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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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das von dem Schnitt in meinen Rücken kam, und saugte stattdessen alles, was er war, in mich auf.
    »E s tut mir leid, Linc«, sagte ich und schämte mich dafür, dass ich auch seine Zukunft zerstört hatte.
    Er beschwichtigte mich, seine Arme legten sich fester um mich und er nutzte den Augenblick, um die schlimmsten meiner Wunden zu heilen.
    »E s gibt nichts, wofür du dich…«
    Doch er wurde unterbrochen, als eine Explosion das Gebäude erschütterte. Lincoln schleuderte mich zu Boden und warf sich auf mich. Alles bebte von der Wucht der Explosion. Sobald das Vibrieren nachließ, hörten wir mehrere kleinere Explosionen, die weiter entfernt waren. Aber da waren wir schon auf den Füßen und rannten in ihre Richtung– zurück zur Kommandozentrale.

Kapitel Einundzwanzig
    »D ie Hölle ist leer,… und alle Teufel sind hier.«
    William Shakespeare
    Als wir durch die Flure rannten, waren überall Grigori. Lincoln und ich liefen noch schneller, die Leute wichen uns aus, wenn wir vorbeikamen. Unsere Beine und Arme gaben alles. Gerade als wir es auf den Skywalk geschafft hatten, hörten wir eine weitere Explosion, bei der noch mehr der Glaswände der Kommandozentrale zu Bruch gingen.
    Lincoln und ich entdeckten gleichzeitig, dass wir jetzt ein Problem hatten: Die Explosion hatte einen Teil des Skywalks beschädigt, über den wir gerade liefen. Lincoln verlangsamte sein Tempo nicht, blickte aber über seine Schulter zu mir zurück und brüllte: »S chneller!« Den Grigori, die uns weiter hinten folgten, rief er »Z urück! Zurück!« zu. In seiner Stimme lag die Art von Autorität, der sich niemand widersetzte. Wir rannten weiter, schneller und schneller, der Weg drohte unter uns zu zerbrechen.
    Ohne langsamer zu werden, streckte Lincoln seine Hand nach hinten, und ich ergriff sie in dem Moment, als er einen Satz nach vorne machte und mich mit sich zog, während das Glas ein letztes Mal knirschte und zerbrach. Ich landete in seinen Armen, und er drückte mich an seine Brust, bis er wusste, dass ich in Sicherheit war. Wir sahen hinunter und beobachteten, wie der Skywalk in die Tiefe stürzte, doch bevor das größte Stück Glas auf dem Boden aufkam, hielt es an und verharrte schwebend in der Luft.
    Verwirrt sah ich zu dem Gebäude hinüber, aus dem wir geflohen waren. Hiro und ein paar andere telekinetische Grigori setzten ihre Kräfte ein, es dort zu halten, und damit den katastrophalen Zusammenstoß mit den Fußgängern zu verhindern, die unten über den Gehweg strömten.
    »O kay?«, fragte Lincoln, sein Blick suchte mich ab, während er mir das Haar aus dem Gesicht strich.
    »J a«, hauchte ich.
    Zwei Grigori aus der Kommandozentrale rannten auf uns zu, als wollten sie über den Skywalk. »S chickt eine Aufräumtruppe nach unten«, befahl ihnen Lincoln und schob sie in die andere Richtung. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen.
    »L inc!«, brüllte ich, als wir wieder losrannten. »S ie sind überall!« Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Meine Sinneswahrnehmungen summten, aber seine würden das auch tun. Wir wussten beide, wohin wir jetzt gehen mussten. »S ie holen sich Evelyn!«
    Genau darauf hatte Josephine gewartet, aber ich würde jede Wette eingehen, dass sie nicht mit einem Angriff dieser Größenordnung gerechnet hatte.
    Wir rannten durch den Rezeptionsbereich– Grigori und Verbannte kämpften bereits gegeneinander, viele waren bei der Explosion verwundet worden. Mir drehte sich der Magen um, wenn ich an meine Freunde dachte. Es war so perfekt abgestimmt gewesen– so viele von ihnen waren in der Arena, und die Explosionen detonierten direkt unter ihnen. Wir wären auch dort gewesen, wenn ich nicht davongelaufen wäre. Wir drängten uns weiter, Lincoln zog unsere Dolche heraus und drückte mir meinen in die Hand. Wir steuerten auf die Treppe zu und überwanden die einzelnen Abschnitte, indem wir mit großen Sätzen hinuntersprangen, bis wir in das Stockwerk gelangten, wo die Hauptexplosion stattgefunden hatte. Als wir die untere Etage erreichten, knotete sich mir der Magen zusammen und mir entfuhr ein Schrei. Mehr als fünfzehn Wachen lagen reglos in einem See aus Blut. Sie sahen wie zerbrochene Spielzeugsoldaten aus. So surreal.
    Oh Gott, nein! Bitte nicht!
    Von den Zellen her hörte ich Bewegung auf uns zukommen und ich packte Lincoln am Arm. Er blieb stehen.
    Phoenix kam durch den Flur geschlendert und war offenbar nicht im Geringsten überrascht, als er uns dort warten sah.
    »E ndlich«, sagte er,

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