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Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Salzberg
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leicht, wie ein Schmetterling auf einer Blüte sitzt.
    Was für Empfindungen stellen sich dort ein? Wenn Sie beispielsweise auf den Atem an den Nasenlöcher achten, werden Sie vielleicht ein Kribbeln oder Pulsieren spüren. Es wird Ihnen auffallen, dass der einströmende Atem kühler ist als der ausströmende. Wenn Sie den Atem im Bauch verfolgen, werden Sie wohl Bewegungen spüren, wechselnden Druck, Dehnung, Lösung. Sie brauchen diese Empfindungen nicht zu benennen, spüren Sie einfach.
    Lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit auf der Empfindung des natürlichen Atems ruhen, immer nur ein Atemzug auf einmal. (Fällt ihnen auf, wie oft in dieser Anleitung das Wort »ruhen« vorkommt? Es ist eine geruhsame Übung.) Versuchen Sie nicht, den Atem tiefer oder länger oder irgendwie anders zu machen, als er ist. Achten Sie einfach auf ihn, Atemzug für Atemzug.
    Tipp
    Erst lesen, dann sitzen
    Jetzt fragen Sie sich vielleicht, ob Sie dieser Anleitung schon beim Lesen folgen und jeden Schritt gleich ausführen sollen. Was wäre dann, wenn Sie die Augen schließen? Würden Sie zwischendurch kurze Blicke auf die Anleitung werfen?
    Gut gefragt. Vier der in diesem Buch vorgestellten Meditationen befinden sich auch auf der Begleit-CD. Sie können also die Augen schließen und sich von der Stimme durch die Meditation führen lassen, wenn Sie möchten. Auf jeden Fall empfehle ich Ihnen, dass Sie vor dem ersten Ausprobieren einer Meditation die Anleitung ein paar Mal ganz durchlesen, damit Sie alles in sich aufnehmen und wissen, was Sie erwartet.
    Und für den Fall, dass Sie irgendwann während einer Meditation nicht weiterwissen, prägen Sie sich diese simplen Grundsätze ein: Atmen Sie natürlich und bleiben Sie mit der Aufmerksamkeit bei jedem einzelnen Atemzug. Wenn ein Gedanke oder ein Gefühl kommt, vermerken Sie es einfach und kehren dann in aller Ruhe zum Atem zurück.
    Im Verlauf dieser Meditationssitzung kann es sein, dass Sie eine Änderung Ihres Atemrhythmus bemerken. Lassen Sie den Atem einfach sein, wie er will. Es kommt vor, dass man zu sehr auf die Art und Weise des Atmens achtet und es dann etwas beklemmend wird, weil man anfängt zu hyperventilieren oder den Atem irgendwie festhält, ohne dass einem bewusst wird, was man da macht. Wenn das passiert, dann atmen Sie einfach betont ruhig. Wenn Sie Ihr Atemgewahrsein noch unterstützen möchten, können Sie bei jedem Einatmen innerlich ein und bei jedem Ausatmen innerlich aus sagen oder vielleicht auch heben ... senken . Aber lassen Sie das auch innerlich sehr leise bleiben, damit es Ihre Konzentration und die eigentliche Atemempfindung nicht stört.
    Manches Ablenkende wird sich einstellen – Gedanken, Bilder, Gefühle, Empfindungen, Schmerzen, Pläne. Bleiben Sie beim Atem und lassen Sie all das ziehen. Sie müssen diesen Dingen weder nachjagen noch sie halten, noch irgendetwas analysieren. Sie atmen. Bei Ihrem Atem zu bleiben, wenn Gedanken und Bilder kommen, das ist so, als würden Sie in der Menge plötzlich eine Freundin erkennen. Sie brauchen nicht die anderen Leute wegzuschubsen oder wegzuscheuchen, Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Interesse, Ihre Freude bleibt einfach auf die Freundin gerichtet, und das genügt. Sie denken: Ah, da ist X zwischen all den Leuten. Und bei der Meditation heißt es einfach: Ah, da ist mein Atem zwischen all den Gedanken, Gefühlen und Empfindungen.
    Wenn etwas auftaucht, das stark genug ist, Ihre Aufmerksamkeit vom Atem abzulenken – Körperempfindungen, bewegende Gefühle, Erinnerungen, Pläne, eine unwiderstehliche Fantasie, anstehende dringende Erledigungen oder was auch immer –, oder wenn Sie einmal wegdösen, seien Sie unbesorgt. Sehen Sie zu, ob Sie nicht doch für diesen Moment von all dem lassen und sich wieder der Empfindung des Atems zuwenden können.
    Wenn Sie das, was Sie ablenkt, bemerkt haben, brauchen Sie nichts dagegen zu unternehmen. Nehmen Sie es lediglich wahr, ohne etwas hinzuzufügen, also ohne zu urteilen ( Ich bin eingeschlafen! Idiot! ), ohne zu deuten ( Beim Meditieren bin ich eine Niete ), ohne Vergleiche ( Jeder andere könnte wahrscheinlich länger beim Atem bleiben als ich oder Ich muss bessere Gedanken denken ) und ohne etwas für die Zukunft hochzurechnen ( Was, wenn mich dieser Gedanke derart piesackt, dass ich überhaupt nicht mehr zur Konzentration auf den Atem zurückfinde? Das wird jetzt den Rest meines Lebens so weitergehen. Meditieren, das lerne ich doch nie! ).
    Nehmen Sie es sich nicht übel, dass Sie

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