Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
trennen, falls er nicht aus irgendwelchen Gründen daran hing.
    Harry betrachtete bewundernd das Plakat. »Diese Leute drüben im Zeitungsbüro haben das wirklich gut hingekriegt.«
    »Ja.« Kade überflog den Anschlag noch einmal, obwohl er ihn schon in-und auswendig kannte:
     
    PFERDERENNEN zwischen Schwester Mandy und Kade McKettrick Indian Rock, am 15. März um 2 Uhr nachmittags
     
    Gig Curry würde zweifelsohne Wind davon bekommen, auch wenn er den Anschlag nicht selbst las. Und vielleicht würde er dann ja tatsächlich dumm genug sein, sich aus seinem Versteck herauszuwagen.
    Kade lief ein kalter Schauder über den Rücken, aber er verdrängte das unbehagliche Gefühl, das ihn beschlich, rasch wieder. Niemand würde Mandy etwas antun können, solange er noch in der Lage war zu atmen. Mit diesem beruhigenden Gedanken griff er in seine Tasche, zog ein goldenes Fünfdollarstück hervor und drückte es dem Jungen in die Hand. »Gib das deiner Mama.«
    Harry starrte das Geld entgeistert an. »Wofür?«
    »Es soll uns Glück bringen«, meinte Kade und wandte sich zum Gehen.
    Rafe und Jeb erwarteten ihn bereits in Beckys Büro im Hotel, zusammen mit Angus und Captain Dixon P. Harvey von der U.S. Kavallerie. Mit all diesen Menschen in dem kleinen Baum war sogar das Atmen mühsam, dachte Kade.
    »Mir scheint«, bemerkte Angus trocken, als sein Sohn den Raum betrat, »du hättest Besseres zu tun, als Pferderennen mit Nonnen zu veranstalten, Marshal McKettrick.«
    Die Bemerkung brachte Kade in Wut, doch er zwang sich, auf eine Entgegnung zu verzichten. Je weniger Leute wussten, dass er Curry aus seinem Versteck zu locken versuchte, desto besser standen seine Chancen in diesem Unternehmen.
    R afe betrachtete ihn mit unbewegter Miene, während Jeb sich ein leises Grinsen gönnte, als wäre er in irgendein wichtiges Geheimnis eingeweiht. Der Kavallerieoffizier saß kerzengerade auf seinem Stuhl, schmallippig, wachsam und mit einer frisch gestärkten, makellos sauberen Uniform bekleidet. Er erinnerte Kade an eine Eidechse, die nur den richtigen Augenblick abwartete, um nach einem Insekt zu schnappen.
    Kade ließ sich reichlich Zeit damit, die Tür zu schließen. »Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen, Pa«, entgegnete er schließlich, als er Zeit gehabt hatte, sein unbeherrschtes Naturell zu zügeln. »Aber zufällig weiß ich, was ich tue.«
    Angus besaß immerhin den Anstand, sich seine Zweifel nicht anmerken zu lassen.
    »Wärst du vielleicht dennoch so freundlich, uns in deine Pläne einzuweihen ?«, brach Jeb in einigermaßen ruhigem Ton das kurze, angespannte Schweigen.
    Da er keinen freien Stuhl mehr sah, hängte Kade seinen Hut an einen Haken und lehnte sich, die Arme vor der Brust verschränkt, an eine Wand. Er befand sich genau gegenüber von dem Fenster, durch das er die Straße im Auge behalten konnte, auf der seit der Ankunft von Cavanaghs Herde ein reger Verkehr herrschte. Die R inder waren natürlich längst zur Circle C getrieben worden, doch die Cowboys, mit ihrem Lohn in der Tasche und dem Staub des langen Auftriebs in den Kehlen, waren danach wieder in die Stadt zurückgekehrt, und es war bereits zu den ersten Handgreiflichkeiten zwischen ihnen und Harveys Soldaten gekommen.
    »Das wäre unvorsichtig«, erwiderte Kade nach langem Schweigen. »Ich habe einen Plan. Mehr braucht ihr wirklich nicht zu wissen.«
    »Einem Haufen R ancher mag das vielleicht genügen«, warf Captain Harvey ein, und sein schmaler Schnurrbart zuckte vor Erregung, »aber wir haben zwölf gute Männer verloren, die irgendwo dort draußen in der Wildnis verscharrt liegen wie eine Meute Hunde. Die Armee der Vereinigten Staaten braucht mehr als nur Ihre Zusicherung, Sie hätten einen >Plan<, Marshal .«
    Kade wog seine Worte sorgsam ab, bevor er antwortete. »Dann muss ich die Armee der Vereinigten Staaten wohl bitten, etwas mehr Geduld zu haben. Sie wird nicht lange warten müssen.«
    »Sie wissen«, entgegnete Captain Harvey mit vor Wut blitzenden Augen, »dass ich Sie verhaften lassen kann, sollten Sie die Festnahme dieser Verbrecher in irgendeiner Form behindern, und Sie - ungeachtet des Marshal-Sterns, den Sie da tragen - in ein Militärgefängnis bringen und vor ein Bundesgericht stellen lassen kann?«
    Rafe lächelte ein wenig, und Jeb rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum.
    Angus machte ein entschlossenes Gesicht, und ein gefährliches Glitzern trat in seine Augen. »Es liegt uns genauso viel daran wie Ihnen, die Täter zu

Weitere Kostenlose Bücher