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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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zugewandt, und versuchte mühsam, wieder zu Bewusstsein zu kommen.
Shaunee ist aber leise
, dachte sie schläfrig.
Vielleicht will sie nich reden. Vielleicht will sie nur schlafen
. Stevie Rae beschloss, sich umzudrehen und die Augen zu öffnen, ohne etwas zu sagen – einfach damit Shaunee merkte, dass sie wach war (mehr oder weniger), falls sie gern reden wollte. Sie wollte sich herumwälzen, da knisterte es plötzlich ganz komisch über ihrer Schulter. Sie versuchte, sich aufzusetzen – da wurde das Knistern zu einem noch komischeren Summen, und etwas wie ein gedopter Kugelblitz schoss ihr in alle Glieder, so dass sie sich schnell wieder flach hinlegte.
    Sofort war sie hellwach, und in ihr schrillten alle Alarmglocken. Noch einmal versuchte sie sich aufzusetzen. »Shaunee, hier stimmt was nich.«
    Obwohl in der Luft über ihr rein gar nichts zu sehen war, jagte wieder ein Elektroschock durch sie hindurch! Stevie Rae presste sich aufs Bett, um nicht wieder mit der unsichtbaren Gefahr dicht über ihr zusammenzustoßen. »Shaunee!«, rief sie. »Hilf mir!«
    »Die ist nicht da. Heult sich immer noch vor dem Scheiterhaufen die Augen aus. Scheinheiliges Aas.«
    Stevie Raes Atem beschleunigte sich panisch, als sie seine Stimme erkannte. »Was machst ’n du hier, Dallas?« Automatisch versuchte sie, den Schutz ihres Elements um sich zu rufen, aber das Zimmer lag im zweiten Stock – viel zu hoch über der Erde, als dass diese ihr ohne die zusätzliche Kraft eines beschworenen Kreises und Zoeys verstärkende Macht hätte beistehen können.
    Er trat in ihr Blickfeld, eine dunkle Silhouette gegen den schwarzen Vorhang. Eine Hand hielt er, die Handfläche voran, auf sie gerichtet. Die Handfläche glühte. Mit der anderen griff er nach der dicken Kordel, die die Vorhänge zusammenhielt. »Sagen wir mal, ich fange damit an, es euch heimzuzahlen.«
    Stevie Rae wollte sich vom Bett rollen. Sofort durchzuckte sie knisternde Elektrizität. Sie schrie auf und krümmte sich zusammen. »Du hast sie nich mehr alle, Dallas! Shaunee kann jede Sekunde kommen.«
    »Eine Sekunde zu spät für dich. Und keine Sorge, die kriegt auch noch ihr Fett weg. Aber zuerst bist du dran.« Sein Blick war ausdruckslos, seine Stimme hasserfüllt. »Sie kriegt ’nen schnellen Tod, ein Schlag, zack, aus. Aber du nicht – dich lass ich leiden. Du hast mich mit diesem Scheiß-Mutanten betrogen – dafür wirst du braten!«
    Mit einem Ruck zog er die Kordel auf. Die schwarzen Vorhänge lösten sich voneinander. Sorgsam achtete er darauf, im Schatten zu bleiben, und zog seine Hälfte des Vorhangs auf.
    Durch das offene Fenster flutete Tageslicht ins Zimmer – genau dorthin, wo Stevie Rae lag.
    Es war, als hätte man sie in einen Ofen gestoßen. Während das elektrische Feld sie ans Bett fesselte, begann das Sonnenlicht ihre Haut zu verbrennen. Stevie Rae schlug die Hände vors Gesicht, wand sich in unsäglicher Qual und schrie – schrie.
    Dann wurde alles völlig wirr.
    Ein grässliches Kreischen ertönte, so laut, dass es durch ihre Agonie drang.
    »Aaaahhh! Scheiße, hau ab, runter von mir!«, schrie Dallas und taumelte wild durch den Raum. Das elektrische Feld, das Stevie Rae gefangen hielt, verpuffte, und sie warf sich vom Bett in den kühlenden Schatten. Dort kauerte sie, endlich in Deckung vor der Sonne.
    Dallas stolperte an ihr vorbei im verzweifelten Versuch, zur Tür zu gelangen, aber der große Rabe hörte nicht auf, ihn zu bestürmen. Wie betäubt sah Stevie Rae zu, wie er kreischend, mit peitschenden Flügeln, über Dallas flatterte, auf seine erhobenen Arme einhackte und die Krallen hineinschlug.
    Die Tür flog auf, und Shaunee stürzte ins Zimmer.
    »Stevie Rae! Was ist –«
    Dallas packte sie und hielt sie wie einen Schild vor sich.
    »Nein, Rephaim, tu Shaunee nichts!«
    Im letzten Moment zog der Rabe seine Krallen zurück. Sie streiften nur Shaunees Gesicht, während er im Schwung seines Angriffs an ihr vorbeisauste und an die Wand prallte. Dallas stieß Shaunee von sich, dann stob er aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Shaunee krabbelte zu Stevie Rae. »Oh Gott! Deine Haut! Oh, Stevie Rae, das sieht schlimm aus! Beweg dich nicht – bleib ganz still. Ich zieh die Vorhänge zu und hole Hilfe.«
    Stevie Rae packte ihre Hand. Keuchend vor Schmerz zwang sie sich, die Worte zu formen. »Lass zuerst Rephaim raus. Er hat sicher Angst.«
    Shaunee musste sich nicht nach Rephaim umsehen. Der Rabe flog schon heran, so

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