English Cooking
niemals, und deshalb hing man früher einige Brötchen als Glücksbringer in der Küche auf. In Wasser eingeweichten Stückchen dieser Brötchen schrieb man Heilkraft zu. Besonders warm schmecken Hot Cross Buns so gut, dass man sie heute das ganze Jahr hindurch isst. Wie so viele andere Dinge auch sind sie selbst gemacht am besten.
Hot Cross Buns (warme Rosinenbrötchen)
Für 12 Brötchen:
60 g Zucker
150 ml lauwarmes Wasser
30 g Hefe
450 g Mehl
½ TL Salz
je 1 TL Zimt, Muskat und Piment
100 g Rosinen
150 ml warme Milch
2 Eier
60 g Butter
2 EL Zucker
2 EL Wasser
Verrühren Sie einen Teelöffel des Zuckers mit dem warmen Wasser. Bröseln Sie die Hefe hinein und lassen Sie die Mischung 15 Minuten stehen, bis sich dicker Schaum an der Oberfläche gebildet hat. Geben Sie das Mehl, das Salz und die Gewürze in eine Rührschüssel und fügen Sie den restlichen Zucker und die Rosinen hinzu, sodann die Hefemischung, die Milch, ein Ei sowie die geschmolzene Butter. Mit einem Holzlöffel zu einem glatten Teig verarbeiten. Anschließend kneten Sie den Teig auf einer bemehlten Fläche noch 5 bis 10 Minuten, bis er glatt und geschmeidig ist. Legen Sie ihn zurück in die Schüssel, und lassen Sie ihn mit einem feuchten Küchentuch oder Frischhaltefolie bedeckt an einem warmen Ort gehen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
Nehmen Sie dann den Teig aus der Schüssel und kneten Sie ihn, bis er wieder seine ursprüngliche Größe hat. Nun teilen Sie ihn in 12 gleich große Stücke, die Sie zu dicken Scheiben formen und auf ein mit Backpapier belegtes Kuchenblech legen.Bestreichen Sie die Teigkreise mit verquirltem Ei, und ritzen Sie mit einem scharfen Messer jeweils ein tiefes Kreuz hinein. Zugedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen.
Die Brötchen in einem auf 220 °C (Gas Stufe 7) vorgeheizten Backofen etwa 15 Minuten backen. Inzwischen den Zucker im heißen Wasser auflösen und die fertig gebackenen Brötchen noch heiß damit bestreichen.
Toast und Marmelade
Zum englischen Frühstück gehören außerdem, falls Sie noch Appetit haben, Toast und Marmelade. Der Toast sollte aus hellem oder dunklem Brot mit feiner Krume sein und nach Möglichkeit warm und knusprig auf den Tisch kommen. Am besten serviert man ihn aufrecht stehend in einem Toastscheibenhalter, der die Scheiben voneinander trennt. Wenn man Toast aufeinander stapelt, wird er leicht weich. Die Butter ist traditionell leicht gesalzen und wird in Form von kleinen Kugeln, Flocken oder im Töpfchen gereicht.
Marmelade ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Frühstücks. Ja, man möchte fast glauben, dass die Engländer auf sie ebenso wenig verzichten können wie auf Tee. Sie und die Schotten – die eigentlichen Erfinder des süßen Aufstrichs – haben ihn in aller Welt verbreitet: Im Gepäck von Forschern gelangte er bis an den Nordpol bzw. im Rucksack der Bergsteiger bis auf den Mount Everest. Die russische Zarin und die Königin von Griechenland, beide Enkelinnen von Königin Victoria, ließen sich regelmäßig Nachschub aus England liefern. Die britische Begeisterung für Marmelade beansprucht fast die gesamte Ernte der kleinen, bitteren Sevilla-Orangen (Pomeranzen), die in Südspanien wachsen. Streng genommen bezeichnet
Marmalade
nurOrangenkonfitüre. Inzwischen benutzt man in England die Bezeichnung aber auch für Konfitüren aus anderen Zitrusfrüchten wie Limonen und Zitronen; Aufstriche aus sonstigen Obstsorten heißen schlicht
Jam
.
In Großbritannien, aber auch im Ausland findet man eine große Auswahl hervorragender englischer Marmeladen zu kaufen, die von dicken, kräftigen Erzeugnissen des Oxfordtyps mit großen Stücken Schale und manchmal Whiskey- oder Brandyaroma bis zu leichteren, feineren Mischungen reichen. Für den Gaumen des Perfektionisten ist jedoch die hausgemachte Marmelade mit nichts zu vergleichen. Eines der besten Rezepte hat die leider schon verstorbene Jane Grigson hinterlassen. Die Kochbuchautorin mit außerordentlichen Kenntnissen in der traditionellen und modernen britischen Küche trug im Laufe ihres Lebens eine ganze Bibliothek von Rezepten und historischen Quellen zusammen.
Beachten Sie bitte, dass Marmalade nur mit echten Pomeranzen gelingt; die normalen Tafelorangen sind dafür nicht geeignet.
Jane Grigson’s Marmalade (Orangenkonfitüre)
1,5 kg Pomeranzen (Schale unbehandelt)
3 ¼ l Wasser
3 kg Zucker
Die Orangen unter fließendem Wasser
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