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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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wobei er das Wort in die Länge zog, mich ignorierte und Lincoln einen arroganten Blick zuwarf.
    Mehr war nicht nötig. Lincoln und Phoenix gingen schnell und heftig aufeinander los, Fäuste und Beine flogen, als sie zum ersten Mal miteinander kämpften. Aber sie waren sich so ebenbürtig, dass jeder Schlag, den Lincoln ausführte, von Phoenix gekontert wurde. Was Lincoln an Schnelligkeit fehlte, machte er mit Stärke wett und umgekehrt.
    Ich nutzte die Ablenkung, um nach den Grigori am Boden zu sehen und zu überprüfen, ob noch jemand am Leben war, den ich hätte heilen können. Als ich Schritte hinter mir hörte, hielt ich jedoch inne. Ich wirbelte in meiner gebückten Haltung herum und sah, wie Griffin hereinplatzte, einen einzigen Blick auf die Szene vor ihm warf und sich für Lincoln und Phoenix entschied.
    Er zog seinen Dolch und machte sich daran, Lincoln zu helfen, und es mir zu überlassen, die letzten Wachen zu untersuchen.
    »N ein!«, schrie Lincoln und hielt Griffin auf.
    Ich stand auf, mir war elend und ich war entsetzt– keinem der Wachmänner konnte ich noch helfen. Sie waren tot. Ich ging zu Griffin, um selbst den Kampf aufzunehmen.
    Wie konnte Phoenix das nur tun? Ich muss meine Eltern finden!
    Lincoln hatte Griffin bereits aufgehalten und damit demonstriert, dass er nicht gewillt war, Phoenix auszuschalten– und zwar meinetwegen, wie wir alle wussten. Doch Phoenix würde sich niemals lebend von Lincoln fangen lassen. Ich umklammerte meinen Dolch, aber kurz bevor ich mich ins Getümmel stürzte, ging mir auf, dass Phoenix nicht mit seiner üblichen Begeisterung, sondern völlig mechanisch kämpfte.
    »E r will nur Zeit gewinnen!«, schrie ich.
    Phoenix sah mich einen Augenblick scharf an, dann grinste er.
    Am Ende des Korridors– dort wo die Arrestzelle war– ertönte eine weitere kleine Explosion. Ein paar Sekunden später tauchte eine Gestalt aus dem Rauch auf.
    Lincoln und Phoenix ließen gleichzeitig voneinander ab. Beide waren übel zugerichtet, hatten aber keine ernsten Verletzungen.
    Ich beobachtete, wie sich alles, was ich befürchtet hatte, vor meinen Augen abspielte. Eine Frau, zweifellos Lilith, kam auf uns zu, hinter ihr folgten zwei Verbannte, die Evelyn zwischen sich festhielten.
    Sowohl Evelyn als auch die Verbannten waren in übler Verfassung. Wenigstens hatte sie es ihnen nicht leicht gemacht.
    Phoenix sah Lilith an. »W as ist mit den anderen?«, fragte er ruhig.
    Lilith fauchte, ihr goldenes Haar leuchtete lebhaft durch den Qualm, ihre Kraft strömte in Wellen aus ihr heraus.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich lächelte.
    Evelyn hat ihnen in den Hintern getreten! Das ist mit den anderen.
    Evelyn sah ebenfalls zufrieden aus.
    Liliths Blick wandte sich uns zu und blieb an mir hängen.
    »O h, wie habe ich mich auf diesen Moment gefreut.« Forschend musterte sie mich von oben bis unten, dann zog sie ihre perfekt geformten Augenbrauen nach oben und sah Phoenix an. »I ch kann nicht sagen, dass ich beeindruckt bin, Sohn.«
    Ich fing an, meine Kraft aufzubauen. Wir würden ja sehen, wie beeindruckt sie wäre, wenn ich sie erstarren ließ und ihr meinen Dolch in die Brust stieß.
    Lilith seufzte. »W ir müssen los– der Zeitplan ruft. Violet, dein Vater lebt noch. Betrachte es als ein Geschenk– du brauchst nur den Verbannten zu töten, den ich zu seiner Bewachung zurückgelassen habe, und uns vorbeilassen ohne irgendwelche… kindischen Manöver.«
    Sofort ließ ich die Kraft fallen, die ich beinahe entfesselt hätte. Ich konnte es nicht riskieren.
    »N ur die Ruhe«, fuhr sie fort, wobei sie ihre kirschroten Lippen zu einem Lächeln verzog. Das war überwältigend, ich war wie vom Donner gerührt von ihrer Schönheit, mir blieb buchstäblich die Luft weg. Ich hörte, wie Griffin neben mir scharf einatmete. »W ir sehen uns in Kürze.«
    Ich erlangte die Beherrschung wieder– und bekam auch meine Kraft wieder in den Griff, die mich anstupste, weil sie benutzt werden wollte. Aber ich wollte Dads Leben nicht in Gefahr bringen.
    »P hoenix wird dich in zwei Tagen aufsuchen und dir die Gelegenheit geben… deine Mutter zurückzuholen.« Sie lachte– ein Laut, der wie Musik durch den Raum hallte. »O der zumindest bei einem Rettungsversuch zu sterben.«
    Lilith gab den Verbannten, die bei ihr waren, ein Zeichen, dann spazierte sie geradewegs an uns vorbei in einen wartenden Aufzug. Ich konnte es kaum ertragen, mit anzusehen, wie sie Evelyn grob gegen die Wand stießen. Meine Hände

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