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Entfuehrt von einem Prinzen

Entfuehrt von einem Prinzen

Titel: Entfuehrt von einem Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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gearbeitet, ohne Verbindung zur Außenwelt. Anschließend war sie im glamourösesten Fürstentum der Welt gelandet. Hier wurde französisch gesprochen, und es existierten zwei Währungen: gutes Aussehen und Geld. Da sie über keins von beiden verfügte, waren die Voraussetzungen denkbar schlecht. Doch Mia redete sich ein, wenn sie es hier schaffen würde, dann würde sie es überall auf der Welt zu etwas bringen. Dank Monsieur Michel fühlte sie sich in ihrem Glauben bestärkt.
    Ihr neuer Look kokettierte damit, dass sie Verletzungen erlitten hatte. Okay, sie war auf einem Auge blind. Na und? So war das jetzt eben. Sie war nie eine atemberaubende Schönheit gewesen, aber wenigstens war sie jetzt etwas Besonderes. Arabella Drummond? Klar, diese Figur verkörperte sie jetzt. Ironisch verzog Mia das Gesicht, als ein Muskel in ihrer Wange zu zucken begann.
    Bei einem letzten Blick auf das Foto von Ram auf der Titelseite der Tageszeitung stellte sie fest, dass er wohl zu den attraktivsten Männern der Welt gehörte. Außerdem umgab ihn die Aura eines Draufgängers. Jede halbwegs vernünftige Frau hätte die Beine in die Hand genommen und schleunigst das Weite gesucht.
    Genau deshalb traf sie sich heute Abend mit ihm …
    „Du hast jetzt lange genug in den Spiegel geschaut, chérie . Du bist wunderschön, und die Kundinnen warten.“
    Die Gedanken an Ram mussten einstweilen beiseitegeschoben werden. Mia musste sich auf ihren Job konzentrieren. Mit dem Wissen, dass der Maharadscha ganz in ihrer Nähe war, würde ihr das nicht gerade leichtfallen. Doch sie durfte Monsieur Michels Vertrauen in sie nicht enttäuschen.
    Er war so gut zu ihr, und er hatte ihr eingebläut, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Für ihn waren alle Menschen schön.
    „Hopp, hopp!“ Lächelnd scheuchte er Mia zu ihrem Arbeitsplatz.
    Sie wusste genau, warum der Meistercoiffeur sie eingestellt hatte: Angesichts der entstellten Piratenbraut am Empfang fühlte sich jede Kundin automatisch schön.
    Das technische Problem am Rennwagen war schneller behoben als erwartet. Ram duschte und zog sich um. Dabei dachte er an das bevorstehende Wiedersehen mit Mia. Eigentlich könnte er das Treffen doch vorverlegen. Er freute sich richtig auf die Gesellschaft einer aufregenden Frau. Und mit Mia wurde es ihm bestimmt nicht so schnell langweilig wie mit den affektierten Bohnenstangen, mit denen er in letzter Zeit ausgegangen war.
    Mia und er hatten sich nicht gerade in aller Freundschaft getrennt. Ihre letzte Begegnung fand auf der Verlobungsfeier ihres Bruders statt. Damals war sein Schicksal bereits vorgezeichnet gewesen: Er musste nach Ramprakesh zurückkehren und eine Frau heiraten, die man für ihn ausgewählt hatte. So war es Tradition in seinem Land.
    Besser gesagt: So war es Tradition in seinem Land gewesen .
    Als Abschiedsgeschenk hatte er Mia ein Haute-Couture-Kleid aus Paris überreicht. Inzwischen wusste er selbst, dass er damit übertrieben hatte. Aber er wollte ihr doch nur den Abschied versüßen. Vielleicht traf es sie dann nicht ganz so hart, wenn er ihr erklärte, er müsste zu Hause heiraten und seinen Platz in einer Welt einnehmen, die sie niemals mit ihm teilen könnte. Durch diese krasse Geste wollte er Mia zu verstehen geben, dass er sie immer lieben würde, auch wenn er sie jetzt aufgeben müsste, ohne sie je richtig gekannt zu haben.
    Beim Einpacken des Kleides hatte er die Vision einer Traumnacht mit Mia gehabt. Wie jung er damals gewesen war. Jetzt war er zynisch und konnte noch immer nicht glauben, dass ihre Traumnacht in einem Desaster geendet hatte.
    Müßig, noch einen Gedanken daran zu verschwenden. Energisch riss Ram sich zusammen. Er platzte fast vor Neugier, denn er wusste nicht im Ansatz, welchen Weg Mia seit jener Nacht eingeschlagen hatte.
    Monte Carlo lässt sich nicht auf eine Rennstrecke reduzieren, dachte er, als er den kurzen Weg zu Mias Arbeitsplatz zu Fuß zurücklegte. Das Fürstentum Monaco war ein kleines rosa Juwel, reich an Kultur und Traditionen und perfekt gelegen am azurblauen Mittelmeer. Mia schien sich hier heimisch zu fühlen. Seltsam, damals hatte sie Traditionen und übertriebenen Luxus noch strikt abgelehnt. Was hatte sie also an der französischen Riviera verloren, wo man sich mit Geld Träume erfüllen konnte?
    Irgendetwas verschwieg sie ihm.
    Nun, er würde es bald herausfinden.
    Mia lehnte am Fenster des Aufenthaltsraums und knabberte während der Pause an einem Croissant . Gedankenverloren

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