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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ertönte ein weiterer Schuss, und Curry stieß ein schrilles Heulen aus. »Ach du liebe Güte«, keuchte er, »es versucht jemand, mich durch das Fenster zu erschießen! Die wollen mich umbringen!«
    Kade fluchte unterdrückt, schob Emmeline, so weit es ging, unter den Schreibtisch, und fasste die kleine, vergitterte Öffnung in der Zellenwand ins Auge. Und tatsächlich tauchte eine männliche Gestalt dort draußen vor dem Fenster auf, und der Höhe seines Schattens nach zu urteilen war es vermutlich jemand, der auf dem Rücken eines Pferdes saß. Kade zielte und feuerte, ein lauter Schrei ertönte, und der Schatten wurde abgelöst von einem hellen Streifen Mondlicht.
    Draußen hörte man noch weitere Schüsse und Schreie, dann das Donnern von Pferdehufen. Die Gefängnistür sprang auf, und Kade vernahm ein sehr willkommenes Geräusch. Rafes Stimme. »Kade!«
    Vor einer Stunde war er noch versucht gewesen, seinem Bruder nachzustürzen und ihm alle Glieder einzeln auszureißen. Doch nun musste er an sich halten, um ihm nicht die Stiefel zu küssen. »Ich bin hier«, antwortete Kade.
    Da die Schüsse sich weiter und weiter zu entfernen schienen, riskierte Kade es aufzustehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte R afe und schien völlig außer sich vor Sorge zu sein.
    Kade legte die 38er auf den Schreibtisch und sah sich den durch die Schießerei entstandenen Schaden im Gefängnis an. Curry war offenbar unverletzt, da er sich schleunigst unter seiner Pritsche verkrochen hatte, aber im Ofen waren mehrere tiefe Beulen, das vordere Fenster war kaum noch als solches zu erkennen, und alles Übrige war übersät mit Einschüssen. Kade nickte als Antwort auf R afes Frage, atmete dann tief durch und bückte sich, um Emmeline aufzuhelfen.
    R afes Augen rundeten sich vor Entsetzen, als er seine Frau erblickte, und erschrocken flüsterte er ihren Namen.
    Sie tat einen Schritt auf ihren Mann zu, taumelte und stürzte.
    Rafe lief zu ihr, ließ sich auf die Knie fallen und nahm sie in die Arme. Der Ausdruck, der auf seinem Gesicht erschien, war schrecklich anzusehen. Er drückte Emmeline an seine Brust und betastete sie fieberhaft nach Wunden.
    Ihre Lider flatterten, und sie hob die Hand, um Bafes Wange zu berühren. »Das Baby. Oh, Bafe - das Baby!«
    Und erst da sah Kade das Blut auf ihrem Kleid.
    »Um Himmels willen!«, stieß er entsetzt hervor.
    R afe suchte seinen Blick. »Das ist alles nur deine Schuld, Kade.«
    »Rafe«, protestierte Emmeline mit schwacher Stimme. »Es ist nicht, wie du ...«
    »Du hast gewollt, dass das geschah!«, fauchte Rafe. Dann richtete er sich mit Emmeline in seinen Armen auf, funkelte Kade noch einen Moment böse an, wandte sich ab und hastete mit seiner Frau hinaus.
    Kade stand vollkommen fassungslos in seinem zertrümmerten Büro.
    Das ist alles nur deine Schuld,
    Du hast gewollt, dass das geschah.
    Was Letzteres anging, hatte R afe sich schwer getäuscht, dachte Kade, während ein heftiges Zittern ihn durchlief; sein erster Vorwurf allerdings war etwas gänzlich anderes. Denn wenn Kade sich keinen Fausthieb von Jeb und von R afe kein Bad in der Pferdetränke eingehandelt hätte, wäre Emmeline bestimmt nicht bei ihm gewesen, als die Schießerei begann.

Kapitel 3 9
     
    V ier Tote lagen auf der Straße, doch Mandy verhielt nicht einmal den Schritt, um nachzusehen, ob sie irgendeinen dieser Männer vielleicht von früher kannte. Angus hatte sie daran gehindert hinauszustürzen, als die Schießerei begonnen hatte, und sie erst gehen lassen, als Jeb, Holt und die meisten der anderen Männer auf Beckys Fest die Banditen bereits aus der Stadt hinausgejagt hatten. Und dabei hatte sie doch die ganze Zeit nur eine einzige Person im Sinn gehabt, und die suchte sie nun mit ihren Augen und ihrem Herzen, als sie durch die Tür ins Büro des Marshals stürzte.
    Kade stand mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern mitten in dem arg zerstörten Baum.
    Mandy ging zu ihm, zögerte zunächst ein wenig und legte schließlich tröstend die Arme um ihn.
    Er legte sein Gesicht an ihr Haar, atmete tief durch und nahm sie in die Arme, zaghaft zunächst nur, dann aber mit immer deutlicher werdendem Verlangen. Mandy spürte etwas Feuchtes durch ihr Haar sickern, das warm auf ihrer Kopfhaut liegen blieb.
    »Emmeline«, stieß er hervor. »Sie war hier bei mir ...«
    »Psst«, murmelte Mandy tröstend.
    »Ich stieß sie zu Boden - ich wollte nicht, dass sie getroffen wird - und jetzt... jetzt hat sie Blutungen!«
    Mandy hielt

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