Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entfesselt

Entfesselt

Titel: Entfesselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
Vom Netzwerk:
Stola gegriffen, die sie sich jetzt enger um die Schultern wickelte. »Aber ich denke, dass die Polizei einem solchen Hinweis nachgehen muss. Sie können ja nicht riskieren, dass es womöglich wahr ist und sie nichts unternehmen.«
      »Wenn das irgendein Einheimischer war, der uns ärgern will, würde ich zu gern wissen, wer es ist«, knurrte Ottavio.
      »Nicht nur du«, murmelte Reyn. Er saß dicht bei mir, solide und warm, und ich spürte wieder, wie stark er war und dass er mit allem fertigwurde, einschließlich verrückter Cops.
      Asher fiel ein, dass Molly und Jasper im Stall waren, und bekam die Erlaubnis, die beiden an die Leine zu nehmen, damit sie den Suchhunden nicht in die Quere kamen.
      »Wo ist Dufa?«, fragte ich Reyn.
      Reyn zeigte auf seine Füße, wo der vertraute weiße Kopf mit den rosa umrandeten Augen herausschaute. Sie spähte zwischen seinen Beinen hindurch und knurrte die Polizisten leise an. »Das ist total verrückt!« Brynne schüttelte den Kopf. Sie hatte ihre langen nackten Beine dicht an sich gezogen und versuchte, sie in ihren Mantel einzuwickeln.
      Mir gingen ein paar schlimme Gedanken durch den Kopf - was, wenn Incy jemanden getötet und seine Leiche hier bei uns vergraben hatte? Solche Sachen eben.
      Sie brauchten fast zwei Stunden, um das ganze Grundstück abzusuchen. Nach einer kurzen Besprechung mit seiner Kollegin kam der Polizist zurück zu River, diesmal aber wesentlich freundlicher. »Es tut mir wirklich leid«, sagte er. »Anscheinend wollte Ihnen jemand mit diesem Anruf einen Streich spielen.« »Können Sie ermitteln, wer es war?« River klang gelassen und würdevoll.
      »Sie können mir glauben, das werden wir überprüfen«, sagte er. »Wir wissen bereits, dass der Anruf von einem Handy aus der Gegend kam. Wir werden seine Position anhand der Sendemasten eingrenzen.«
      »Es hat jemand angerufen und behauptet, wir würden hier Leute umbringen?« Ich konnte es immer noch nicht fassen. »Ja«, bestätigte der Beamte. »Und nicht nur uns - der Anrufer hat auch das FBI verständigt.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Frau, die in ihr Handy sprach. »Fällt Ihnen jemand ein, der Ihnen schaden will? Jemand, der solche falschen Anschuldigungen gegen Sie vorbringen würde?«
      River schüttelte langsam den Kopf. »Nein, da fällt mir niemand ein. Wir sind nur ein Lehrbetrieb - eine Bio-Farm. Nichts das die Gemüter erhitzen würde. Wir haben immer guten Kontakt zur Bevölkerung von West Lowing gehabt.«
      Der Mann nickte. »Ich werde mal herumfragen. Wir werden diesen Fall genau untersuchen - immerhin waren es schwerwiegende Anschuldigungen. Sie könnten den Anrufer wegen Verleumdung verklagen. Und wir können Anzeige erstatten wegen vorsätzlicher Irreführung der Behörden.«
      River nickte. »Dürfen wir jetzt wieder ins Haus?«
      »Ja, natürlich. Es tut mir wirklich leid, aber Sie verstehen sicher, dass wir einem solchen Hinweis nachgehen müssen.« »Natürlich, das verstehen wir«, sagte River und stand auf. Ich war sicher, nach all dieser Aufregung nicht mehr schlafen können, aber tatsächlich war ich schon hinüber, als mein Kopf das Kissen nur berührte. Ich hatte allerdings verrückte, düstere Träume, an die ich mich nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern konnte.

19
 
      Jetzt, da Ottavio wieder da war, verstärkten er und River ihre Bemühungen, ein paar Antworten zu finden, und wir sahen sie oft beim Studieren alter Bücher, Landkarten und anderer Aufzeichnungen. Ich war neugierig, wonach sie suchten, aber andererseits wollte ich nicht in ihre Recherche hineingezogen werden. Ich wusste natürlich, dass harte Zeiten vor mir lagen, aber das bedeutete nicht, dass ich damit so früh wie möglich in Kontakt kommen musste.
      Mein Gartenprojekt kam gut voran. Eine Baumschule gab es in West Lowing natürlich nicht. Also musste ich zwanzig Meilen bis Wintonville fahren, um ein paar Stauden zu kaufen, die diese gruseligen Winter überleben würden. Anfangs versuchte ich noch, Harv und seinen Leuten zu sagen, wo sie was hinpflanzen sollten, aber er brannte darauf, damit eine kleine Oase zu schaffen. Also überließ ich es ihm und kehrte zurück ins Warme.
      Im Grunde war ich richtig zufrieden mit meinen Läden, die jetzt fast fertig waren. Dieses Projekt hatte mir gutgetan. Und es würde auch diesem Kaff guttun. Ich hatte das alles möglich gemacht. Es war meine Idee gewesen. Und obwohl ich es hasste, wenn sich jemand bei mir

Weitere Kostenlose Bücher