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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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angespanntem Ton nach.
    »Er fragte nach meinem Bruder Cree. Hören Sie, wenn Sie mir ein Pferd leihen, breche ich sofort auf. Gig wird mir sicher folgen, und dann ...«
    »Das ist der dümmste Vorschlag, den ich je gehört habe!«
    Das wurmte Mandy, und verärgert stützte sie die Hände in die Hüften. »Ich sagte es Ihnen doch schon, Kade. Er ist ein Bandit, ein Krimineller, ein Gesetzloser. Diese Stadt hat bisher nicht einmal ansatzweise erlebt, was für Verbrechen er hier verüben könnte, er und diese Halsabschneider, mit denen er vermutlich durch die Gegend zieht!«
    »Und Sie glauben, wenn Sie sich umbringen lassen, können Sie uns retten? Das ist eine verdammt idiotische Idee, Mandy, und eher lasse ich mich auspeitschen, als Ihnen so etwas zu erlauben!«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    Er fluchte und klatschte seinen Hut wieder gegen sein Bein. »Nein. Doch eins zumindest weiß ich - ich werde Sie nicht wie das sprichwörtliche Opferlamm zur Schlachtbank gehen lassen!«
    »Aber irgendwie müssen wir sie aus ihrem Versteck herauslocken«, gab Mandy zu bedenken.
    Kades Zorn schien sich etwas zu legen. »Wie?«, fuhr er sie an, und das Wort zerriss die Luft fast wie ein Peitschenschlag.
    »Er will mich benutzen, um meinen Bruder Cree zu finden«, berichtete sie, obwohl sie die Worte kaum über die Lippen brachte. »Wenn ich der Köder bin, wird er Ihnen problemlos in jede Falle gehen, die Sie ihm und seiner Bande stellen.«
    Für einen Moment erwiderte Kade nichts und schien immer noch mit sich zu ringen. »Ich glaube nicht, dass das die richtige Vorgehensweise ist«, erklärte er schließlich. »Es wäre zu gefährlich.«
    »Nicht so gefährlich, wie ihn mit einem Haufen Mörder, die ihm blind gehorchen, irgendwo dort draußen herumlaufen zu lassen«, wandte Mandy mit einer weit ausholenden Geste ein. »Ich habe Ihre Brieftasche gestohlen, und Sie hätten mich damals dafür ins Gefängnis bringen lassen können, was Sie aber nicht getan haben, und darum bin ich Ihnen wohl was schuldig, schätze ich. Sie wollen Gig Curry haben? Gut. Dann erlauben Sie mir, Ihnen zu helfen, ihn zu fassen.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, gab er nach einem weiteren nachdenklichen Schweigen in entschiedenem Ton zu und schüttelte den Kopf.
    Die Arme über der Brust verschränkt, beobachtete Mandy ihn. »So, wie ich es sehe, Marshal , haben Sie gar keine andere Möglichkeit. Wenn Gig und seine Bande diese fünfzigtausend Dollar gestohlen und diese armen Soldaten ermordet haben, wird er eine Zeit lang in Deckung bleiben, um dann irgendwie wieder zuzuschlagen. Wahrscheinlich werden sie einfach nur eine Weile abwarten, bis sie die Chance sehen, etwas sehr viel Größeres abzuziehen, und womöglich stecken sie ja auch hinter den Zwistigkeiten zwischen der Triple M und der Circle C. Es könnte doch sein, dass sie die Leute damit nur ablenken wollen, während sie bereits ihren nächsten Coup vorbereiten.«
    Kade dachte über all das nach und fluchte wieder. »Sie hatten sich das im Kopf schon alles so zurechtgelegt und wollten trotzdem einfach abhauen, in der Hoffnung, dass er Ihnen folgt? Ist Ihnen denn nie der Gedanken gekommen, dass er, nachdem er Sie umgebracht hat, wieder hierher zurückkehren und so weitermachen könnte wie vorher?«
    »Du liebe Güte, nein! Ich hatte vor, den Mistkerl zu erschießen. Es wäre natürlich möglich, dass er vorher mich erwischt, aber er würde sicher nicht davonkommen, ohne mindestens ein oder zwei Kugeln von mir einzustecken.«
    »Ihr Selbstvertrauen ist bewundernswert. Doch was Sie da vorbringen, ist schlicht und einfach die hirnverbrannteste Theorie, die mir in meinem Leben je untergekommen ist!«
    »Wie gesagt, wenn Sie bessere Ideen haben, lassen Sie sie hören.«
    Wieder stieß Kade eine ganze Serie von Flüchen aus, die noch bildlicher, noch anschaulicher und noch lautstarker waren als die bereits vorangegangenen.
    »Ich nehme an, Sie haben schon gehört«, bemerkte Mandy triumphierend, »dass eine solch profane Sprache als ein sicheres Anzeichen für geringe Intelligenz betrachtet wird.«
    Er setzte zu einer Erwiderung an, besann sich dann aber offensichtlich eines Besseren und wandte sich ab, um in den Saloon zurückzukehren.
    »Kade!«, rief Mandy.
    Ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen, blieb er stehen und wartete.
    »Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
    Wortlos schüttelte er den Kopf, stieß die Schwingtür auf und verschwand im Inneren des Saloons.

Kapitel 22
     
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