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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wie es ist! Denn nichts von dem, was in den vergangenen Tagen passiert ist, war real. Ich bin für dich bloß ein Job.« Sie stützte sich am Nachttischchen ab.
    Er wollte sich ihr nähern, um ihr zu helfen, aber sie schrie: »Nein!«, und hob die andere Hand, um ihn davon abzuhalten, sie zu berühren.
    »Es war bloß eine große Lüge, stimmt’s? Angefangen mit der Rettung. Du hast die ganze Zeit nur deinen Job gemacht.«
    »Nein. Es war mehr als das. Es ist auch jetzt mehr als das.«
    »Ich kann dir aber nichts mehr glauben. Ich muss hier raus. Ich will meinen Onkel sehen.«
    »Wir können ihn anrufen, aber du darfst nicht gehen.«
    »Es gibt kein wir , Jake. Und ich kann tun, was ich verdammt noch mal will.«
    Er machte einen Schritt nach vorn, um sie aufzuhalten, aber sie wich vor ihm zurück. Etwas in ihm krümmte sich und erstarb. Er machte einen Schritt zurück, und sie rannte die Treppe hinunter. In Sekunden war auch er unten und hielt sie an der Tür auf. Es war ihm egal, es musste ihm egal sein, dass sie sich gegen seine Berührung wehrte.
    Es kostete ihn beinah alle verfügbare Kraft, sie nicht gehen zu lassen, weil sie sich so verzweifelt wehrte.
    »Isabelle, hör mir zu.«
    »Lass mich los! Ich will hier raus!«, schrie sie und hämmerte mit den Fäusten auf ihn ein.
    »Du kannst nicht gehen. Jetzt nicht. Gerade jetzt nicht .«
    »Du hast davon gewusst«, sagte sie. »Du hast es gewusst und hast mich … Oh Gott.«
    Er spürte, wie der Kampfgeist plötzlich aus ihrem Körper wich. Er ließ sie los.
    Sie bedeckte ihren Mund mit beiden Händen, ehe ihre Arme nach unten sackten. »Ich war nie in Sicherheit.« Sie sprach leise, wie zu sich selbst, und als diese Erkenntnis sie mit voller Wucht traf, stolperte sie einen Schritt zurück.
    »Du warst immer in Sicherheit. Bei mir«, erwiderte er heftig. Seine Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern. »Du bist es auch jetzt noch.«
    Clutch lenkte den Wagen am Ende der Rollbahn herum, und Sarah war herausgesprungen, noch ehe er die Bremse voll durchtrat.
    Er packte ihren Arm, ehe sie allzu weit gekommen war, und zog sie behutsam, aber bestimmt an sich. Das hatte sie nicht erwartet. »Du darfst das nicht tun.«
    Aber sie wollte an Rafe Rache üben. Er sah es an ihrem wilden Blick. Sie wollte sich von Rafe nicht für dumm verkaufen lassen und musste irgendwie ihren Stolz bewahren. Sie musste die Sache wieder in Ordnung bringen. Das verstand er ja. Trotzdem ließ er nicht zu, dass sie sich noch mehr schadete.
    »Wenn du Rafe umbringst, hilft uns das nicht. Ich will nicht, dass du das auf dich nimmst. Du musst es mich machen lassen, Sarah. Du musst mir vertrauen, dass ich es tun werde.«
    »Du wirst vorsichtig sein?«
    »Ich habe schon gegen Schlimmere bestanden als ihn.«
    »Sind sie uns gefolgt?«, fragte sie.
    »GOST folgt mir immer. Ich darf mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Warte einfach im Auto, hab deine Waffe in Griffnähe und …«
    »Sag mir jetzt nicht, ich soll verschwinden, sobald es Probleme gibt. Ich werde nicht ohne dich gehen.«
    Sie stieg wieder in den Wagen und drehte sich auf dem Beifahrersitz so herum, dass sie sehen konnte, wie er hinter dem Hangar verschwand, vor dem er geparkt hatte. Sie wartete.
    Die Spannung war ebenso unerträglich wie die Hitze, obwohl sie das Fenster halb heruntergekurbelt hatte. Sie wischte immer wieder ihre schweißnassen Hände an ihrer Hose ab, damit die Waffe ihr nicht aus den Händen rutschte, sobald sie sie brauchte.
    Clutchs Telefon klingelte in weniger als fünf Minuten zum dritten Mal wie verrückt. Er war noch nicht zu sehen. Zögernd nahm sie das Handy, klappte es auf und hielt es an ihr Ohr.
    »Bobby Juniper, wir wollen dich zurück. Du bist nicht gekommen. Und jetzt werden wir dich umbringen müssen.«
    Ihr Körper erstarrte. Sie klappte das Handy zu und legte es auf den Sitz neben sich, bevor sie erstickt aufkeuchte.
    Es begann wieder zu klingeln. Fast gleichzeitig sah sie im Seitenspiegel, dass Clutch wieder zum Auto gelaufen kam.
    Sekunden später sah sie den anderen Mann.
    Er tauchte hinter Clutch auf und kam schnell näher. Sarah hatte ihn noch nie gesehen, aber sie war sicher, dass er ein ehemaliger Soldat war. Sie erkannte es an der raubtierhaften Art, mit der er sich bewegte.
    Über die Masuka sprachen die Afrikaner noch leiser als über Rafe. Und der Mann, den sie liebte, gehörte zu ihnen. Gut möglich, dass er wieder einer von ihnen wurde.
    Clutch spürte den Mann hinter sich. Er

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