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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wissen, wer du bist. Es ist nicht deine Aufgabe, so etwas zu bemerken.«
    Sie blickte zu Rafe auf. Er betrachtete sie nachdenklich. »Was ist?«, fragte sie.
    »Du bist robuster, als ich gedacht hätte«, sagte er.
    »Ich vermute, das soll ein Kompliment sein.«
    »Als ich dir das erste Mal begegnet bin, habe ich gedacht …«
    »Du hast gedacht, ach, schon wieder eine Frau, die so aussieht, als könne sie sich nicht durchsetzen«, fügte sie hinzu. »Woher wissen sie, wer ich bin?«
    Rafe zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, deine Glückssträhne ist irgendwann gerissen. Du kannst nur froh sein, dass es meine noch nicht ist.«
    Zu ihrem Entsetzen füllten sich ihre Augen mit Tränen, die haltlos über ihre Wangen rannen. Tränen, die ihr den ganzen Tag schon in den Augen gebrannt hatten. Sie presste sich die Faust in den Mund und drehte sich zur Wand.
    Hör auf. Hör einfach auf damit.
    Aber es war schon zu spät. Sie presste ihre Stirn gegen die weiche Wand.
    »Es geht dir gut.« Seine Stimme war rau. Er schien es nicht gewohnt zu sein, Trost zu spenden. Aber sie war auch nicht in der Position, seinen Trost von sich zu weisen. Als seine Hände zögernd ihre Schultern streichelten, drehte sie sich um und ließ sich von ihm umarmen. Ihr Weinen wurde von seinem Hemd erstickt. Später wusste sie nicht, wie lange er sie so festhielt, ehe er sie von sich schob. »Wappne dich für Schlimmeres, Isabelle. Wir sind längst nicht am Ende.«
    Sie atmete erstickt ein und schob sich möglichst weit von ihm weg. »Bloß keine Schwäche zeigen, stimmt’s?«
    »Ich bin nicht hier, um dich zu bemuttern. Ich bin hier, weil ich meinen Job mache.«
    »Also gut.« Sie wandte sich erneut von ihm ab, legte sich auf den harten Lehmboden und barg den Kopf in ihren Armen. Sie hörte, wie er hinter ihrem Rücken sein Gewehr durchlud, und war dankbar, weil da jemand war, der auf sie aufpasste.
    Der Schlaf kam und ging. Nachdem sie eine Stunde lang gedöst hatte, reckte sie ihre müden und schmerzenden Muskeln und setzte sich auf. Mit dem Rücken zur Wand starrte sie ins Leere, während Rafe aus dem kleinen Fenster schaute.
    Dann wurde ihr bewusst, dass sie verrückt werden würde, wenn sie so weitermachte. Wenn sie sich nicht bald ablenkte, hätte sie mit einer Reihe unliebsamer Gedanken zu kämpfen. Sie konnte sich jetzt keinen Zusammenbruch leisten.
    »Rafe«, flüsterte sie. Das einzige Anzeichen, dass er sie hörte, war eine Bewegung seiner Augen. »Es ist ein gutes Zeichen, wenn sie uns bis jetzt nicht gefunden haben, stimmt’s?«
    »Nicht zwingend. Sie könnten abwarten, ehe sie ihren nächsten Schritt im Schutz der Dunkelheit unternehmen.«
    Die Angst schoss durch ihren Körper. »Danke für dieses beruhigende Gefühl.«
    »Du musst Geduld haben. Du wirst doch auch mal darüber nachgedacht haben, dass dir etwas Ähnliches passieren könnte. Niemand hat dich darum gebeten herzukommen«, sagte er. »Es ist so schon gefährlich genug. Erst recht für die Tochter einer Senatorin.«
    »Dann ist es mein Fehler? Ich soll nicht den Berufsweg einschlagen dürfen, den ich will, weil meine Mutter Senatorin ist?« In ihr regte sich das unbestimmte Gefühl eines inneren Kampfs, den sie bisher nicht mit sich ausgetragen hatte. Sie legte sich wieder hin und zwang sich zu schlafen.
    Irgendwann in der tiefsten, dunkelsten Nacht, als alles ruhig war, rückte er näher zu ihr, während sie schlief. Sie hatte wohl geträumt, denn sie hörte sich im Schlaf schreien und spürte, wie sie gegen unsichtbare Fesseln kämpfte. Als sie die Augen öffnete und noch immer zwischen Traum und Realität schwebte, drückte Rafe sich an sie. Er umarmte sie von hinten und murmelte beruhigend in ihr Ohr.
    »Es wird alles gut, Süße. Es geht dir gut. Du bist in Sicherheit.« Und während er sprach, wanderte seine Hand über ihren Bauch nach unten und knöpfte ihre Hose auf. Seine langen Finger schoben sich in ihren Slip.
    Sie spreizte die Beine, wie sie es im ersten Monat in der Klinik so oft für ihn getan hatte. Sie wimmerte, als er sie streichelte. »Nicht stark«, flüsterte sie. »Du hast gesagt, ich bin nicht stark.«
    »Du bist stärker, als du glaubst«, widersprach er, ehe er ihr die Hose bis zu ihren Knöcheln nach unten schob und sie von hinten nahm. Er drang mit einem heftigen Stoß in sie ein, der sie aufschreien ließ. Dem ersten, beißenden Schmerz folgte die Lust. Er bewegte sich in ihr.
    Irgendwann, nachdem er sich von ihr weggedreht hatte, hörte sie

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