Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
und wie viel von der Kraft seines Herzens abhängt: der Sieg ist nur erreichbar, wenn sein Herz ungeteilt und ohne Zweifel ist. Nichts darf ihn abhalten, mit vollem Einsatz zu kämpfen. Keine Sehnsucht und auch nicht die Freundschaften zu seinen Menschen und Maitu, die er niemals verlieren will...
Wenn er allerdings stets daran denkt, dass sein Kampf einen Abschied auf ewig bedeuten würde, dann läuft er Gefahr, sich selbst von seinem vollen Einsatz abzuhalten.
Fyn seufzt. Er muss sich von seinen Freunden lösen – für immer.
Und angesichts der vielen Herzen da draußen, die um ihr Leben bangen, weiß er, dass er damit ein Opfer bringt, das sich in jedem Fall lohnen wird. Die Chance das Universum zu retten. Freiheit und Frieden zu erlangen.
Silberne Tränen drängen auf einmal aus seinen Augen, glitzernd wie Sterne: Fyn fängt sie auf und hält plötzlich zwei Perlen in seinen Händen. Er starrt in seine Handteller, in denen seine Tränen wie herrliche Geschmeide funkeln und schließlich zu festen Murmeln werden, die aussehen wie kleine glitzernde Universen...
„Verwahre jene Perlen, es sind die letzten Tränen die du vergossen hast, denn Lichtwesen im Zwielicht rührt nichts mehr zum Weinen - sie haben keine Gefühle, die der menschlichen Empfindung gleichen und sehen nur Licht. Jede deiner letzten Tränen ist jetzt ein Orontulus.
Die Orontulus die ich besitze, sind weggeworfene letzte Tränen der Lichtwesen – sie wissen damit meist nichts mehr anzufangen. In der Übergangszone zu den Dimensionen, finde ich manchmal ein Orontulus herumschweben, sehr nützlich die Dinger. (sie lächelt liebevoll) Wenn sie niemand aufsammelt, fallen sie irgendwann aus ihrer Dimension und werden zu Sternschnuppen.
Nun gut... (Ci-Shenja wird immer unsichtbarer) Ja, mein lieber Feytear, dein Blut ist endlich rein, es ist zu Licht geworden, dass durch deinen Körper strahlen wird – heller als das Silber aller anderen Feytears. Du bist ein mutierter Feytear, bereit für deine Dimension. Dein Platz ist im Zwielicht, nach deiner letzten Aufgabe!“
Fyn schaut Ci-Shenja an, der Vyriss öffnet sein Maul und kommuniziert platonisch mit Fyn. Dieser hört Ashas Aufforderung:
„Lege deine letzte Tränen, in mein Maul – ich verwahre sie für dich.“
Fyn gehorcht. Er denkt an seinen kleinen leblosen Sohn, an Leala, an Jonas, Asisa … an Keylan. Fyn atmet tief durch – plötzlich vermitteln diese Gedanken an sie, keine tiefen Gefühle mehr in ihm.
Zu diesem Augenblick, als Asha sein Maul schließt und Fyns letzte Tränen damit für immer bewahrt, realisiert der Feytear, wie abgeklärt er jetzt empfindet:
Es breitet sich eine - fast göttliche - Überlegenheit aus, die keine Zweifel offen lässt. Sehnsucht, Trauer und andere menschliche Züge behindern dadurch keine Entscheidungen mehr. Fyn ist jetzt über jede menschliche Schwäche erhaben – das ist wichtig für den letzten Kampf, denn so irritiert ihn nichts mehr!
Eine reine Luft durchströmt seine kräftigen Lungen. Seine Entscheidung ist eindeutig. Fyn weiß, dass er die Lebewesen unbedingt retten muss. Er möchte seine ganze Energie einsetzen, um das Leid der Geschöpfe zu stoppen. Sein Entschluss ist felsenfest. Gedanken an sich selbst, sind völlig ausgeblendet, es zählen nur noch die anderen. Seine Mission ist eindeutig.
„Ja!“, sagt Fyn mit einer neuen, hallenden Stimme. „Ich bin bereit!“
Augenblicklich wird Fyn fortgerissen. Ein Gemisch aus Farben und Dunkelheit, wie ein Strudel aus Licht und Finsternis, reißt ihn mit sich, in einer Geschwindigkeit, die ihn beinahe zerreißt. Fyn saust durch einen Tunnel, der weder Anfang noch Ende hat, keine Zeit und keinen Widerstand kennt. Ein unbeschreiblicher Strom scheint ihn zu verzehren!
DIE LETZTE REISE, DER LETZTE AUFSTAND? UND FRETRAKE!
Eine Armee breitet sich auf einem riesigen Gelände aus. Kilometerweit erstreckt sich das finstere Heer.
Ein Anführer kommandiert seine Artroxx, die ihre dürren Ärmchen gen Himmel recken und rauchende Fingerglieder erstrecken sich unbändig ihrem Herrn entgegen.
Milliarden Schatten versammeln sich auf SmOu. Tausende Barutin und Screecher formieren sich. Nach Fretrakes letzter Aktion werden sich seine Armeen erneut in das Universum stürzen und dann auch die Letzten einsammeln. Die Ausrottung wird Jahrhunderte andauern.
Fretrake hortet die Lebenden, hier auf SmOu, in einem monströsen Krater!
An dem hohen Rand des kreisrunden Kraters
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