Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Ozean bemerkt Fyn plötzlich traurige kleine Gesichter, Spiegelungen. Er sieht große runde Augen, seltsamer verzerrter Tiergesichter. Tiere die Fyn niemals zuvor erblickte: Sie erinnern an eine Mischung aus kleinen Bären mit Mausgesichtern... sie reißen ihre spitzen Münder auf, wollen um Hilfe flehen doch dann greift wieder eine Hand von oben... diesmal nach Fyn! Ihre dürren, blutigen Finger spreizen sich wie die zittrigen Beine einer Spinne aus ...immer näher kommt sie zu Fyn, der weg fliegen will, aber wie gelähmt und erstarrt ist. Unter ihm brodelt das warme, stinkende Blut, und über ihm droht die blasse Hand Fretrakes ihn zu fassen. Sie kommt näher … bedrohlich näher … ist ganz nah ...
„FYN, FYN!“
Stimmen rufen … Hände rütteln an ihm ...
„Alles ok Fyn?“
Mey beugt sich über ihn und schaut ihm besorgt in die blinzelnden Augen... Fyn ist in Schweiß gebadet.
„Wir sind gleich da!“
Er reibt sich sein Gesicht, sucht nach seiner Stimme:
„Ich hatte einen verstörenden Traum, Mey.“
„Kannst du ihn mir erzählen? Versuch es Fyn, vielleicht ist es wichtig!“
„Fretrake... Ich sah einen Blutsee. Daraus entschwebten Geister. Schwarze Rauchdämonen, die Artroxx und die Ephinim,... aber diese komischen Tiere...(er reibt sich gedankenverloren über die Stirn). Alle waren in seiner Hand. Mey, wir müssen uns beeilen, ich glaube das war eine Warnung, dass er kurz davor ist auch die Ephinim in seine Gewalt zu bringen.“
„Ja Fyn, sieh doch, wir sind schon da!“
Fyn ist noch ganz benommen, doch der erste Blick aus dem kleinen Fenster seines Schlafraumes, lässt ihn seinen Traum schnell vergessen:
Sie überfliegen eine atemberaubend schöne Landschaft!
Wasserfälle in einer Größe und Imposanz, wie sie die vergangene Erde niemals bot. Diese Wasserfälle sind nicht vergleichbar zu bisher gesehenen!
Weite grüne Täler breiten sich vor ihnen aus. Ein Meer aus Pflanzen und Seen, eine wunderschöne Natur.
Hohe Türme überragen eine Stadt, an deren Außenseiten sich Glasfronten spiralförmig nach oben winden. Nur vereinzelt stehen diese hohen Gebäude zwischen unzähligen kleineren Wohngebieten. Die außergewöhnliche Architektur zieht Fyn komplett in seinen Bann.
Dunkelgrau-bläulich schimmernde Häuser stehen zwischen reinweißen Gebäuden; dann erkennt er wieder silberne Villen, die sich erhaben über andere erstrecken. Trotzdem geben alle Gebäude insgesamt ein faszinierendes, einheitliches Bild ab. Sie ergänzen sich in ihren unterschiedlichsten Farben.
Fyn wendet sich Mey zu:
„Und du sagtest, auf deiner Welt herrscht Krieg? Hier ist es doch wunderschön und friedlich!“
„Die Art einen Krieg zu führen, unterscheidet sich von anderen Völkern:
Mein Volk lebt eine grausame Klassifizierung aus. Alle haben dieselbe Genetik, sind alle Tajeh. Doch es kocht in ihren Köpfen. Ein großer Krieg steht bevor! Ein alles vernichtender Krieg. Vor vielen Jahren wurden auf unserem Kontinent alle Tajeh ausgesondert, die unter einem bestimmten Intelligenz-Parameter standen. Jene, die bei den Tests versagten, wurden von der höheren Gesellschaft ferngehalten und auf eine fernen Kontinent verbannt. Doch diese vermehrten sich schneller, als die anderen und bildeten eine starke Armee.
Ihr Erfindergeist war nicht kleiner als jener der Intelligenten - ganz im Gegenteil. Ihr Ehrgeiz trieb sie an. Sie erschufen Waffen, sehr starke, effektive Kampfgeräte, und ihre Krieger sind kräftiger und mutiger als die der feinen Gesellschaft, die sich körperlich kaum mehr regte!
Die einen ruhten sich aus, während die anderen erstarkten. Sie hatten uns eine Drohung gesandt – auch ich lebte da bereits und ich weiß, dass der Krieg nicht mehr lange auf sich warten lässt: Es wird ein Krieg, in dem hoch entwickelte Technik, gegen unbekannte Waffen und ein gewaltiges, mutiges Herr antritt!
Tod und Zerstörung stehen meinem Volk bevor. Zwei Gewalten werden sich gegenseitig auslöschen...“
Mey wird still. Aus dem Fenster erkennt sie ihre Welt, jedoch nicht so, wie sie diese verlassen hat: Nichts regt sich. Kein anderer Raumgleiter schwebt herum, kein einziger Tajeh schreitet über Straßen oder Felder!
Ihre Welt scheint ausgestorben zu sein.
Vor ihnen breitet sich jetzt ein kolossaler Palast aus. Grau-blau schimmernd, wie eine massige Perle, erhebt er sich über eine herrliche Stadt, die edel aus dem Boden ragt. Der Palast wirft großzügig die Sonnenstrahlen in den Himmel zurück, als
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