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Entfernte Verwandte: Kriminalroman

Entfernte Verwandte: Kriminalroman

Titel: Entfernte Verwandte: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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hintereinander sagen könntest.«
    »Das waren doch gerade zwei«, gab ich zurück, beeilte mich aber, weiterzureden. »In der Firma gibt es ein paar Probleme. Und ich musste Jaatinen entlassen.«
    »Aha«, sagte Marja und schwieg wieder eine Weile.
    »Viktor?«
    »Ja?«
    »Hast du immer noch Geschäfte, über die du nicht reden kannst?«
    »Ja.«
    »Gehst du heute noch mal weg?«
    »Nein.«
    Marja legte sich neben mich. Ich spürte ihren gleichmäßigen Atem an der Schulter. Anna plapperte fröhlich im Wohnzimmer. Ein Spielzeug schepperte.

13
    Stadtteil Kuninkaanmäki, Vantaa
    Pawel Wadajew versuchte sich auszuruhen. Oder Paavo Vatanen, so hatte es ja auf seinem Baustellenausweis gestanden, unter dem Foto, auf dem er erschrocken aussah. Pawel posaunte seinen Namen nicht heraus, weder den finnischen noch den russischen, er verhielt sich lieber still und unauffällig.
    Vor zwei Tagen hatte der finnische Vorarbeiter die Ausweise eingesammelt, hatte gesagt, die seien jetzt überflüssig, denn auf der nächsten Baustelle gebe es keine Kontrollen. Nun wusste Pawel nicht, wie er sich vorstellen sollte, falls sich jemand nach seinem Namen erkundigte. Das bereitete ihm ein wenig Sorgen. Andrej Gawrilow hatte immer klare, präzise Anweisungen gegeben, doch jetzt war niemand da, den man fragen konnte. Andrej war verschwunden, vermutlich nach Karelien zurückgekehrt, um neue Visa und Arbeiter zu besorgen.
    Auf der ersten Baustelle hatte Pawel in einer Gruppe von sechs Männern das Fundament für ein großes Bürogebäude vorbereitet. Er hatte den Zimmerleuten, die die Gussformen für die Wandfundamente zusammenbauten, Bretter und Kantholz gebracht, hatte dann Bewehrungsstangen für die Eisenflechter zurechtgeschnitten und schließlich alles sauber gefegt, sodass der Beton gegossen werden konnte.
    Gestern waren die Männer in einen Kleintransporter gepfercht und zur nächsten Arbeitsstelle gebracht worden. Es handelte sich um eine große alte Schule, die von oben bis untenumgebaut werden sollte. Nur Wände und Fußboden sollten bleiben, als Rumpf eines ansonsten praktisch neuen Hauses.
    Pawel seufzte, verschränkte die Hände im Nacken und starrte an die Decke, deren schmutziggraue Isolierplatten hoch über ihm hingen. Die hohe Halle war ein einziger Raum ohne Zwischenwände, nur an der einen Giebelseite gab es zwei Büroräume und ein Klo, auf deren Zwischendecke eine Treppe führte. Wahrscheinlich hatte man dort früher irgendetwas gelagert.
    Pawel wusste nicht, was in dem Gebäude ursprünglich hergestellt worden war. Der Betonfußboden war ungestrichen, alle Maschinen und Anlagen waren abtransportiert worden, und die Dachbalken ließen nur ahnen, wo sich die Schienen der Laufkräne befunden hatten.
    Hier haben wir reichlich Platz, bemühte Pawel sich um positives Denken. An der Wand standen zehn Etagenbetten, und obwohl alle belegt waren, wurde die Luft in der Halle nicht knapp. Und zu heiß war es auch nicht, obwohl draußen die Sommerhitze immer schlimmer wurde.
    Aber die sanitären Anlagen waren für so viele Leute knapp bemessen, das musste Pawel zugeben, auch wenn er kein tägliches Wannenbad erwartet hatte. Ein Klo für zwanzig Männer, im Vorraum ein Waschbecken, dazu ein Stahlbecken an der Hallenwand. Hände und Gesicht konnte man sich einigermaßen abspülen, aber Wäschewaschen war schwierig.
    Ein Mann von der Firma, dessen Namen Pawel nicht kannte, hatte am Samstag einen Sauna-Abend organisiert. Im engen Kleintransporter waren sie zu einem Sommerhaus gefahren, wo der Vorarbeiter und Andrej sie erwartet hatten. Andrej hatte die Männer aufgefordert, in die Sauna zu gehen und dann ordentlich zu essen und zu trinken.
    Bei der Erinnerung an den Geschmack von warmem Schnaps mit halb versengten Würstchen, dazu auch noch Bier, drehte sich Pawel immer noch der Magen um. Aber immerhin hatte er in der Sauna baden können, auch wenn der Dampf nicht scharf genug gezischt hatte und das Waschwasser lauwarm gewesen war. Dafür war der See groß genug zum Schwimmen gewesen, und Pawel hatte im Wasser gelegen, bis die Haut an seinen Fingern ganz faltig geworden war.
    Die Arbeit war schmutzig, vor allem jetzt bei der Renovierung der Schule, wo sie alte Abflussrohre entfernten, Schächte für die Lüftungsrohre bohrten und alte Fußbodenbeläge abrissen. Einer der Arbeiter hatte mit hohlem Lachen gesagt, der Asbest, der kleine Teufel, steigt einem in die Nase und sticht in der Lunge, hatte sich dann mit Daumen und Zeigefinger

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