Entfuehrt von einem Prinzen
Beruf als Innenarchitektin wieder ausüben, und das habe ich ganz allein dir zu verdanken. Du hast meinen Ehrgeiz neu entfacht, mir meine Lebensfreude zurückgegeben und …“
„Und hoffentlich auch die Lust auf mich.“
Mia lachte. „Ist das nicht nur zu offensichtlich?“ Beredt ließ sie den Blick über Rams nackten Körper gleiten, den er aufreizend unverhüllt zur Schau stellte. Natürlich konnte sie sich bei diesem Anblick kaum auf etwas anderes konzentrieren. „Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern, Ram. Und du musst dich auch nicht verpflichtet fühlen, mir einen Job zu geben.“
„Wer sagt denn, dass du einen Job bekommst?“ Ram verschränkte die Arme unterm Kopf und schaute Mia an. „Wie alle anderen Bewerber wirst auch du dich an Ausschreibungen beteiligen. Keineswegs darf der Anschein erweckt werden, ich würde dich bevorzugen. Diese Art der Vetternwirtschaft will ich ja gerade abschaffen. Erwarte also keinen Gefallen von mir, Mia. Ich kann dir höchstens die Möglichkeit bieten, an den Ausschreibungen teilzunehmen.“
„Dann …“
„Dann?“ Ram musterte sie erwartungsvoll.
„Dann ist das der einzige Grund, warum ich hier bin?“
„Ich wüsste im Moment keinen anderen. Du vielleicht?“
Er musste blitzschnell reagieren, um dem Kissen auszuweichen, dass sie nach ihm geworfen hatte. Mia erwartete eine Art Bestätigung, die er ihr nicht geben konnte. Ihre Affäre war aus ihrer alten Freundschaft entstanden und aus gegenseitiger Neugier, die sich dann in Lust verwandelt hatte. Allerdings stimmte Mias Einschätzung, ihre Beziehung hatte sich verändert. Darum würde er sich kümmern müssen, bevor sie in Ramprakesh an Land gingen, danach musste er seine Verpflichtungen wahrnehmen. Aber jetzt … Spielerisch wickelte er sich Mias Haarsträhnen um den Finger, liebkoste ihr Gesicht und schlug vor, das Haar wieder wachsen zu lassen. „Dein Haar ist wunderschön.“ Als sie es überrascht über das Kompliment berührte, nahm er ihre Hand und küsste jede einzelne Fingerspitze.
„Willst du damit zum Ausdruck bringen, dass du dir etwas aus mir machst, Ram?“, fragte sie leise.
Noch immer stellte sie Fragen, aber Ram war auf der Hut. Er würde ihr niemals etwas vormachen. „Natürlich bist du mir wichtig, Mia.“ Weiter wollte er aber nicht gehen. „Wäre ich lediglich daran interessiert, dass du wieder in deinem eigentlichen Beruf arbeitest, hätte ich dir ja auch eine E-Mail schicken können oder einen meiner Assistenten bitten können, die Stellenanzeigen nach Jobs für dich durchzuforsten.“
„Ich spreche nicht von der Arbeit, Ram.“
Das wusste er.
„Ist Sex für dich nicht mehr als Freizeitvergnügen?“
„Freundschaft spielt sicher auch eine Rolle“, erklärte er trocken.
„Freundschaft?“ Mia lachte traurig. „Ich habe nicht viele Freunde wie dich.“
„Das will ich dir auch geraten haben.“ Blitzschnell schob er sich auf sie. Er wollte, dass sie glücklich war und mit ihm lachte. Er wollte sie so lange lieben, bis sie genug voneinander hatten. Tief im Innern ahnte er, dass dies niemals der Fall wäre.
Ram wusste, wie er sie ablenken konnte. Überall auf ihrem Körper verteilte er heiße Küsse, bis Mia sich ihm vor Begehren entgegenbog und keine Fragen mehr stellte. Allerdings wollte sie dieses Mal das Geschehen kontrollieren. Sie schob ihn von sich und setzte sich rittlings auf ihn, wobei sie ihn tief in sich aufnahm. Wild und ungezügelt war der Ritt. Wenigstens das verband sie mit Ram. Wenn er sich schon weigerte, ihre Fragen zu beantworten …
Sie hätte wissen müssen, dass Ram ihr nicht lange die Zügel überlassen würde. Schon bald lag sie wieder unter ihm. „Enthusiasmus und Energie sind gut und schön“, hauchte er an Mias Mund. „Doch was wären sie ohne Geschick?“
Und dann demonstrierte er, was er damit meinte. Immer wieder ließ er Mia nach den Sternen greifen, ließ sie zur Erde zurückkehren, ließ sie zappeln, bis sie um Erlösung flehte, katapultierte sie auf den höchsten Gipfel, von dem sie sich mit einem Lustschrei in die Tiefe stürzte.
„Wie soll ich von dir je genug bekommen?“, fragte Mia schließlich, als sie erschöpft in seinen Armen lag. Eigentlich hätte sie schon wieder Liebe mit ihm machen können. Es war unglaublich, aber je öfter sie sich liebten, desto unersättlicher wurde sie. „Ich bin süchtig nach dir.“
Das hätte sie wohl lieber für sich behalten. So ein Geständnis musste ja Probleme nach sich ziehen.
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