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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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brauchte er ein wenig Zeit, um seine Wunden zu lecken und in aller Ruhe ein bisschen nachzudenken.
    »Was Sie brauchen, ist Verstärkung«, meinte Sam Fee, als er sich aus der Menge löste. Er war kein besonders großer Mann, aber er sah tüchtig und beweglich und auch sehr behände aus. »Ich wäre nur zu gern bereit, mich zu verpflichten.«
    Angesichts der Tatsache, dass das Haus der Fees bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden war und dann auch noch das Brandzeichen der McKettricks an einem der verkohlten Baumstämme gefunden worden war, war Kade sehr verblüfft über das Angebot. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie auf unserer Seite sind«, erwiderte er.
    »Ich habe mit John Lewis gesprochen«, entgegnete Sam Fee grimmig. »Er meinte, es sei höchstwahrscheinlich dieser Bandit dort drinnen gewesen, der den Brand verursacht hat, und nicht die McKettricks. Sein Wort genügt mir.«
    »Besten Dank«, murmelte Kade, wobei er sich Mandys Gegenwart auffallend stark bewusst war. Noch immer stand sie neben ihm und hielt seine Hand. Er fragte sich, was sie wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass nur sie ihn überhaupt noch aufrecht hielt.
    Nach Sam meldeten sich noch etwa ein Dutzend andere
    Freiwillige, überwiegend Cowboys, die meisten von der Triple M, aber auch einige von der Circle C. Der eine oder andere Stadtbewohner schloss sich ihnen ebenfalls an, wie Ben Hopper, der das Telegrafenamt führte, oder Wiley Kline, der die Lokalzeitung herausgab. Sie berieten sich und vereinbarten, sich am nächsten Tag in aller Frühe aufbruchsbereit vor dem Büro des Marshals zu versammeln, und nachdem dies beschlossen war, zerstreute sich die Menge.
    Kade sah sich um und bemerkte Jeb ganz in der Nähe. »Ich bewache das Gefängnis«, sagte er. »Du kannst mit Mandy ins Hotel zurückgehen.«
    Mandy zog aufmunternd an Kades Hand. »Heute Nacht kannst du sowieso nichts mehr unternehmen«, versuchte sie, ihn zu ermutigen. »Also lass uns gehen.«
    Und da er wusste, dass sie R echt hatte, ging er mit.

Kapitel 40
     
    B ecky saß steif neben Johns Bett, hielt seine Hand und wartete. Ihre Augen brannten von Tränen, die sie aber tapfer unterdrückte, egal, wie sehr ihr auch danach zu Mute war zu weinen, und sie war auch zu keinem einzigen vernünftigen Gedanken mehr fällig, so versunken , wie sie in ihrem Kummer war.
    Das Licht der Lampe fiel auf das erschreckend stark gealterte Gesicht ihres Geliebten, und irgendwann schlug er die Augen auf. »Ich hörte Schüsse«, murmelte er mit schwacher Stimme. »Was war da los ?«
    »Ein paar Strolche haben anscheinend versucht, Gig Curry aus dem Gefängnis herauszuholen, um ihn umzubringen«, berichtete B ecky.
    »Ist jemand verletzt worden?«
    Sie schluckte, wandte ihren Blick ab und schüttelte den Kopf. Es war eine Lüge, und das wusste John vermutlich auch. Emmeline war in ebendiesem Augenb lick in der Praxis von Doc Boy len, und Becky meinte, es zerrisse ihr das Herz, wenn sie an ihre Tochter dachte, aber sie konnte John nicht allein lassen. Nicht jetzt. Es war Rafes Aufgabe, nun bei Emmeline zu sein, doch das Wissen linderte nicht ihren Schmerz.
    »Konzentrier du dich nur darauf, wieder gesund zu werden«, riet sie mit belegter Stimme und drückte Johns Hand noch etwas fester, als könnte sie ihn so noch etwas länger bei sich behalten.
    Er hob ihre miteinander verschränkten Hände an seine Lippen und küsste Beckys Fingerknöchel. Ein leises Echo des wohligen Prickeins durchlief sie, das seine zärtlichen Berührungen stets so mühelos in ihr geweckt hatten, bevor ihre Welt aus den
    Fugen geraten und ganz unversehens über ihr zusammengebrochen war. »Irgendwie«, gelang es John zu sagen, »werde ich einen Weg finden, bei dir zu bleiben, Becky, und nicht einmal das Grab wird mich daran hindern können. Erst wenn ich sicher sein kann, dass du allein zurechtkommst, werde ich den nächsten Schritt tun; doch bis dahin werde ich warten und immer direkt auf der anderen Seite deines nächsten Herzschlags sein.«
    Ihre Kehle wurde ganz eng vom Aufruhr ihrer Emotionen. »Ich liebe dich«, bekannte sie. Es waren Worte, die sie nur sehr selten ausgesprochen und auch nicht allzu oft gehört hatte, bevor sie John begegnet war. Nun waren sie etwas unendlich Kostbares für sie, das einzig Wichtige und Wahre.
    »Ich weiß«, versicherte John ruhig. »Und ich liebe dich auch. Aber ich möchte nicht, dass du deine Tränen an mich verschwendest, Becky, nicht jetzt und auch nicht, wenn ich nicht

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