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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihr sprichst, hört sie sich mehr nach einem Wirbelsturm an als nach einer jungen Frau.« Der alte Schalk funkelte wieder aus Johns gequälten Augen, und Becky wusste, dass sie die Erinnerung daran ihr Leben lang in Ehren halten würde, wie so viele andere Dinge an ihm, von denen die meisten sogar ganz und gar alltäglich waren.
    »Das ist eine sehr zutreffende Beschreibung ihres Wesens«, erklärte John mit Überzeugung, und darauf schwiegen beide eine ganze Zeit. »Sobald dieser >Wirbelsturm< über die Stadt hereinbricht, wird nichts je wieder so wie früher sein.«
    »Vielleicht ist das ja sogar gut so«, meinte Becky sanft. »Indian R ock könnte es nämlich gut vertragen, einmal kräftig durchgeschüttelt zu werden.«
    Danach verfielen sie in ein freundschaftliches, wenn auch schmerzlich intensives Schweigen.
    Als John eine Stunde später zum letzten Mal die Augen schloss, blieb Becky wie versteinert sitzen, ließ seine Hand nicht los und rief auch niemanden, um ihm die traurige Nachricht mitzuteilen. Sie blieb einfach still wie der verschneite Morgen sitzen und lauschte dem gleichmäßigen Ticken der Uhr auf dem Kaminsims, das sie gegen ihren eigenen Willen in eine Welt hinübertrug, in der es John Lewis nicht mehr gab.

Kapitel 41
     
    M andy blickte weder nach rechts noch nach links, als sie Kade durch die inzwischen leere und dunkle Empfangshalle des »Arizona Hotels« steuerte, ihn die Treppe hinaufzog und in das kleine Zimmer am Ende des langen Gangs führte.
    Und dort nahm sie ihn wieder in die Arme.
    »Mandy«, flüsterte er, und es kam ihr fast so vor, als würde dieses eine Wort zu einer kleinen Welt für sich, die all seine Zweifel, Hoffnungen und Sorgen in sich barg.
    »Denk an nichts anderes als an das Hier und Jetzt, Kade. Das ist das Einzige, woran wir denken werden. Ans Hier und Jetzt.« Zärtlich spreizte Mandy ihre Finger und schob sie unter Kades dunkles Haar.
    Und da küsste er sie, und alles, wirklich alles in ihr schwang sich auf, um sich an einem seltsamen, einzigartigen Ort mit Kade zu vereinen, einem bisher unvorstellbaren, gänzlich unerforschten Ort, der eine Welt für sich war und absolut nichts mit so alltäglichen Dingen wie Fußböden, Wänden oder Fenstern zu tun hatte.
    Kade vertiefte den Kuss sogar noch, und als er ihn nach langer Zeit beendete, nahm er Mandys Gesicht zwischen seine großen Hände und blickte ihr prüfend in die Augen. »Du musst dir sicher sein, Mandy.«
    Sie nickte nur stumm. Sie war sich in ihrem ganzen Leben noch nie einer Sache sicherer gewesen und wusste, dass es kein Zurück mehr gab.
    Kade hob sie auf seine Arme und trug sie zu dem schmalen Bett, in dem sie schon so viele Nächte allein verbracht hatte, seit sie nach Indian Bock gekommen war. Sie wusste, sie würde ein anderer Mensch sein, wenn sie aufstand, was immer sonst auch aus ihr werden mochte, und war froh darüber.
    Das Licht des Mondes versilberte sein Haar und umfloss weich seinen Kopf und seine Schultern. Für eine kurze Weile, die Mandy fast wie eine kleine Ewigkeit vorkam, blickte er nur stumm auf sie herab. Als sie schließlich einladend die Arme ausbreitete, legte er sich neben sie und berührte sie mit einer Zärtlichkeit, die eine fast schmerzhaft süße Sehnsucht in ihr weckte.
    Sie brauchten ziemlich lange, um ihre Kleider abzulegen - hier ein Knopf, dort ein Ärmel -, und das Entkleiden wurde zu einem uralten Ritual, magisch und voller Geheimnisse. Irgendwann waren sie jedoch endlich beide nackt, und der Zauber, der sie gefangen hielt, intensivierte sich sogar noch, als ihre Liebkosungen und Zärtlichkeiten zunehmend ungeduldiger wurden.
    »Mandy«, raunte Kade wieder und stützte sich auf die Ellbogen, um sie nicht mit seinem ganzen Gewicht zu belasten. Es war eine Frage und eine Feststellung zugleich, doch es war auch eine Bitte.
    »Ja«, erwiderte sie schlicht.
    Und da drang er mit einer einzigen kraftvollen Bewegung in sie ein, und der Schmerz, der sie dabei durchzuckte, war scharf, aber auch ein Grund zur Freude.
    »Ach, du meine Güte, Mandy«, keuchte Kade. »Du warst noch nie mit einem Mann zusammen!«
    Eine ungestüme Leidenschaft entbrannte in ihr nach dem kurzen, scharfen Schmerz, den Kade ihr bereitet hatte; sie hörte auf, eine einzelne Frau zu sein, und wurde buchstäblich zum Inbegriff des Weiblichen. Sie lachte leise und fühlte sich wie eine von ihren Fesseln erlöste Göttin, vollkommen ungezähmt und frei. »Das«, antwortete sie außer Atem, »traf bis vor einem

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