Entfuehrt von einem Prinzen
ihr keine Rechenschaft schuldig, und sein Verhalten seit seiner Ankunft in Ramprakesh war so unberechenbar, dass sie fast befürchtete, er würde vielleicht gar nicht mehr bei ihr auftauchen. Die körperliche Nähe, die erregenden Liebesspiele waren offensichtlich lediglich ein Schleier gewesen, der sein wahres Wesen verdeckt hatte.
Mia beschloss, jetzt nicht weiter darüber zu grübeln. Schließlich war sie nach Ramprakesh gekommen, um in ihren Beruf zurückzukehren. Nun wollte sie keine weitere Minute verlieren. Wenn sie sich an den Ausschreibungen beteiligen wollte, musste sie sich zunächst ein Bild vor Ort machen. Dazu benötigte sie verschiedene Sachen.
Lächelnd legte sie schließlich den Hörer auf. Man hatte ihr erklärt, sie müsste ein Anforderungsformular ausfüllen, das man ihr umgehend zustellen lassen würde. Sie fand das recht umständlich.
Das Formular traf ein, Mia füllte es aus und legte es auf ein goldenes Tablett, das extra zu diesem Zweck mitgeliefert worden war.
„Du hättest deine Bestellung auch telefonisch aufgeben können.“
„Ram!“ Vor Freude klopfte ihr Herz sofort schneller. „Was tust du denn hier?“
Kühl und sexy lehnte er mit verschränkten Armen an der Tür. „Ich habe geklopft, aber das hast du wohl nicht gehört.“
„Ich dachte, du hättest keine Zeit für mich.“
„Trotzdem wollte ich mich lieber persönlich davon überzeugen, ob dir deine Unterkunft gefällt.“
„Endlich!“
„Nach unserer Ankunft musste ich verschiedene Gespräche führen.“
„Und einen Gast unterbringen“, warf sie keck dazwischen.
Doch der Maharadscha ging nicht darauf ein. „Dann fühlst du dich hier wohl?“
„Machst du Witze? Hier kann man doch nicht leben, Ram.“
„Eine Person, die du kennst, tut es aber“, entgegnete er trocken.
Mia lachte. „Nicht mehr lange.“
„Stimmt. Du kennst ja meine Pläne.“ Geschmeidig wie ein Panther kam er näher. „Und nun, Mia? Erlebe ich jetzt ein Donnerwetter oder vielleicht eine Flaute?“
„Weder noch. Aber ich würde dich gern mal so richtig durchschütteln.“
Doch davon sah sie unter den gegebenen Umständen wohl besser ab.
„Was hältst du von dem Palast?“, erkundigte er sich.
„Als Zuhause? Völlig übertrieben – wie die Jacht. Aber der Palast ist ein fabelhaftes Aushängeschild für dein Land.“
Interessiert griff Ram nach dem Anforderungsformular. „Warum hast du mir nicht gesagt, was du brauchst, Mia?“
„Weil du nicht einmal Zeit hattest, mir mein Zimmer zu zeigen“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen.
„Bitte entschuldige mein Verhalten vorhin.“
Sein Lächeln wirkte alles andere als zerknirscht. Unwillkürlich fiel Mias Blick auf seine sinnlichen Lippen.
„Du kannst alles haben, Mia.“ Ram kam näher. „Du brauchst nur zu fragen.“
„Kann ich dann bitte meinen vertrauten Freund zurückhaben?“
Ram lachte vergnügt. Aber sie hatte genug von seinen Stimmungsschwankungen und dachte nicht daran, sein Ego zu streicheln. „Warum bist du hergekommen?“, fragte sie daher.
„Kannst du dir das nicht denken?“
Ein erregendes Prickeln überkam sie sofort. Gleichzeitig reagierte sie schockiert. Bildete er sich etwa ein, sie wäre allzeit für ihn bereit?
Ganz offensichtlich! Mia wich zurück, als Ram immer näher kam. „Du kannst nicht …“
„Was kann ich nicht, Mia?“
„Das, woran du gerade denkst.“ Sie spürte eine Tischkante im Rücken und tastete sich behutsam weiter.
„Ich tue nichts, was du nicht auch willst“, versprach Ram, als Mia sich hinter einem Sofa verschanzte.
„Hat das nicht bis morgen Zeit, Ram?“ Bis dahin schaffte sie es vielleicht, immun gegen seinen Charme zu werden.
„Wäre dir das lieber?“ Er lächelte anzüglich.
„Ram! Du kannst mich nicht einfach …“
„Küssen? In den Armen halten?“
Wieso lag sie plötzlich in seinen Armen?
„Du kannst ja fortgehen.“ Fragend schaute er sie an. „Nein? Du willst bleiben, wo du bist?“
„Das weißt du doch“, antwortete sie leise.
„Hüte deine Zunge, Mia“, warnte er. „Der Palast hat Ohren.“
Und Lippen, die Geheimnisse ausplaudern, dachte sie erregt, als ihr Blick auf die Darstellungen erotischer Kunst an den Wänden fiel. Erotik schien das Hauptthema in Ramprakesh zu sein. Dabei hätte es bei ihr gar keiner Ermunterung bedurft.
„Ich glaube, du hast mich verhext“, flüsterte Ram an ihrem Mund.
„Schön wär’s.“
„Was wünschst du dir, Mia?“
Dass Ram sie hier
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