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Entfuehrt von einem Prinzen

Entfuehrt von einem Prinzen

Titel: Entfuehrt von einem Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Freundin der Familie und möchte hier beratend als Innenarchitektin wirken.“ Sehr überzeugend klang das wohl nicht. Daher war sie froh, dass Ram sich wieder gefasst hatte und sie aus der Schusslinie zog. Fortan stellte er sie allen als beratende Innenarchitektin vor, was sie sehr amüsant fand.
    Schließlich hatten sie das andere Ende der Gangway erreicht, wo ein livrierter Chauffeur salutierte und den Wagenschlag der Limousine aufhielt. „Du hast es dir doch hoffentlich nicht anders überlegt, oder?“, zischte sie Ram leise zu. „Sonst rede ich nie wieder ein Wort mit dir.“
    „Führe mich nicht in Versuchung!“, murrte er. Was er dann tat, brachte die Menschen zum Jubeln. Er ging einige Schritte vor Mia her und hob beide Arme zum Gruß.
    Sein Volk reagierte geradezu ekstatisch auf diese Geste der Zuneigung. Mia befürchtete, ihre Trommelfelle würden dem tosenden Jubel nicht standhalten, der sogar die Trommel übertönte. Und es dauerte eine Weile, bevor die Trommler sich an den Kopf der Elefantenprozession setzten.
    Als die Fotografen sich an die Arbeit machten, tastete Mia unsicher nach der Augenklappe, die sie in die Tasche gesteckt hatte, doch dann beschloss sie, in Zukunft ohne das Ding auszukommen.
    Rams Reaktion auf die Huldigungen seines Volkes machten Mia bewusst, wie sehr sie diesen Mann liebte. Immer wieder faltete er die Hände und verneigte sich vor den Menschen, die ihn feierten. Er brachte damit zum Ausdruck, dass er ihnen dienen wollte. Mia fand das sehr anrührend und inspirierend. So einen Mann an ihrer Seite zu haben, würde …
    „Mia?“, Ram wandte sich suchend nach ihr um. Er schien erleichtert zu sein, sie in seiner Nähe zu wissen. „Dein Taxi wartet.“
    Ich habe es ja nicht anders gewollt, dachte sie amüsiert, als Ram sie zu einem riesigen, gutmütig dreinblickenden Elefanten führte, der in die Knie gegangen war, damit Mia auf den reich verzierten Sessel auf seinem Rücken klettern konnte. Ein Elefantenführer, der Turban und Flatterhose trug, stand bereit, um ihr zu helfen. Mia musste nur noch eine Sache klarstellen. „Du kommst doch mit, oder?“, fragte sie Ram.
    „Klar. Der Koloss mit den riesigen Stoßzähnen da vorn ist für mich vorgesehen.“
    Mia stockte der Atem. Der größte Elefant, den sie je gesehen hatte, trug eine Rüstung aus gehämmertem Gold, die mit funkelnden Rubinen und Brillanten besetzt war. Das imposante Tier war eines Maharadschas würdig. „Ihr passt zusammen“, meinte Mia lachend, als der Elefant den Kopf hob und kräftig trompetete, als wollte er den anderen König begrüßen.
    „Nun steig schon auf!“ Ram konnte sich das Lachen kaum verkneifen. „Reite auf deinem Elefanten und gönn mir etwas Ruhe!“
    Mia freute sich, dass Ram wieder zu seinem alten Humor zurückgefunden hatte. Offenbar hatte er den Kommentar des alten Mannes erst einmal verdrängt. Der hinterlistige Alte schien über einigen Einfluss bei Hofe zu verfügen. Es kam aber nicht infrage, dass er Ram den Tag verdarb.
    Vom schwankenden Elefantensitz aus hatte Mia einen herrlichen Blick auf die farbenprächtig gekleideten Menschen, die die Straßen kilometerweit säumten. Sofort fühlte sie sich dem Land und den fröhlichen Menschen verbunden. Die Sonne brannte vom saphirblauen Himmel, die Farben, der würzige Duft, die Musik waren hinreißend. Ein Hauch von aromatisch gewürzten Speisen, Weihrauch und Staub lag in der Luft. Außerdem beeindruckte sie die Blumenpracht. Viele Menschen trugen orangefarbene Kränze um den Hals und warfen Blüten in die Luft, die vor den mächtigen Füßen des Leitelefanten landeten, auf dem Ram Platz genommen hatte.
    Der Sitz war gar nicht so unbequem, wie Mia befürchtet hatte. Vermutlich bewegten sich die Einwohner von Ramprakesh seit Jahrhunderten so fort. Sie fühlte sich sehr privilegiert, diese Erfahrung mit Ram zu teilen. Man hatte ihm einen goldfarbenen Blütenkranz um den Hals gelegt. Die leuchtende Farbe wurde durch den schwarzen Untergrund seiner Seidentunika noch intensiviert. Mia fühlte sich an einen unbezahlbaren schwarzen Diamanten erinnert, während Ram seinem Volk immer wieder den traditionellen Gruß entbot. Ram war endlich zu Hause angekommen.
    „Hast du es bequem?“, rief er, als ihr Elefant zu seinem aufschloss.
    „Ja, wunderbar.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Mit goldfarbenen Fransen besetzte Satteldecken schützten den Rücken des sanften Riesen, weiche rote Samtkissen sorgten für Bequemlichkeit. Die

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