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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Dienstboten sich an die Arbeit machten.
    Während sie das Bett nicht aus den Augen ließ, kleidete Xanthia sich an, dann steckte sie vorsichtig zwei Briefe in ihre Tasche, die sie in Nashs Schreibtisch gefunden hatte. Sie waren nicht frankiert, doch die angedunkelten Falze ließen vermuten, dass sie weit gereist waren. Xanthia hoffte, sie würden nicht vermisst werden – und dass sie bald die Möglichkeit haben würde, sie zurückzulegen.
    In der Bibliothek hatte sie einen weiteren, größeren Schreibtisch entdeckt. Wenn sie hinunterging, würde sie auch dessen Inhalt vorsichtig untersuchen. Wenn es nichts gab, was Nashs Unschuld bewies, dann war die Sache erledigt. Dann war sie damit fertig. Sie hatte vor, Mr. Kemble das bei der ersten, sich bietenden Gelegenheit zu sagen, heute Nacht noch, sollte sie ihn dabei ertappen, dass er ihr wieder nachschlich.
    Xanthia begann zu bereuen, dass sie de Vendenheim ihre Verschwiegenheit geschworen hatte. Zum jetzigen Zeitpunkt war ihr Ehrenwort das Einzige, was sie davon abhielt, Nash die Wahrheit zu sagen – dass die Regierung ihn des Verrats verdächtigte. Du lieber Gott, wie schrecklich sich das anhörte! Wie könnte sie sich nur selbst dazu bringen, diese Worte auszusprechen? Und was würde er darauf erwidern?
    Von Anfang an war sie von Nash fasziniert gewesen, und Lord de Vendenheims Mantel-und-Degen-Geschichte hatte nur dazu gedient, diese Faszination anzufachen. Das Chaos, das de Vendenheim mit seinen Worten heraufbeschworen hatte – den Zusammenbruch der englischen Handelswege und den wirtschaftlichen Ruin, der folgen könnte –, hatte in ihr eine tiefe Besorgnis ausgelöst. Aber vielleicht, in den hintersten Winkeln ihres Bewusstseins, hatte sie einfach nur nach einem Vorwand gesucht, um Nash näherzukommen.
    Auf jeden Fall hatte sich ihr Argwohn über seine mögliche Schuld langsam zu der Gewissheit gewandelt, dass er unschuldig war. Und Xanthia hatte zu glauben begonnen, seine Unschuld wäre leicht zu beweisen – aber der Gedanke war naiv von ihr gewesen, das erkannte sie jetzt in Anbetracht der Komplexität des Falles. Hatte sie, dumm, wie sie gewesen war, etwa gedacht, dass sie de Vendenheim einfach einige Brösel der Entlastung übergeben könnte und er sich sofort ein anderes Opfer für seinen Verdacht suchen würde? Was sie sich ganz gewiss nicht vorgestellt hatte, war, dass sie sich so verzweifelt in Lord Nash verlieben würde.
    Du lieber Himmel! Hatte sie das denn? Hatte sie sich in ihn verliebt?
    Xanthia schloss die Augen. Was für eine Närrin sie doch war. In was für eine riskante Intrige hatte sie sich nur hineinziehen lassen?
    Sie konnte nicht widerstehen, einen letzten Blick über die Schulter zu werfen, bevor sie durch die Tür schlüpfte. Nash hatte sich das Bettlaken über ein Bein geworfen, aber im flackernden Lampenlicht war der Rest von ihm in all seiner herrlichen Männlichkeit zu erkennen. Sie konnte das ruhige Heben und Senken seines Brustkorbs sehen, das dunkle Gewirr von Locken um seine halb erigiertes Glied und die Bartstoppeln, die einen Schatten auf seine schmalen Wangen warfen. Er war wunderschön, lebensstrotzend männlich – und Xanthia war dankbar, dass er sich entschieden hatte, sie in sein Bett zu nehmen.
    Leise schloss sie die Tür und tastete sich die Treppe hinunter. Die Wandleuchter waren seit Langem erloschen, und in der Bibliothek herrschte Dunkelheit. Mit zitternden Händen gelang es ihr, eine Lampe auf einem der Lesetische anzuzünden und sie ohne Zwischenfall zum Schreibtisch hinüberzutragen. Vorsichtig zog sie die oberste Schublade auf. Nichts war verschlossen. Die Lächerlichkeit dessen verblüffte sie aufs Neue. Würde ein Waffenschmuggler und Verräter seinen Schreibtisch denn unverschlossen lassen?
    Natürlich nicht. Xanthia schluckte ihre Nervosität hinunter, durchsuchte den Inhalt der Lade hastig, fand aber nichts Interessantes, abgesehen von einem hohen Stapel geschäftlicher Korrespondenz, die acht Schuldscheine enthielt – vermutlich hatten sie etwas mit der Einlösung von Spielschulden zu tun. Doch nichts davon war versteckt, alles lag aufgestapelt in einer Holzschachtel auf dem Schreibtisch.
    Sie beugte sich hinunter, um die letzte Schublade aufzuziehen, als ein Lichtstrahl auf die Tischfläche fiel. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie hochfuhr und in die Helligkeit blinzelte, die von der Tür zu ihr herüberschien. »Xanthia?«
    »Ja?« Sie schob die herausgezogene Lade schnell mit dem

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