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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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über, die Hüte zu begutachten, und entschied sich schließlich für einen mit lila und schwarz gestreiftem Tweed überzogenen Blumentopfhut mit großen lila Rosen, grauen Straußenfedern und einem kleinen Federpuschel am Ende eines langen Stücks Draht, der mitten aus der Hutkrone ragte. Als Ivy ihn sich voller Stolz aufsetzte, sah es aus, als würde sie von einer verzückten Qualle verfolgt.
    »Dazu werde ich mir ein passendes neues Reisekleid anfertigen lassen«, verkündete sie, während der arme Tunstell die Abscheulichkeit bezahlte.
    »Wäre es da denn nicht vernünftiger«, murmelte Lady Maccon leise, »dich stattdessen zum Beispiel aus einem Luftschiff zu stürzen?«
    Ivy tat so, als hätte sie das nicht gehört, doch Tunstell schenkte der Freundin seiner Frau ein breites Lächeln.
    Mit einem Räuspern blickte Madame Lefoux von der Verkaufstransaktion auf. »Ich fragte mich gerade, Mrs. Tunstell, ob Sie mir vielleicht einen sehr großen Gefallen erweisen würden.«
    Ivy war stets bestrebt, Freunden in Not zu helfen. »Es wäre mir eine Freude, Madame Lefoux. Wie kann ich Ihnen denn behilflich sein?«
    »Nun, wie Sie sicher bereits vermuten …«, das war nie eine gelungene Formulierung in Bezug auf Ivy, »werde ich Lady Maccon nach Italien begleiten.«
    »Ach, wirklich? Wie nobel von Ihnen! Aber schließlich sind Sie Französin, da können Sie sich unmöglich so sehr von den Italienern unterscheiden.«
    Vor Verblüffung verstummte Madame Lefoux kurz, bevor sie die Sprache wiederfand. »Ja, nun …« Sie räusperte sich. »Ich fragte mich, ob Sie es möglicherweise in Betracht ziehen könnten, sich um die tagtäglichen Geschäfte des Hutladens zu kümmern, solange ich fort bin.«
    »Ich? Mich geschäftlich betätigen? Na, ich weiß nicht.« Ivy sah zwischen den herabbaumelnden Hüten umher, die in all ihrer gefiederten und blumenübersäten Pracht unbestreitbar verlockend waren. Aber dennoch, sie war nicht für die Geschäftswelt erzogen worden.
    »Sie können sich natürlich ganz nach Belieben und Gutdünken aus dem Sortiment ausleihen, was Sie wollen.«
    Mrs. Tunstells Augen bekamen einen begehrlichen Schimmer. »Nun ja, Madame Lefoux, wie könnte ich denn da noch Nein sagen? Es wäre mir eine absolute Freude, diese Aufgabe zu übernehmen. Was muss ich wissen? Oh, warten Sie einen Augenblick. Ormond!« Ivy winkte ihren Gatten mit einer kleinen Handbewegung herbei.
    Gehorsam trabte Tunstell zu ihr, und Ivy gab ihm einen umfangreichen Satz geflüsterter Anweisungen. Wie der Blitz hatte er den Hut vor den Damen gezogen, sich selbst durch die Eingangstür hinauskomplimentiert und eilte die Straße entlang, um auf Geheiß seiner Frau irgendeine Besorgung zu erledigen.
    Alexia fand das begrüßenswert. Wenigstens hatte Ivy ihn gut erzogen.
    Madame Lefoux führte Mrs. Tunstell hinter die kleine Verkaufstheke und verbrachte die nächste halbe Stunde damit, ihr zu zeigen, wie man die Geschäftsbücher frisierte.
    »Nicht nötig, neue Bestellungen zu tätigen, und es ist auch nicht notwendig, den Laden besonders häufig für den Geschäftsverkehr zu öffnen, solange ich fort bin. Die wichtigen Termine habe ich hier aufgelistet. Ich weiß schließlich, dass Sie eine vielbeschäftigte Dame sind.«
    Ivy zeigte überraschend viel Geschick für die Buchführung. Sie war schon immer gut im Umgang mit Zahlen gewesen, und ganz offensichtlich war sie auch in der Lage, eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen, zumindest wenn es um Hüte ging.
    Gerade als sie zum Ende kamen, tauchte Tunstell wieder auf, ein kleines, in braunes Papier gewickeltes Paket an die Brust gedrückt.
    Alexia gesellte sich zu ihnen, um sich zu verabschieden. Unmittelbar bevor sie gingen, reicht Ivy ihr das Paket, das Tunstell soeben geholt hatte.
    »Für dich, meine liebste Alexia!«
    Neugierig drehte und wendete Alexia es in den Händen, bevor sie es vorsichtig auswickelte. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein ganzes Pfund Tee in einem dekorativen kleinen Holzkistchen.
    »Mir fiel diese grauenvolle Sache wieder ein, die ich über Italien gehört hatte.« In einem Übermaß der Empfindungen betupfte sich Ivy die Augenwinkel mit ihrem Taschentuch. »Was ich hörte … Oh, ich vermag es kaum auszusprechen … Ich hörte, dass man in Italien …«, sie stockte kurz, »Kaffee trinkt!« Sie erschauderte geziert. »So schrecklich schlecht für den Magen!« Inbrünstig drückte sie Alexias Hand mit ihren beiden Händen und dem feuchten

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