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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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die schweren Reifen eines Humvee auf dem Pfad. Sie schaute aus der kleinen Hütte, in der sie sich noch immer versteckt hielten. Und sie sah die Soldaten.
    Amerikanische Soldaten.
    Sie wurden endlich gerettet. Sie war jetzt hellwach, drehte sich um und wollte Rafe wachrütteln. Aber er war nicht da.
    Du darfst diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    Sie stand auf und machte sich bereit, hinter dem Wagen herzurennen, bevor es zu spät war. Sie war vielleicht gerade drei Meter von der Hütte entfernt, als sie hinter sich das Klicken hörte, mit dem eine Waffe entsichert wurde.
    Sie drehte sich um. Langsam, die Hände erhoben, drehte sie sich um. Hinter ihr stand Rafe. Er zielte mit seiner Pistole auf sie.
    »Du sagst jetzt keinen Ton«, befahl er ihr.
    »Sie werden uns retten.«
    »Nein, das werden sie nicht. Es ist noch zu früh.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie. Der Wagen kam näher, und sie spürte das kalte Metall von Rafes Pistole, als er es gegen ihre Schläfe drückte.
    »Sag keinen Ton. Ich erschieße dich, wenn ich muss.«
    Sie schloss den Mund. Trotzdem konnte sie das Wimmern nicht unterdrücken, das sich zu einem Schluchzen auszuwachsen drohte. Er presste ihr eine Hand auf Mund und Nase, um den Laut zu ersticken. Tränen rannen haltlos über ihre Wangen.
    Das Rumpeln des Humvee verschwand in der Ferne, und endlich ließ Rafe sie los. Sie stolperte von ihm weg, nur fort von ihm und seiner Waffe. Mit dem Handrücken wischte sie die Tränen von den Wangen.
    »Warum hast du das getan? Du sollst mir doch helfen!«
    »Und du solltest mal darüber nachdenken, wem deine Loyalität gilt, Isabelle.« Er steckte die Waffe in das Schulterholster.
    »Ich verstehe nicht …«
    »Du schaust dich nach anderen um, die dich retten sollen. Dabei bin ich es, der dich rettet. Und jetzt ist es dafür zu spät.« Er winkte ihr, näher zu kommen. Und dann sah sie die Handschellen und auch die anderen Fesseln.
    »Nein. Bitte. Ich tue alles, was du willst.«
    »Du hast es dir selbst zuzuschreiben.« Er kam auf sie zu, und sie blieb wie erstarrt stehen. Ihre Augen waren starr auf die Handschellen gerichtet.
    Es durfte einfach nicht dazu kommen.
    Wie konnte sie sich nur so in ihm irren? »Was tust du? Ich verstehe nicht …«
    »Eines Tages wirst du es verstehen, Isabelle. Schon bald wird dir nur allzu schmerzlich bewusst werden, dass du die falschen Entscheidungen getroffen hast.«
    »Du willst mir wehtun, weil ich nicht mit dir zusammen sein will?«, fragte sie ungläubig. »Rafe, das ist verrückt.«
    Er packte sie grob, aber sie wusste, dass sie das Blatt immer noch zu ihren Gunsten wenden konnte. Er hatte ihr schließlich gesagt, dass er sie liebte. Diese Liebe konnte sie jetzt für sich nutzen, auch wenn sich ihr Inneres bei der Vorstellung vor Scham und Schuld verknotete.
    »Rafe, bitte, wir können das doch bereden … Wir können das in Ordnung bringen, was da nicht stimmt zwischen uns.«
    »Das habe ich auch geglaubt. Aber ich habe zu lange zugelassen, dass du meinen Plan vermasselst.«
    Seinen Plan … Sie hatte absolut keine Ahnung, wovon er sprach. »Wenn du Geld brauchst, kann ich dir welches besorgen. Willst du das? Hast du mich wegen des Geldes entführt?«
    »Ich bekomme Geld, Izzy. Und ich bekomme noch viel mehr.«
    In dem Augenblick traf sie die Erkenntnis wie ein Hieb. »Es war überhaupt niemand hinter mir her, stimmt’s? Du hast mich von der Klinik weggebracht, weil du mich von den anderen trennen wolltest. Es gibt niemanden, der mich entführen will. Außer dir.«
    »Stimmt. Außer mir gibt es niemanden«, sagte er.
    Sie ging zu ihm hinüber und stieß ihn fest gegen die Brust. Ihr waren die Konsequenzen inzwischen egal. Er rührte sich nicht, sondern packte nur ihr Handgelenk und hielt sie fest, während sie versuchte, auf ihn einzudreschen. Sie hatte seiner Kraft nichts entgegenzusetzen, und nach einiger Zeit hatte er ihr die Arme mühelos auf den Rücken gedreht.
    Eine Minute später zerriss er ihr T-Shirt und machte dasselbe mit ihrer Hose. Er riss ihr die Sachen vollständig vom Leib und ließ sie hilflos und nackt vor sich liegen.
    »Bitte, Rafe. Bitte tu das nicht«, flüsterte sie heiser. Aber sie war nicht sicher, ob er sie hörte. Eine Sekunde später verband er ihr die Augen und stopfte ihr einen Knebel in den Mund. Dann trug er sie zurück zu der Hütte im Schutz des Buschs.
    Er befreite sie von der Augenbinde und dem Knebel, sobald sie wieder in der Hütte waren. Als wolle er,

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