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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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gehen, aber Aphrodite trat mir schon wieder in den Weg.
    »Hör zu, Z. Ich glaube, in dir passiert mehr, als dass du gerade sauer auf mich bist. Ich glaube, die alte Magie beeinflusst dich, und zwar nicht positiv. Wir müssen darüber reden. Lass mich dir den Rest der Vision erzählen.«
    »Ich kann’s nicht mehr hören, dass ihr alle mir sagt, was ich tun soll. Verpiss dich, Aphrodite.« Meine Brust loderte. Ich drängte mich an ihr vorbei. Mit einem erschreckten Laut stolperte sie beiseite. Ich kümmerte mich nicht darum. Mit der war ich fertig.
    Ich ging. Wohin, wusste ich nicht, ich wusste nur, dass ich gehen musste. Hätte ich die Autoschlüssel dabeigehabt, wäre ich in meinen Käfer gestiegen und zu Grandma gefahren, aber die Schlüssel waren oben in meinem Zimmer, und ich hatte jetzt nicht die geringste Lust darauf, Stark zu erzählen, warum ich so sauer war. Nur gut, dass es Tag war, sonst wäre er wegen dieser bescheuerten Gedankenverbindung zwischen uns garantiert schon angedampft gekommen.
    Ich brauchte Zeit. Ich brauchte Platz. Die Wut kribbelte förmlich unter meiner Haut. Ich kam nur deshalb nicht davon los, weil ständig wieder jemand ankam und glaubte, er müsste mir erzählen, was ich tun sollte. Ich musste nachdenken, ohne dass mir dieser Mückenschwarm den letzten Nerv raubte!
    Ich änderte den Kurs – weg von den Wohnheimen – und fand mich an der Mauer wieder. Die Mauer, an der Aurox patrouillierte. Verflucht nochmal! Auf den konnte ich jetzt auch verzichten.
    Das war der Moment, in dem ich beschloss, dass die Cops und ihre Ausgangssperre mich mal konnten. Ich hatte den Bürgermeister nicht umgebracht, und wenn ich Lust auf einen Ausflug hatte, dann würde ich einen Ausflug machen, basta! Ich trabte also los, in Richtung Osten, wo sich die verborgene Tür in der Mauer befand.

Shaylin
    Shaylin gab sich alle Mühe, mit dem Heulen aufzuhören. Normalerweise war sie keine Heulsuse – sie war es gewohnt, sich nicht selber leidzutun. Aber das hier war etwas anderes. Zuerst diese schreckliche Sache mit Dallas und den beiden Jungvampyren. Sie hatte es gewusst – sie hatte ihren Tod in Thanatos’ Farben gesehen. Und sie hatte den Mund gehalten und geglaubt, Thanatos tue das Richtige.
    Gerade eben hatte sie das genaue Gegenteil getan: Sie hatte den Mund aufgemacht und Zoeys Privatangelegenheiten vor anderen breitgetreten, weil sie geglaubt hatte, das Richtige zu tun. Na ja, und außerdem hatte sie das Gefühl gehabt, sich mit ihrer Gabe nützlich zu machen und sich ins House of Night einzufügen.
    Aber ganz so richtig konnte es nicht gewesen sein. Denn als Dallas tot war, hatte sie sich unsäglich mies gefühlt. Und jetzt hatte die mächtigste Jungvampyrin der Welt ihr derart eine verpasst, dass sie auf dem Hintern gelandet war.
    Sie hatte es total vermasselt. Gleich zweimal.
    Mit angezogenen Beinen kauerte sie auf ihrem kleinen Lager ganz in der Ecke des Kellers, das Gesicht in das Kissen auf ihrem Schoß gepresst, damit man ihre Schluchzer nicht hörte. Nicht dass sie sich diese Mühe wirklich hätte machen müssen. Die meisten roten Jungvampyre schliefen tagsüber wie Tote.
    Das hätte ich auch tun sollen
, schalt sie sich.
Besser, ich hätte geschlafen, als mit Aphrodite über Zoey zu reden. Jetzt sind sie sauer aufeinander und auf mich auch! Mit dieser Prophetinnengeschichte werde ich nie klarkommen
.
    Shaylin bedachte nicht, dass Aphrodite offensichtlich recht damit gehabt hatte, dass Zoey sich nicht mehr beherrschen konnte. In diesem Moment war ihr egal, ob Aphrodite recht hatte. Das Einzige, was zählte, war, dass ihre Welt und ihre Freundschaften auseinanderzubrechen schienen.
    »Hey Shaylin, was ist denn?«
    Shaylin würgte ihren nächsten Schluchzer herunter und sah auf. Vor ihr stand Nicole, die sich die Augen rieb und ganz zerzaust aussah, als wäre sie geschlafwandelt.
    »N-nichts. Alles in Ordnung«, flüsterte sie, wischte sich das Gesicht am Kissenbezug ab und zwang sich, das Weinen zu beenden.
    Nicole setzte sich neben sie. »Nö, ist es nicht. Sonst würdest du dir nicht die Augen aus dem Kopf heulen.«
    »Pssst«, hauchte Shaylin und sah sich um, ob die anderen auch noch alle schliefen. »Mir geht’s g-gut.«
    Nicole rückte näher an sie heran, bis ihre Schultern sich berührten, und flüsterte: »Keine Angst. Die hören schon nichts. Erzähl mir, was los ist.«
    Shaylin wischte sich wieder die Augen. »Ich glaube, ich hab meinen Wahren Blick falsch benutzt.«
    Nicole

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