Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
Vom Netzwerk:
eine lange Nacht.«
    Xanthia war nicht in der Stimmung, tolerant zu sein. Zu ihrem Überdruss hatte auch Gareth bereits Bemerkungen über ihr übernächtigtes Aussehen gemacht. »Seid still, mein Kopf tut weh«, murrte sie. »Habt Ihr Mr. Lloyd unten gesehen?«
    »Er wollte zum West-India-Dock«, sagte er und legte ihr die Morgenpost auf den Schreibtisch. »Ihr habt wieder einen Brief von diesem Lieferanten bekommen. Meine Güte, er wird langsam lästig. Wünscht Ihr, dass ich mich um ihn kümmere?«
    Xanthia blickte ihn argwöhnisch an. »Sich wie um ihn kümmern?«
    Kemble zuckte unschuldig mit den Schultern. »Nun, nur ein höfliches Gespräch unter Männern«, entgegnete er. »Was dachtet Ihr denn, was ich gemeint habe?«
    »Ein höfliches Gespräch also.« Xanthia schob angewidert ihre Teetasse von sich. »Dieser Schuft verdient es, gevierteilt zu werden.«
    »Offen gesagt habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Methode dazu angetan ist, Zuschauer anzuziehen.« Kemble war dabei, Gareths Post durchzusehen und zu stapeln. »Aber ich kenne in Stepney ein paar Burschen, die ihn an Händen und Füßen gefesselt bei Greenwich Reach in die Themse werfen könnten.«
    Xanthia sah ihn finster an. »Niemandem wird wegen dieser Proviantrechnung Schaden zugefügt.«
    »Ihr könntet ihn auch an Händen und Füßen fesseln und dann nackt in Mother Pendershotts Badehaus bringen«, schlug Mr. Kemble vor und wackelte mit den Augenbrauen. »Er wird eine Woche lang nicht gerade laufen können, wenn man dort mit ihm fertig ist.«
    Xanthia sah von ihrem Schreibtisch auf. »Das wäre tatsächlich schrecklich verlockend.«
    Kemble beendete die Durchsicht der Post und kehrte an ihren Schreibtisch zurück. »Nun, lasst uns übers Geschäft reden«, sagte er direkt. »Was hat Nash gesagt? Habt Ihr neue Informationen über ihn?«
    »Es gibt keine Informationen, Mr. Kemble.« Xanthia beugte sich vor und zog die entwendeten Briefe aus ihrer Ledermappe. »Abgesehen hiervon war nichts zu finden, und ich kann mit ihnen nichts anfangen.«
    Er öffnete den ersten Brief. »Oh, Nash ist sehr clever«, murmelte Kemble. »Wenn es um die Dinge geht, die er herumliegen lässt, wird er vermutlich sehr vorsichtig sein.«
    »Oder sehr unschuldig«, wandte Xanthia ein und stand auf.
    Kemble schaute auf. »Wie bitte?«
    Xanthia ging ans Fenster und starrte über das Hafenbecken. »Mr. Kemble, ich wünschte, ich hätte mich nie auf all das eingelassen. Ich hätte Euch niemals mein Ehrenwort geben dürfen, darüber zu schweigen. Lord Nash verdient es zu wissen, wessen man ihn verdächtigt.«
    »Aber Miss Neville, was sagt Ihr da?«
    Sie wandte sich frustriert vom Fenster ab. »Dass es an der Zeit ist zu akzeptieren, dass dieser Mann unschuldig ist«, fauchte sie. »Nash weiß nichts über die Schmuggelsache. Würdet Ihr das bitte Lord de Vendenheim erklären? Er muss den Verdacht fallen lassen und kann von nun an meinetwegen den Namen eines anderen mit Anspielungen und Verdächtigungen in den Schmutz ziehen.«
    »Du liebe Güte!« Kemble begann sich mit den Briefen Luft zuzufächeln. »Da hat wohl jemand zu wenig Schlaf bekommen.«
    »Nein, da hat jemand keine Geduld mehr.« Xanthia lief mit in die Hüften gestemmten Händen hin und her. »Ich habe wirklich alles getan, außer anzubieten, Nashs Karabiner auf eins meiner Schiffe zu verladen und es selbst nach Kotor zu steuern. Ich sage Euch, er ist nicht schuldig.«
    »Vielleicht traut er Euch nur nicht?« Kemble hatte den zweiten Brief geöffnet und überflog ihn.
    »Oh, er vertraut mir«, sagte Xanthia. »Der Mann besitzt die Instinkte einer Straßenkatze. Er weiß, wer seine Feinde sind.«
    »Und dennoch verdächtigt er Euch nicht«, wies Kemble hin. »Ein Spion unter seinem eigenen Dach – sogar in seinem eigenen – nun, vergesst das. Aber wenn er so verdammt schlau ist, warum vertraut er dann Euch, gerade der Frau, die Max geschickt hat, um ihn auszuspionieren?«
    Xanthia fühlte die Schuld, die sie niederdrückte. »Weil ich ihm nichts Böses will, Mr. Kemble«, sagte sie. »Ich war fast von Anfang an überzeugt, dass er mit diesem Verbrechen nichts zu tun hat.«
    »Mein Gott«, sagte Kemble leise. »Unsere kleine Mission ist also gefährdet.«
    Sie sah ihn müde an. »Nein, nein, ich bin offenen Auges an die Sache herangegangen. Gott weiß, dass Nash kein Unschuldsengel ist. Er könnte durchaus eine Schiffsladung Gewehre an die Griechen verkaufen – wenn ihm der Sinn danach stünde. Aber das tut

Weitere Kostenlose Bücher