Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)
Höhe. »Ihr seid sehr still geworden, meine Liebe.«
»Ich fürchte, ich habe nichts Interessantes zu sagen.« Xanthia lehnte sich wieder gegen die Hauswand und entspannte sich. »Ich führe ein sehr zurückgezogenes Leben und besuche im Allgemeinen keine Gesellschaften.«
»So wie ich«, bekannte er und senkte die Stimme. »Und doch ... sind wir beide heute hier.«
Er beugte sich so nah zu ihr, dass sie seinen Duft einatmen konnte, eine faszinierende Mischung aus Rauch und Zitrone. Sein Blick, glutvoller jetzt, hielt den ihren gefangen, und Xanthia fühlte sich plötzlich, als würde der Steinboden unter ihren Füßen zu schwanken beginnen. Selbst in der Dunkelheit schienen seine Augen zu funkeln. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie ein wenig atemlos. »Ihr ... Ihr tragt Ambraöl, nicht wahr?«
Er neigte den Kopf. »Unter anderem.«
»Und Neroli«, sagte sie. »Aber Ambra ... ist ein seltener Duft.«
Er wirkte erfreut. »Ich bin überrascht, dass Ihr ihn kennt.«
»Ich weiß ein wenig über Gewürze und Öle.«
»Tatsächlich?«, murmelte er. »Mein Parfümeur in St. James’ importiert das Öl für mich. Mögt Ihr den Duft?«
»Ich bin nicht sicher«, erwiderte sie ehrlich.
»Dann werde ich ihn morgen nicht tragen.«
»Morgen?«
»Wenn ich Euch einen Besuch abstatte«, sagte er. »Übrigens, meine Liebe, hättet Ihr etwas dagegen, mir Euren Namen zu verraten? Auch der Name Eures Gatten würde genügen, dann kann ich mich vergewissern, wann sein Club geöffnet ist und schlussfolgern, wann er höchstwahrscheinlich außer Haus sein wird.«
»Auch ich kenne Euren Namen zwar noch nicht«, entgegnete sie neckend, »aber ich sehe, dass Ihr sehr zielstrebig seid.«
»Nun, Schüchternheit bringt einen nicht weiter, nicht wahr?«, entgegnete er lächelnd.
Xanthia stieß ein bitteres Lachen aus. »Das tut sie wahrlich nicht. Für diese Einsicht musste ich viel Lehrgeld zahlen.«
Er musterte sie einen Moment lang aufmerksam. »Nein, Ihr seht nicht aus wie der schüchterne, zurückhaltende Typ«, sagte er dann nachdenklich. »Sagt mir, meine Liebe, ob Ihr so kühn seid, wie Euer rotes Kleid es vermuten lässt?«
»In gewissen Situationen schon«, gestand Xanthia und erwiderte seinen Blick. »Wenn es etwas gibt, das man unbedingt haben will, dann muss man kühn sein.«
Als er überraschend eine Hand unter ihren Ellbogen legte, war es, als ginge etwas Elektrisierendes zwischen ihnen vor. »Ihr seid eine äußerst faszinierende Frau.« Seine Stimme erklang heiser in der Dämmerung. »Und es ist sehr lange her, seit ich ... nun, das letzte Mal fasziniert gewesen bin.«
»Vielleicht verstehe ich Euch«, hörte Xanthia sich sagen. »Ich wünschte, wir könnten ... oh, vergesst es. Ich bin sehr dumm, vielleicht sollte ich jetzt doch gehen.«
Aber seine Hand auf ihrem Arm hielt sie zurück. »Was?«, murmelte er. »Was wünscht Ihr, meine Liebe? Wenn es in meiner Macht steht, Euer Begehren zu erfüllen, würde ich das mit größtem Vergnügen tun.«
Seine Worte ließen sie erzittern. »Nein, es ist nichts«, antwortete sie. »Ihr seid ein gefährlich charmanter Mann, Sir. Ich denke, ich sollte wieder in den Ballsaal zurückkehren.«
»Wartet«, sagte er und zog sie zu sich. »Lasst uns einen Handel abschließen, meine Liebe. Ich werde Euch meinen Namen verraten – und in welcher Art von Geschäft ich tätig bin. Und als Gegenleistung werdet Ihr –« Er hielt inne und ließ seinen Blick erneut über Xanthia gleiten.
Sie zitterte vor Anspannung. »Was?«
»Ihr werdet mich küssen«, befahl er. »Und es wird kein schwesterlicher Kuss sein, bei Gott.«
Xanthias Augen weiteten sich vor Überraschung, aber ihre Neugierde war größer. Schließlich war sie es, die dieses dumme Katz- und Mausspiel begonnen hatte. Aber noch dümmer als das war, dass sie ihn tatsächlich küssen wollte. Sie wollte seinen festen, harten Mund spüren, wie er von ihren Lippen Besitz ergriff und –
Er wartete nicht auf ihre Zustimmung. Seine Hände lagen plötzlich auf ihren Schultern und zogen sie abrupt an sich, während seine Lippen sich fest auf ihre pressten. Er gab nicht vor, sanft zu sein oder höfliche Zurückhaltung zu üben, sondern öffnete stattdessen den Mund über ihrem und strich mit der Zunge hungrig über ihre Lippen. Das Verlangen erwachte in Xanthia, und sie öffnete sich ihm, erlaubte ihm, die Tiefen ihres Mundes mit seinen langsamen, sinnlichen Stößen zu erkunden.
In seinen Armen fühlte sie sich plötzlich
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