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Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Salzberg
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Außerirdischen mit ihren seltsamen Strahlenkanonen ... und zing , alle Insassen sind für immer in diesen Wagen gebannt.« Was tun wir dann? Ganz einfach, wenn jemand Hunger hat, geben wir ihm zu essen. Wenn jemand durchdreht, reden wir ihm gut zu. Wir sind sicher nicht von jedem Einzelnen besonders angetan, aber wir sind nun mal für immer hier zusammen und müssen irgendwie miteinander auskommen, also sorgt jeder für den anderen, es ist ja nicht zu übersehen, dass unsere Leben eng miteinander verbunden sind. Letztlich trifft genau das für unser Leben auf dieser Erde zu. Wir sind hier für immer zusammen, unsere Leben sind sehr direkt miteinander verknüpft.
    In dieser Woche wollen wir Meditationen üben, die uns erlauben werden, allen Menschen in diesem U-Bahn-Wagen, auch uns selbst, Güte, Mitgefühl und Mitfreude entgegenzubringen.
    Tipp
    Genug Glück für alle
    Wenn es mir einmal schwerfällt, mich mit einem anderen über sein Glück zu freuen, frage ich mich: Was hätte ich davon, wenn er oder sie nicht dieses Glück erfahren würde? Dann ist sofort klar, dass ich überhaupt nichts vom Pech oder Verlust eines anderen habe.
    Oft gehen wir unbewusst davon aus, dass eine günstige Wendung im Leben eines anderen eigentlich für uns bestimmt war und nur durch irgendwelche uns böse gesinnten Schicksalsmächte falsch zugeteilt wurde. Diese Annahme hält natürlich keiner näheren Betrachtung stand.
    Wenn wir es ernsthaft darauf anlegen, uns mit anderen zu freuen, kann uns nicht entgehen, dass deren Glück uns nichts nimmt. Ganz im Gegenteil: Je mehr Erfolg und Freude in der Welt sind, desto besser geht es allen.
    Unsere Herzensgüte regt sich leichter, wenn wir das Gute im anderen suchen. Das bedeutet nicht, dass wir das weniger Gute gar nicht erst wahrnehmen oder Verhaltensweisen gutheißen, die wir klar als ungesund und gefährlich erkennen. Aber wenn wir nur auf das starren, was an einem Menschen nicht so gut ist, setzen wir uns mehr und mehr von ihm ab, bis er uns fremd wird. Vielleicht erkennen wir wirklich nur einen Hauch von etwas Gutem, aber wenn wir uns im Umgang mit diesem Menschen genau darauf konzentrieren, wird der Abgrund zwischen uns nicht gar so tief und breit, wir kommen irgendwie hinüber.
    Mit diesem Prinzip habe ich in einem burmesischen Kloster Bekanntschaft geschlossen. Mein dortiger Lehrer sagte zu mir: »Ich möchte, dass Sie in Ihr Zimmer gehen, sich jemanden vorstellen und an das Gute in diesem Menschen denken. Fangen Sie mit jemandem an, bei dem Ihnen das leicht fällt. Denken Sie dann aber auch an jemanden, den Sie kaum kennen, oder an einen Menschen, mit dem Sie Schwierigkeiten haben – denken Sie an das Gute in ihnen.« Meine erste Reaktion war: Kommt ja überhaupt nicht infrage. Herumlaufen und nach dem Guten in allen Leuten suchen – das ist etwas für Dummköpfe. Leute, die das tun, sind mir sogar zuwider. Aber es handelte sich um ein traditionelles burmesisches Kloster, und wenn dort ein Lehrer etwas anordnet, kann man schlecht sagen: »Nein, danach ist mir nicht.« Ich machte es also. Und die Herzensgüte wirkte so, wie man es von ihr erwartet. Ich stellte mir einen Mann vor, dessen Verhalten ich meist als ärgerlich und kleinlich empfunden hatte. Dann aber erinnerte ich mich, dass ich ihn einmal erlebt hatte, wie er zu einer Freundin, die große körperliche Schmerzen litt, geradezu hinreißend war, aber so selbstverständlich und ohne alles Getue, dass sie sich nicht bedauert oder von oben herab behandelt fühlen musste. Oje , dachte ich, als diese Erinnerung hochkam, das verkompliziert die Angelegenheit. Jetzt kann ich ihn nicht mehr als ausschließlich schlimm sehen.
    Die Komplikation war natürlich heilsam. Ich brauchte das Schwierige nicht zu beschönigen, aber es war eben nicht alles, und ich konnte es auch nicht mehr so sehen. Da war die Distanz zwischen uns schon nicht mehr so groß. Kurzum, wenn ich mir gestattete, auch das Gute zu sehen, fühlte ich mich den Menschen anders verbunden.
    Und darum geht es bei der Herzensgüte-Meditation. Wir erkennen, dass alle Menschen irgendwie an etwas Erfüllendem und Sinnvollem teilhaben möchten. Wir alle sind Veränderungen und Verlusten ausgesetzt, unser Leben kann abrupt die Richtung ändern, und im nächsten Augenblick können uns geliebte Menschen, unsere Ersparnisse oder unser Job genommen werden. Mal geht es auf, mal ab, und das ist für jeden so. Wie unser Leben auch jetzt gerade ist, dies haben wir gemein: Wir können

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