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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Versprechen hält, und sie dann feststellen muss, dass ihre Erwartungen sich leider nicht erfüllen.«
    Darauf grinste Holt, und obwohl Kade ihm am liebsten eine runtergehauen hätte, beherrschte er sich und lüftete stattdessen seinen Hut. »Wenn Sie zurückkehren möchten, wo immer Sie auch hergekommen sein mögen, Miss Sue Ellen«, erwiderte er glatt, »brauchen Sie es mir nur zu sagen, und dann setze ich Sie in die nächste Postkutsche.«
    Holt unterdrückte ein Auflachen.
    Sue Ellen stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Kade wütend an. »Ich glaube, das war eine Beleidigung.«
    »O nein, so habe ich das nicht gemeint«, widersprach Kade, und das hatte er auch wirklich nicht. Er hatte nur versucht, sich der Frau gegenüber anständig zu verhalten, da sie schließlich eine berechtigte Beschwerde vorgebracht hatte. Typisch Frau, einem Mann die Worte im Mund herumzudrehen!
    »Mr. Cavanagh!«, rief Sue Ellen mit viel zu schriller Stimme und pikierter Miene. »Das Abendessen ist fertig.«
    Darauf beugte Holt sich ein wenig zu Kade vor und bemerkte in gedämpftem Ton: »Ich würde dich ja einladen zu bleiben, aber ich glaube, du solltest lieber nichts essen, was Sue Ellen zubereitet hat. Sie könnte dich vergiften.«
    Darauf drehte sich Sue Ellen, die offenbar sehr gute Ohren hatte, auf dem Absatz um, stapfte ins Haus zurück und knallte laut die Tür hinter sich zu.
    »Trotzdem vielen Dank«, murmelte Kade. Der lange Ritt zur Circle C hatte ihm nichts eingebracht, außer, dass er jetzt selbst wie ein verdammter Narr dastand. Er hatte nichts mit Cavanagh geregelt, und dieser Sue Ellen zu begegnen, war einfach nur verdammtes Pech gewesen. Es gab Tage, da lohnte es sich nicht einmal, aus dem Bett zu steigen und die Stiefel anzuziehen.
    »Warte«, bat Holt, als Kade sich abwandte, um aufzusitzen.
    Misstrauisch drehte Kade sich um. »Was?«
    »Ich habe nichts mit diesem Feuer zu tun. Wenn ich mit dir oder jemand anderem aus dem McKettrick-Clan ein Hühnchen zu rupfen habe, werdet ihr es direkt von mir erfahren. Und darum sage ich dir jetzt auch ganz offen, Kade: Wenn ich noch mehr Vieh durch die Pistoleros der Triple M verliere und wenn ich weitere zerschnittene Zäune finde, schnappe ich mir, wen immer ich mir auch schnappen muss, um dem ein Ende zu bereiten. Und das gilt auch für den alten Herrn und dich und Rafe und Jeb.«
    Kade, der seinen Vater in letzter Zeit eher nicht mehr zu verteidigen pflegte, verspürte plötzlich das Bedürfnis, es zu tun. »Du und Pa, ihr habt eure Differenzen«, entgegnete er mit mühsam errungener Beherrschung, »und ich schätze, das war ja wohl auch zu erwarten, nachdem er dich im Stich gelassen hatte und so weiter. Aber jetzt werde ich dir etwas sagen, Mr. Cavanagh: Sollte meinem Vater oder meinen Brüdern durch deine Schuld etwas passieren, werde ich dich finden und dich töten, und wenn ich dich dafür bis in den hintersten Winkel der Hölle verfolgen muss.«
    In Holts Augen regte sich etwas, das Überraschung, Belustigung oder womöglich gar Respekt sein konnte. Das Einzige, was Kade mit Bestimmtheit wusste, war, dass es nichts mit Furcht zu tun hatte. Dieser Texaner mochte sich Cavanagh nennen, aber er war als McKettrick auf die Welt gekommen und besaß daher aller Wahrscheinlichkeit nach nicht genug gesunden Menschenverstand, um sich vor irgendwas zu fürchten, auch wenn es das Vernünftigste gewesen wäre.
    Mehr als die Ranch, das Geld, das Vieh und die Bergwerke war genau diese Unbesonnenheit Angus' Vermächtnis; eine Art Erkennungszeichen seines Stammes. Dieser verdammte alte Narr, dachte Kade. Seinetwegen würden sie alle eines Tages noch gelyncht werden. Oder von Kugeln durchsiebt.
    »Ich werde es mir merken«, erklärte Holt nach einer Weile. »Mach dir aber bitte nicht die Mühe, bis in die Hölle zu reiten, um mich zu suchen, denn ich werde dir sehr viel näher sein.«
    An einem der Fenster bewegte sich etwas, und für einen flüchtigen Moment sah Kade Sue Ellen, als sie die Gardine zurückfallen ließ und wieder außer Sicht verschwand.
    Und da alles gesagt war, was Kades Meinung nach zu sagen war, nahm er Raindances Zügel, warf sie über den Hals des Wallachs und schwang sich in den Sattel. Das mulmige Gefühl in seinem Magen begann jedoch erst nachzulassen, als er sich völlig außer Schussweite befand.

Kapitel 13
     
    J ohn Lewis saß mit Angus, Concepcion und Jeb beim Abendessen, als Kade an jenem Abend lange nach Einbruch der Dunkelheit, frustriert,

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