereinzelt ein paar Stofftiere. Über dem Bett an der Decke hing ein Ventilator aus Messing und der tiefe, gelbe Ton der Wandfarbe verlieh dem Zimmer eine warme Nuance. Schlagartig kam ihm in den Sinn, dass sich de Valence fast jede Nacht in diesem Schlafzimmer mit ihr vergnügt hatte, und schon wieder verspürte er einen Stich in der Brust.
Er drehte sich hastig um und ging aus dem Schlafzimmer hinaus. Im Wohnzimmer setzte er sich auf die weiße Ledercouch. Er versank in dem weichen Polster. Nun ließ Fort seinen Blick durch das Zimmer wandern. Der Raum war sehr hoch, was nicht unüblich für diese alten Gebäude war. In diesem Stadtteil von Paris gab es noch sehr viele Häuser dieser Art, die im 17. Jahrhundert erbaut worden waren. Die großen Fenster ließen sehr viel Licht herein und erhellten den Raum. Die Wände waren mit einer kräftigen, gelblichen Ockerfarbe gestrichen. Viele Antiquitäten wie Ventilatoren aus den 20iger und 30iger Jahren, Schreibmaschinen aus den 40iger Jahren sowie eine Nähmaschine und ein alter Ofen zierten das Zimmer. An den Wänden hingen sehr viele Bilder, auf denen alte Flugzeugmodelle aus den 40iger Jahren abgebildet waren. Eine hohe Glasvitrine aus Zedernholz neben der Wand am Fenster war von oben bis unten mit Stofftieren gefüllt. Fort erhob sich von der Couch, ging zur Vitrine hinüber und sah hinein. Alle Stofftiere hatten ein kleines Fähnchen am Ohr . „STEIFF...“ , murmelte er, als er die Inschrift auf den Fähnchen gelesen hatte. Es gefiel ihm sehr, dass sie eine Leidenschaft für Kuscheltiere hatte. Er schmunzelte. Fort versuchte sich daran zu erinnern, ob seine Ex-Frau jemals etwas gesammelt, oder für irgendetwas anderes Interesse und Begeisterung gezeigt hatte, als für andere Männer. Aber es fiel ihm auf Anhieb nichts ein.
Plötzlich fiel sein Blick auf ihr CD-Regal.
Er ging darauf zu und sah sich Isabelles CD’s an. „Marc Anthony... David DeMaría...“, murmelte er leise vor sich hin und fuhr mit seinem Finger an den CD’s entlang. „Juanes... Chambao, Andy & Lucas... David Bisbal, Malú, Tiziano Ferro, Miguel Bosé, Mecano... Nelly Furtado... Etienne Daho, Shakira, Alejandro
Sanz... Madonna, Mylene Farmer... was ist denn das!?“, stieß er verwundert
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