Entdecke die Kraft der Meditation
entstanden sind«, soll Einstein gesagt haben. Aber wir brauchen durchaus Mut, wenn wir uns vom gewohnten Denken lösen wollen, um die Dinge anders zu betrachten und anders zu reagieren. Dazu jetzt ein paar Anregungen, die Ihnen auf die Sprünge helfen können, wenn Ihnen der Mut sinkt, damit Sie Ihre Praxis auch dann fortsetzen können, wenn etwas Sie sehr bedrängt, wenn Sie müde sind, keine Lust haben oder sich zu steif fühlen.
Frisch ansetzen
Wenn Ihre Selbstdisziplin und Ihr Engagement nachzulassen scheinen, machen Sie sich erst einmal klar, dass so etwas natürlich ist und Sie sich deswegen keine Vorwürfe machen müssen. Lassen Sie sich von Quellen inspirieren, die sich für Sie bewährt haben: Lesen Sie Gedichte oder etwas anderes, das Sie begeistert; tauschen Sie sich mit gleichgesinnten Freunden aus; suchen Sie eine Meditationsgruppe, bei der Sie vielleicht mitmachen können; oder machen Sie selbst eine Meditationsgruppe auf. Wenn Sie bisher noch kein Meditationstagebuch geführt haben (S. 70), dann legen Sie jetzt eins an. Und denken Sie immer daran: Wie schlecht die Dinge aus Ihrer Sicht auch laufen mögen und wie lange Ihre letzte Meditation auch her sein mag, Sie können immer frisch ansetzen. Nichts ist verloren, nichts ist verdorben. Dieser Augenblick liegt jetzt vor uns. Wir können ganz neu anfangen.
Die Meditationen in diesem Buch und auf der CD eignen sich hervorragend für den Neubeginn. Sie sind dazu da, immer wieder gelesen und gehört zu werden. Sagen Sie nicht: Das habe ich schon gehört, das kenne ich. Beschäftigen Sie sich immer wieder neu damit, es lohnt sich. Diese Meditationen bieten Gelegenheit zu üben, und sie werden mit der Zeit tiefer. Wenn Sie eine bereits geübte Meditation wieder aufnehmen, ist sie anders. Üben Sie diese Meditationen alle Tage, und beobachten Sie, wie sie einmal gut »reinkommen« und ein andermal nur so dahintreiben. Schwierige Tage, leichte Tage – Sie lernen an beiden eine Menge. Und jeder Tag birgt das Versprechen einer frischen, neuen Erfahrung.
»Sieh nur zu, dass dein Körper da ist«
Einmal beklagte ich mich bei meinem Lehrer Munidra-Ji darüber, dass ich zu keiner regelmäßigen Praxis finden konnte. »Wenn ich zu Hause sitze und meditiere und es läuft gut an«, sagte ich, »dann fühle ich mich ganz obenauf, bin voller Vertrauen und weiß, dass dies das Wichtigste in meinem Leben ist. Aber kaum läuft es einmal nicht so gut, springe ich sofort ab. Ich bin entmutigt und niedergeschlagen und gebe auf.« Er gab mir einen sehr einfach und wunderbaren Rat: »Sieh nur zu, dass dein Körper da ist. Das ich wichtig. Setz nur deinen Körper hin. Dein Kopf mag die ganze Zeit andere Sachen machen, aber du setzt einfach deinen Körper da hin. Damit sagst du, dass du es ernst meinst, und alles Weitere ergibt sich daraus.«
Sicher, manchmal ist es angebracht, unsere Praxis zu betrachten, um zu sehen, ob sie etwas erbringt und sich lohnt. Aber wir sollten uns nicht alle fünf Minuten vergewissern, denn damit katapultieren wir uns ständig wieder aus dem Prozess heraus. Außerdem müssen wir uns beim Einschätzen unserer Praxis an die richtigen Kriterien halten: Ändert sich mein Leben? Bin ich ausgeglichener und mehr im Fluss? Bin ich freundlicher? Das sind die entscheidenden Fragen. Ansonsten: einfach zusehen, dass der Körper da ist.
Vielleicht denken Sie auch: Ich bin zu undiszipliniert für eine beständige Praxis. Aber tatsächlich können Sie ja einfach dafür sorgen, dass Ihr Körper da sitzt, Tag für Tag. In vielen äußeren Dingen können wir erfahrungsgemäß sehr diszipliniert sein, etwa wenn es darum geht, unseren Lebensunterhalt zu verdienen, die Kinder zur Schule zu bringen oder Wäsche zu waschen. Wir tun es einfach, ob es uns gefällt oder nicht. Weshalb sollten wir nicht mit der gleichen Disziplin und nur für ein paar Minuten pro Tag für unser inneres Wohlergehen sorgen können? Wenn Sie Energie für die Wäsche aufbringen, können Sie, für ein glücklicheres Leben, auch dafür sorgen, dass Ihr Körper da sitzt.
Denken Sie daran, dass Veränderung Zeit braucht
Meditation wird manchmal an folgendem Bild verdeutlicht: Stellen Sie sich vor, Sie spalten Holz, und da ist dieser riesige Kloben und in Ihrer Hand nur eine etwas klein wirkende Axt. Sie schlagen immer wieder zu, aber es passiert nicht viel, neunundneunzig Mal, und immer noch passiert nichts. Und beim hundertsten Mal, plötzlich, springt das Holz auseinander. Dann fragen Sie
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