Entfuehrt von einem Prinzen
hat das nichts zu tun, Mia, aber umso mehr mit purer Lust.“ Zum Beweis seiner Erregung drückte er sich an sie.
„Oh.“
„Genau.“
„Wenn das so ist …“
„Wenn das so ist, hast du es doch nicht so eilig, von Bord zu gehen?“ Er lächelte amüsiert.
„Nein, das kann warten.“ Sie konnte es kaum erwarten, das erregende Spiel mit Ram fortzusetzen. „Ich muss mich noch etwas näher mit allem beschäftigen. Mit deinen Wünschen zur Inneneinrichtung, meine ich natürlich.“
Ihnen beiden war klar, dass das nur Ausflüchte waren. Die eigentlich gar nicht nötig waren. Ram und sie waren erwachsen, sie begehrten einander, und die nächsten Stunden würden sich zweifellos als sehr lehrreich erweisen. Also gab sie sich ganz seinen erregenden Küssen hin. Ram fühlte sich einfach unwiderstehlich an. Als er ihren Po umfasste und sich an ihr rieb, war sie völlig aufgelöst vor Verlangen. Vielleicht würden ihre Träume doch noch wahr …
Plötzlich schwankte sie. „Was war das?“, fragte sie und musterte Ram erschrocken.
„Keine Panik, Mia. Wir haben nur gerade Fahrt aufgenommen.“
„Wie bitte?“ Entsetzt warf sie einen Blick über die Schulter. „Was soll das heißen?“
„Wir sind ausgelaufen und dürfen jetzt schneller fahren.“
„Heißt das, wir haben den Hafen verlassen?“ Mia versuchte, sich zu orientieren. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass die Schiffsmotoren angesprungen waren.
„Genau. Das ist ganz normal.“
„Wir machen also nur einen Kurztrip, um die Motoren zu testen?“
„Nein, etwas länger wird es schon dauern.“
„Wie lange?“, fragte sie mit hysterisch hoher Stimme. „Sag mir sofort, wohin wir fahren!“ Die Küste lag schon in einiger Entfernung, wie Mia entsetzt feststellte. Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen, mit dieser großen Jacht beizudrehen und umzukehren.
„Ich dachte, du liebst Überraschungen, Mia.“
Die Zeiten waren vorbei! Was hatte Ram sich nur dabei gedacht, sie unter dem Vorwand an Bord zu locken, ihr das Schiff zu zeigen und sie dann zu entführen? Empört funkelte sie ihn an. „Du kannst mich doch nicht ohne mein Einverständnis einfach so mitnehmen, Ram.“
„Das werden wir ja sehen.“
„Sei nicht albern! Du bringst mich jetzt sofort zurück!“
„Nein“, widersprach er ausdruckslos.
„Wie bitte?“
„Gewöhn dich schon mal an den Gedanken, Mia. Du begleitest mich.“
Sie hatte ihn völlig unterschätzt. Ihn und diese supermoderne Jacht, die geräuschlos ausgelaufen war.
6. KAPITEL
Sich selbst gegenüber begründete Ram sein Handeln damit, dass er sich Mia verpflichtet fühlte. Tom hätte genauso gehandelt, wenn Rams Schwester sich in Monte Carlo in einer aussichtslosen Situation befunden hätte – fernab der Familie.
Es gab aber noch einen Grund: Mias Anziehungskraft. Schon immer hatte Mia ihn fasziniert, gerade weil sie anders war als andere Mädchen. Jetzt war sie erwachsen, und es kam überhaupt nicht infrage, sie gleich wieder aus den Augen zu verlieren. „Du kannst ruhig schreien und zetern, hier hört dich sowieso niemand“, sagte er, als sie ihn mit allen erdenklichen Flüchen beschimpfte.
„Dann ist das also eine Entführung?“ Inzwischen konnte sie die Küste nur noch schemenhaft wahrnehmen.
„Hast du kein Vertrauen zu mir, Mia?“
„Diesen Blick kannst du dir sparen, Ram Varindha“, rief sie erbost.
Er hatte sich immer gewünscht, dass Mia ihm vertraute. Doch seit Toms Verlobungsfeier hatte Mia an ihm und seinen Absichten gezweifelt. Dabei lag es doch auf der Hand, dass seine Absichten tatsächlich völlig unehrenhaft waren.
„Dein Kuss war nur ein Ablenkungsmanöver, damit ich nicht merke, dass wir ablegen.“
„Ich habe dich geküsst, weil ich mich danach gesehnt habe.“
Sie berührte ihre Lippen. „Du hast dich danach gesehnt? Das soll ich dir glauben?“
Diesem Blick konnte keine Frau widerstehen. Wie sehr hatte sie sich immer gewünscht, Ram möge sie so anschauen! Aber doch nicht ausgerechnet jetzt! Sie musste einen kühlen Kopf bewahren.
„Wohin willst du?“, erkundigte er sich harsch, als sie sich einige Schritte von ihm entfernte.
Das wusste sie selbst nicht so genau. „Ich rufe die Polizei an.“ Entschlossen zog sie ihr Handy aus der Tasche.
„Beruhige dich, Mia!“ Ram hatte sie blitzschnell eingeholt. „Ich tue dir doch nichts.“ Und dann lachte er, als wäre alles nur einer ihrer Kinderstreiche. „Oder möchtest du, dass ich dich festhalte?“, wisperte er und zog
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