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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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wieder los und eilte davon.
    Also, wäre er ein Welpe gewesen, er hätte sich zu Tode geschwanzwedelt.
    Chera und die Kamera hatten sich schon Stark zugewandt. »Sie sind der erste rote Vampyr, den ich persönlich treffe! Ihre Tattoos sind wunderschön.«
    »Ja, äh, ich bin ein roter Vampyr.« Nervös blickte er zwischen ihr und der Kamera hin und her.
    »Ihr Name ist Stark, nicht wahr?«
    »Genau.«
    Im unentrinnbaren Bewusstsein, dass das rote RECORD -Lämpchen an der Kamera blinkte, öffnete ich den Mund und dachte fieberhaft darüber nach, was ich sagen könnte, außer hysterisch zu schreien, Stark am Arm zu packen und aus dem Raum zu flüchten, aber Chera lächelte Stark an und schien ganz gebannt von seinem Tattoo. Sie trat noch näher an ihn heran. In freundlichem, total harmlos klingendem Ton fragte sie: »Spannendes Muster. Sieht aus wie Pfeile. Sie kommen aber nicht aus Broken Arrow, oder?«
    »Äh, nein. Ich komme aus Chicago.«
    »Haben die Pfeile eine symbolische Bedeutung?«
    »Also, ja, würde ich schon sagen. Ich bin ein ganz guter Bogenschütze.«
    Chera blickte mich aus großen braunen Augen an und lächelte, als wären wir beste Freundinnen. »Ihre Tattoos sind auch unglaublich. Und Sie haben ja überall welche! Ich glaube, ich sehe Vögel und Blumen und, wow, sogar Flammen und Wellen in diesem filigranen Muster. Sie sind sicher eine ganz besondere junge Vampyrin.«
    Ich öffnete und schloss den Mund. Ich fand keine Worte. Wäre Chera schroff und fordernd und reportermäßig aufgetreten, dann wäre es mir leichtgefallen, diese ›Kein Kommentar‹-Masche abzuziehen und zu gehen. Aber sie wirkte aufrichtig nett und einfach nur auf höfliche Art neugierig. Ich klang auch nicht weniger nervös als Stark, als ich sagte: »Also, ich fühl mich nicht so wohl dabei, wenn man mich als ›besonders‹ bezeichnet. Auch wenn unsere Göttin mir mehr Tattoos geschenkt hat als den meisten anderen.«
    »Ah, verstehe.« Chera winkte dem Kameramann. »Schneid das raus, Jerry.« Sie wandte sich mir wieder zu. »Entschuldigung. Ich bin nicht hier, um jemanden in Verlegenheit zu bringen.«
    »Warum sind Sie dann hier?«, wollte ich wissen.
    »Ich möchte die Reaktion der Schule auf den Mord an Bürgermeister LaFont dokumentieren.«
    »Wir haben den Bürgermeister nicht ermordet«, sagte ich.
    »Ich will niemanden beschuldigen! Keinen von euch! Überhaupt nicht«, versicherte Chera. Ihre Miene wirkte ebenso ehrlich, wie ihre Worte sich anhörten.
    »Wird hier jemand beschuldigt?« Mit Damien auf den Fersen eilte Thanatos herbei.
    Chera warf dem Kameramann einen Blick zu. »Jerry, aus, bitte.« Sie streckte Thanatos die Hand entgegen. »Hohepriesterin, ich bin Chera Kimiko, Fox 23  News.«
    Thanatos nahm die Hand. »Ich bin Thanatos, die Hohepriesterin des hiesigen House of Night. Sie sind mir wohlbekannt, Miss Kimiko.«
    »Nennen Sie mich doch Chera. Ich habe nicht die Absicht, jemanden zu beschuldigen. Ich möchte nur die ganze Geschichte darstellen, die wahre Geschichte hinter dem Tod von Charles LaFont.« Sie hielt einem der Beleuchter ihre Hand hin. »Gib mir mal mein iPad, Andy.« Der Mann reichte es ihr. Sie tippte auf den Bildschirm und hielt ihn so, dass wir alle ihn sehen konnten. Er zeigte Aphrodites Mom, die einem überbesorgten Herrn in einem schlecht sitzenden Anzug ein Interview gab.
    »Mrs. LaFont, ich möchte Ihnen mein tiefes Beileid zum Tod Ihres Mannes, unseres geschätzten Bürgermeisters, aussprechen«, sagte der Reporter.
    »Danke, das ist sehr freundlich, aber ich werde keinen Trost finden, solange der Vampyr, der meinen Mann umgebracht hat, nicht gefasst wird.«
    Diana und ich sogen scharf die Luft ein. Thanatos schien zu Stein zu erstarren. Darius und Stark sahen aus wie kurz vorm Explodieren. Aphrodites Mom, Mrs. Charles LaFont, hingegen sah in ihrem eleganten schwarzen Kleid plus Perlenkette wunderschön aus – ein verzweifelter, faszinierend unbeugsamer Racheengel. Mit einem Spitzentaschentuch tupfte sie sich die Winkel ihrer tränenglänzenden blauen Augen ab.
    »Sie sind also sicher, dass Ihr Mann von einem Vampyr getötet wurde?«, fragte der Reporter.
    »Hundertprozentig. Ich war dort. Ich habe seine grausam zugerichtete, ausgeblutete Leiche gefunden.« Mrs. LaFont richtete ihren Blick geradewegs in die Kamera. »Gegen dieses House of Night muss etwas unternommen werden.«
    Das Interview wurde durch eine Werbepause unterbrochen, und Chera tippte es weg. »Die einzige Seite, die

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