Entflammte Herzen
vorgegeben hatte, und schenkte Mandy ein angespanntes Lächeln. »Ist das eine Invasion?«, scherzte sie und richtete sich auf.
»Es sieht ganz danach aus«, erwiderte Mandy und bedeutete Emmeline rasch, sich wieder hinzulegen. »Doch du bleibst liegen, wo du bist.«
Eine steile Furche bildete sich zwischen Emmelines Brauen, aber sie ließ sich dennoch wieder in die Kissen hinter ihrem Bücken sinken. »Es ist ja schließlich nicht so, als wäre ich krank«, protestierte sie.
»Nein«, stimmte Mandy ihr energisch zu, »doch das könnte sich sehr schnell ändern, wenn du dich nicht schonst. Ich habe R afe und Becky versprochen, mich um dich zu kümmern, und das war durchaus ernst gemeint.« Es würde nicht leicht sein, Emmeline zurückzulassen, wenn sie ging, aber in Mandys Augen war das immer noch besser, als zu bleiben und sie und den R est der Stadt zur Zielscheibe von Gig Currys Wut zu machen.
Emmeline lächelte ein wenig; sie war eine starke Frau, doch vielleicht genoss sie es sogar, bisweilen ein wenig verwöhnt zu werden, dachte Mandy. »Hast du Kade von diesem fürchterlichen Mann erzählt, der dich neulich unten am Bach belästigt hat?«
Mandy wusste nicht, ob sie Emmeline die Wahrheit sagen oder lügen sollte; es war ein Dilemma, mit dem sie sich viel zu häufig konfrontiert sah. »Ja«, erwiderte sie schließlich, ohne Emmeline anzusehen. »Er meinte, er würde sich darum kümmern, und wir sollten uns nicht beunruhigen.« Sie schenkte ein Glas Wasser aus der Karaffe ein und brachte es Emmeline. »Trink das. Du siehst gar nicht gut aus.«
Emmeline nahm das Glas und nippte nur daran. »Du machst viel zu viel Wirbel um mich, genau wie R afe«, stellte sie mit funkelnden Augen fest und bestätigte Mandy dann, was sie sich schon gedacht hatte. »Aber ich gebe zu, dass es mir gefällt.«
Als hätte die bloße Erwähnung seines Namens ihn herbeigerufen, stieß R afe plötzlich die Tür auf und betrat den Baum. Sein gewöhnlich immer so ernster Gesichtsausdruck verwandelte sich auf eine erstaunliche Weise, als sein Blick auf Emmeline fiel. Lächelnd ging er zu ihr hinüber, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie zärtlich auf die Stirn.
Dies mit anzusehen, versetzte Mandy einen leisen Stich ins Herz. Sie war nicht sicher, was genau es war - Neid vielleicht... oder auch nur Einsamkeit. Wie es wohl wäre, von einem Mann so angesehen zu werden, so voller Zärtlichkeit und Liebe ? Wahrscheinlich würde sie es nie erfahren; solche Freuden waren anderen Frauen vorbehalten, aber sicher nicht den Abkömmlingen von Banditen.
Emmeline stellte das Glas weg und legte eine Hand an die Wange ihres Mannes. »Du siehst so beunruhigt aus, Rafe«, bemerkte sie mit einer Zärtlichkeit, die Mandy wieder bis ins Herz traf. »Kann ich dir irgendwie helfen ?«
R afe richtete sich seufzend auf. »Sorg einfach nur dafür, dass du gesund bleibst«, gab er rau zurück. »Ich kann mit fast allem fertig werden, solange ich nur weiß, dass es dir gut geht.«
Mandys Kehle wurde eng, und ihre Augen brannten. Dies war ein zu privater Augenblick, um ihn als unfreiwillige Zuschauerin mitzuerleben. Urplötzlich erschien Kades Bild vor ihrem inneren Auge, und sie schob es ganz bewusst wieder beiseite.
»Mir geht es genauso«, gestand Emmeline leise, während sie R afes große Hand in ihre nahm und sie ermutigend drückte. »Du musst dieses Geld finden, R afe, das weiß ich, und ich weiß auch, wie sehr es dich belastet, dass diese Soldaten ums Leben kamen, als sie versuchten, es hierher zu bringen. Aber du musst mir trotzdem versprechen, wohlbehalten und unverletzt zu mir zurückzukommen. Ich würde keine ruhige Minute mehr finden, wenn du mir nicht dein Wort darauf gibst.«
Mandys eben noch wild pochendes Herz stockte plötzlich für einen Moment. Gerade war sie noch in einem Sturm ergreifender Gefühle gefangen gewesen, doch nun vergaß sie alles außer einer Sorge. »Es hat einen R aubüberfall gegeben?«, stieß sie entsetzt hervor. »Und es sind Menschen dabei ermordet worden ?«
Sowohl Emmeline wie auch R afe blickten sie verwundert an. Vielleicht hatten sie ihre Anwesenheit schon vergessen oder einfach nur gedacht, sie wüsste es bereits. R afe erklärte ihr, dass zwölf Soldaten, die einen Geldtransport begleitet hatten, ermordet worden waren und eine Menge Geld gestohlen worden war.
Mandy umklammerte Halt suchend den Band des Sekretärs. »Gig und seine Bande«, murmelte sie.
»War das nicht der Mann ...?«, begann Emmeline
Weitere Kostenlose Bücher