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Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Salzberg
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selbst.
    Ich habe schon früher ein paarmal meditiert, und meine Entschlossenheit hat immer gerade für eine Woche gereicht. Was kann ich tun, damit ich diesmal dabeibleibe?
    Manchmal hilft es schon, wenn man sich einfach eingesteht, dass es schwierig ist, die Meditationspraxis in Gang zu halten. Schwierig heißt aber nicht, dass es unmöglich wäre. Sehen Sie sich an, was Sie am ehesten bewegt aufzugeben. Da werden Sie wahrscheinlich eine Menge lernen. Für mich war es meist Selbstverurteilung oder Ungeduld, oft auch das Gefühl, etwas verloren zu haben, das erst gestern noch glitzerte, als ich beim Sitzen mehr Frieden in mir hatte. Irgendwann kam ich dazu, die Dinge eher langfristig zu sehen, und dann zeigte sich, dass meine Meditationen immer etwas erbrachten und immer wichtig waren, auch wenn es mir so vorkam, als würde sich überhaupt nichts tun.
    Als wir 1976 die Insight Meditation Society eröffneten, erhielten wir schon im ersten Monat zwei Briefe, die ungewöhnlich adressiert waren. Die erste Adresse lautete »Instant Meditation Society«, was uns angesichts der Hetze in dieser modernen Welt durchaus nachvollziehbar erschien. Die andere wirkte schon buchstäblich hintersinnig und lautete »Hindsight Meditation Society«, was an nachträgliche Einsicht oder rückblickende Betrachtung denken lässt. Auch das fand ich aufschlussreich, offenbart sich doch häufig erst in der Rückschau, dass unser Einsatz und Engagement lohnend waren.
    Mir hat es schon oft geholfen, eine Meditation dem Wohlergehen eines anderen zu widmen, sodass ich eigentlich für uns beide sitze. Dazu wähle ich vielleicht jemanden, der sich für mich eingesetzt hat, es kann auch eine Person in Nöten und Schwierigkeiten sein, vielleicht sogar jemand in der Regierung oder eine Person, die auf der Weltbühne eine Rolle spielt. Durch diese Zueignung sehe ich meine Meditationen als etwas, das ich mir selbst und anderen darbringe. Das gibt mir den Schwung, meine Praxis fortzusetzen. (Auf S. 61 finden Sie ein Beispiel für solch eine Widmung.)
    Wie kann man das Interesse auffrischen, wenn man sich bei der Meditation langweilt?
    Manchmal denke ich, am besten ist es, sich einfach zu langweilen – das ist nämlich interessant. Langeweile gehört zu einem ganzen Strauß von Gefühlen, die es, so haben wir es gelernt, zu vermeiden gilt. Unsere Gesellschaft scheint es geradezu als ihren Hauptzweck anzusehen, dass wir von der Wiege bis zur Bahre alles nur Erdenkliche tun, um nur ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Kaum spüren wir einen Anflug von Langeweile, schon muss etwas unternommen werden, gekauft werden, ganz egal, wenn nur dieses Gefühl weggeht. Da kann es recht interessant sein, uns einfach mit dieser Langeweile sitzen zu lassen und ihr unsere Aufmerksamkeit zu schenken.
    Es geht darum, zu den Wurzeln dieser Langeweile zu gelangen und etwas zu tun, was wirklich hilft. Langeweile tritt meist dann ein, wenn gerade nichts besonders Gutes oder Schlechtes los ist, wir befinden uns sozusagen im Leerlauf. Erst intensive Höhe- oder Tiefpunkte wecken uns, und auch das ist anerzogen. Der Raum dazwischen ist anspruchsvoller; wir müssen uns anstrengen, um ihn überhaupt zuzulassen oder uns ihm sogar bewusst zuzuwenden. Dabei hilft es uns, wenn wir uns voll bewusst auf das ganze Gewöhnliche einlassen, auf den Atem oder irgendein Geräusch zum Beispiel.
    Langeweile kann auch die Form des Abwartens annehmen. Wir empfinden das, was vor sich geht, als irgendwie zu wenig, und jetzt warten wir darauf, dass irgendetwas Bedeutendes geschieht. Wenn Ihnen das auffällt, gibt es ein gutes Mittel dagegen: Seien Sie einen Atemzug lang vollkommen präsent. Machen Sie sich keine Gedanken über mehr als diesen einen Atemzug, seien Sie einfach da, solange er andauert. Und dann für den nächsten. Auf diese Weise fügt sich dann schließlich alles.
    Erlösung von der Langeweile versprechen wir uns von Veränderungen am Gegenstand unserer Aufmerksamkeit, aber das Problem liegt meist gar nicht in den Dingen, sondern darin, dass wir nur halb bei ihnen sind. Bei voller Aufmerksamkeit wäre das gleiche Objekt – der Atem, unsere Gedanken und Gefühle, gehen, einen Apfel essen, Geschirr spülen – nicht mehr langweilig.
    Meine Meditationspraxis führt irgendwie zu gar nichts, und ich quäle mich nur herum. Was kann man da machen?
    Ein gewisser Leidensdruck ist ganz gut als Rückmeldung und dient der Selbsteinschätzung. Oft haben wir uns bewusst oder unbewusst bereits

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