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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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verharrte, griff nach seiner Waffe. Aber sie wusste, er war nicht schnell genug. Der Mann verpasste ihm mit dem Gewehrkolben einen Schlag gegen den Hinterkopf, und Clutch sank zu Boden. Und während der Mann begann, Clutchs Hände zu fesseln, stieg Sarah aus dem Wagen und schoss ihm direkt zwischen die Augen, die überrascht zu ihr aufblickten.
    Einer war erledigt. Blieb nur noch der zweite. Und obwohl sie Clutch nicht dort liegenlassen wollte, weil er so verletzlich war, alarmierte sie das Dröhnen eines Flugzeugmotors, das über das verlassene Rollfeld hallte. Ihr entging vielleicht gerade ihre letzte Möglichkeit, Rafe zu fassen.
    »Clutch, bitte! Bitte wach auf.« Sie schüttelte ihn und versuchte, mit zitternden Händen die Fesseln zu lösen. Endlich hörte sie seine Stimme.
    »Verschwinde, Sarah. Geh jetzt«, flüsterte Clutch. Ihr blieb keine andere Wahl. Es musste schnell gehen, und damit sie Rafe noch erwischten, musste sie sich allein auf seine Fersen heften. »Es muss gemacht werden. Geh!«
    Sein Tonfall ließ ihr keine andere Wahl. Sie warf einen letzten Blick zu ihm zurück, aber dann rannte sie so schnell wie möglich auf die Lichter des Flugzeugs zu.

 
    17
    Jake fing Isabelle auf, als sie fiel.
    Ihr Atem kam in kurzen Stößen, bis er sie leicht schüttelte und ihr klar und deutlich sagte, sie müsse sich beruhigen, sich hinsetzen und vor allem atmen!
    Sie wollte nach ihm schlagen, und in gewisser Weise war das ein gutes Zeichen. Darum setzte sie sich hin und zog das T-Shirt an, das er ihr gab. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und wartete. Jakes Worte hallten in ihrem Kopf wider. Bei mir warst du immer in Sicherheit …
    Diese Worte brachten sie augenblicklich wieder zurück in eine Zeit und zu einem Ort, den zu bereisen sie ihrem Verstand zuletzt erfolgreich verboten hatte. Aber jetzt war ihr Verstand bereits in Aufruhr, und man ließ ihr keine andere Wahl. Jakes Worte waren dieselben, die Rafe vor zwei Monaten gesagt hatte. Als er sie aus der Klinik entführte.
    »Du bist hier nicht mehr sicher. Du musst mir vertrauen.« Rafe hatte ihr nicht mal erlaubt, etwas von ihren Sachen mitzunehmen, ehe er ihren Arm packte und sie durch den Hintereingang ihres großen Zelts in die Nacht zog.
    Er macht nur seinen Job. Macht das, wofür er bezahlt wird. Sie hatte keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. Und sie vertraute ihm ja und versteckte sich mit ihm vor der großen Gefahr, von der sie glaubte, er würde sie davor bewahren.
    Sie hatte nach der Rettung erfahren, dass er sie drei Tage lang versteckt gehalten hatte – drei Tage, in denen sie draußen im Busch campierten und sie sich an ihn geklammert hatte, als sei er ihre einzige Rettung. Er hatte das Ganze sorgfältig geplant, um sich ihr nach Monaten der Vorbereitung wieder zu nähern. Und dann hatte er sie entführt, um Lösegeld zu erpressen.
    Sie war nicht sicher, wie lange sie schon gelaufen waren. Wie lange Rafe sie halb mitgezerrt und halb getragen hatte, bevor er sie schließlich wie einen Kartoffelsack über seine Schulter warf und schneller durch den heißen Dschungel lief. Er nahm für sie unsichtbare Wege, und als er sie endlich wieder absetzte, sah sie im Osten den hellen Streifen der Morgendämmerung. Wenn die Sonne erst aufgegangen war, wären sie leichte Beute.
    »Hier gibt es nichts, wo wir uns verstecken können«, sagte sie. Aber er trat beiseite und schob Buschwerk aus dem Weg. Jetzt sah sie, dass hinter dem dornigen Gebüsch der Eingang zu einer kleinen Hütte mitten im Nirgendwo verborgen war. »Woher wusstest du davon?«
    »Ich war schon mal länger in dieser Gegend. Und ich habe immer einen Fluchtplan«, erklärte er. »Kriech rein.«
    Er war grober zu ihr, seit sie nicht mehr mit ihm schlief. Sie konnte das verstehen, und sie war ihm trotzdem noch immer so dankbar, weil er ihr zur Seite stand. Darum gehorchte sie, kroch bereitwillig durch das vertrocknete Gebüsch auf die kleine Tür zu und betrat den leeren Raum dahinter. Er war vollständig leer. Abgeschieden. Sicher. Das war für den Augenblick das Einzige, was zählte.
    Ihre Beine rutschten fast unter ihr weg, und sie hielt sich an der Wand fest.
    »Du kannst dich hinsetzen.«
    »Wir bleiben eine Weile hier?«
    »Wenigstens bis zum Einbruch der Dunkelheit. Vielleicht auch länger. Bis ich sage, dass es wieder sicher ist.«
    »Okay.« Sie setzte sich auf den Boden. »Kannst du mir sagen, was … Ich habe nichts bemerkt. Niemand hat mich bedroht …«
    »Die Rebellen

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