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English Cooking

English Cooking

Titel: English Cooking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Clough
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Zitronensaft
    Sahne (nach Wunsch)
     
    Die Pilze putzen, waschen und im Mixer zerkleinern. Die Butter in einer Kasserolle schmelzen, das Mehl einstreuen und ein paar Minuten lang unter Rühren anschwitzen. Gießen Sie dann nach und nach die Hühnerbrühe dazu und lassen Sie die Suppe aufkochen. Dabei am besten mit einem Schneebesen kräftig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Nun kommen die Milch, die Pilze und die Petersilie dazu. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und fünf Minuten kochen lassen. Vor dem Servieren nach Belieben mit etwas flüssiger Sahne verfeinern. Diese Suppe schmeckt heiß, ist jedoch kalt sogar noch besser.
    (Ich empfehle Ihnen, in der zerlassenen Butter noch eine halbe zerdrückte Knoblauchzehe anzudünsten, bevor das Mehl dazukommt. Allerdings würden das manche Leute vielleicht als »unenglisch« ablehnen.)
    Spinach Soup (Spinatsuppe)
    1   kg frischer Blattspinat
    3   –   4   Schalotten
    4   EL Butter
    280   ml Hühnerbrühe
    Salz, Pfeffer
    Sahne (nach Wunsch)
     
    Waschen Sie den Spinat gründlich und lassen Sie ihn auf einem Sieb abtropfen. Die Schalotten fein hacken, die Butter in einer Kasserolle schmelzen und die Schalotten darin glasig braten. Dann fügen Sie den Spinat hinzu und garen ihn langsam auf kleiner Flamme. Dabei umrühren und falls nötig ein paar Tropfen Wasser dazugeben.
    Anschließend lassen Sie den Spinat auskühlen, pürieren ihn im Mixer oder mit einem Pürierstab (falls nötig mit etwas Wasser). Es ist wichtig, den Spinat erst kalt werden zu lassen, damit es Ihnen nicht ergeht wie meinem Vater einmal, der das Spinatpüree von der Decke kratzen musste.
    Nun kommt das Püree zurück in den Topf, wird mit der Hühnerbrühe aufgegossen und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Die Suppe noch einmal richtig erhitzen, auf Wunsch mit Sahne verfeinern und sofort servieren.
     
    Der Höhepunkt des Sonntags-Lunchs bei uns zu Hause war der Moment, wenn mein Vater, der am Kopfende des Tisches saß, das Tranchiermesser und den langen Wetzstahl zur Hand nahm und mit vergnügter Miene dieses unverwechselbare Geräusch erzeugte: Schschscht, schscht, schscht. Dann tauschte er den Stahl gegen eine lange Gabel mit einer verschiebbaren Metallzunge, die seinen Zeigefinger schützen sollte, falls das Messer abrutschte. Er machte sich daran, das großeRoastbeef oder die Lammkeule auf der ovalen Platte vor sich zu tranchieren, während wir Kinder jede seiner Bewegungen verfolgten. Es kam uns nie in den Sinn, dieses patriarchalische Ritual infrage zu stellen, obwohl meine Mutter absolut dazu in der Lage gewesen wäre, das Fleisch ebenso korrekt wie er zu tranchieren   – nur dass sie es unauffällig in der Küche getan hätte, ohne das ganze Brimborium und die Show. Heute ist mir klar, dass das wahrscheinlich ein Relikt des großen Pomps war, der diese Majestät unter den englischen Speisen durch die Jahrhunderte hindurch begleitete, angefangen bei den Fanfaren, die einst seine Ankunft im königlichen Bankettsaal ankündigten.
    Denn dieser Rinderbraten ist nicht nur einfach ein Stück Fleisch. Jahrhundertelang war er das Symbol von Unabhängigkeit, Stärke und Wohlstand der Nation. Er stand für Freiheit, Mut, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Tapferkeit und all die anderen Tugenden, die die Engländer sich selbst gerne zuschreiben. Das war ihre Antwort auf die Franzosen mit ihrer leichteren, weitaus raffinierteren Küche, die von einer Elite bewundert, von der breiten Masse jedoch als verweichlicht und dekadent verachtet wurde. Die Lieblingsbezeichnung der Engländer für die Franzosen   – Frogs (dt. Frösche), nach einem ihrer Lieblingsgerichte   – sagt eigentlich schon alles.
    Die nationale Bedeutung des Roastbeefs kommt in einem ausgelassenen Lied zum Ausdruck, das so beginnt:
    When the mighty Roast Beef
Als das mächtige Roastbeef
Was the Englishman’s food,
Des Engländers Nahrung war,
It ennobled our brains
Adelte es unsere Gehirne
And enriched our blood.
Und bereicherte unser Blut.
Our soldiers were brave
Unsere Soldaten waren mutig
and our courtiers were good
und unsere Höflinge gut
(Refrain) Oh the Roast Beef
(Refrain) Oh das Roastbeef
of old England
des alten Englands
And old English Roast Beef.
Und das alte englische Roastbeef.
    Der Ruhm des Roastbeefs wurde vielleicht für immer durch den ungeheuren BSE- bzw. Rinderwahn-Skandal geschmälert. Die Tragödie der Opfer und ihrer Familien ist unbeschreiblich (Gott sei Dank traf es bis jetzt weniger

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