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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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ihr zu verbergen. »Ich weiß es nicht. Ich darf es nicht wissen.«
    »Es könnte sein, dass sie nicht mehr lebt.«
    »Und genauso gut könnte sie irgendwo vergnügt bis an ihr Lebensende leben«, erklärte er. »Und das ist mehr, als ich für mich selbst erhoffen darf.«
    »So muss es aber nicht sein.«
    »Es gibt keinen anderen Ausweg, Sarah. Diese Männer spielen nicht nach irgendwelchen Spielregeln. Sie sind wie dieses Land. Wie der Mann, der ich durch sie wieder sein werde.«
    Sie streichelte seine Schulter. »Dann laufen wir gemeinsam weg.«
    »Das ist auch das, was Fay gesagt hat. Siehst du denn nicht, wohin das führt, Sarah? Sie werden nicht ruhen, bis sie mich wieder in der Hand haben. Das kann ich dir nicht antun.«
    »Du kannst mich auch nicht einfach zurücklassen. Sie wissen jetzt, wer ich bin.«
    Oh Gott, sie hatte ja recht. Er hatte sie jeglichen Schutzes beraubt, der ihr noch geblieben war, als er sie mit seinem Telefon zurückgelassen hatte. Und sie hatte ein Mitglied von GOST erschossen. Einen Mann namens Dave, den er an der Totenkopftätowierung an der Innenseite seines rechten Handgelenks erkannt hatte.
    »Wir könnten einfach in diesem Land verschwinden«, sagte sie.
    »Wir sind bereits verschwunden. Verstehst du das denn nicht?«
    Sie rauchte weiter und starrte an die Zimmerdecke. »Doch, das habe ich verstanden, Bobby. Das habe ich schon immer.«
    Jake wollte schlafen. Er wollte sich in Isabelles leisen, langsamen Atemzügen verlieren und sich der Illusion hingeben, dass vor der Tür seines Zimmers alles in Ordnung war. Und er konnte tatsächlich neben ihr einschlafen. Es würde egal sein, wenn ihn wieder ein Albtraum heimsuchte. Sie hatte es schon mal gesehen, und es hatte sie nicht abgeschreckt. Seine Albträume vergraulten sie nicht.
    Nichts, das er tat, konnte sie vergraulen. Das Problem war eher, dass ihr Albtraum noch da draußen herumlief.
    Er würde sie loslassen müssen.
    Es war das Letzte, was er wollte. Doch er zwang seine Glieder, sich aus dem warmen Geflecht aus Armen und Beinen zu befreien. Er setzte sich auf. Sie umarmte das Kissen und murmelte verschlafen seinen Namen.
    »Geh nicht, Jake. Bitte.«
    Er musste gehen. Er musste herausfinden, wie um alles in der Welt er für ihre Sicherheit sorgen und zugleich Rafe dingfest machen konnte.
    Er wollte ihre Antwort nicht hören, vermutlich vor allem deshalb nicht, weil er kein Recht dazu hatte, ihr die Frage zu stellen. Aber er musste es wissen, bevor er sich vollends auf sie einließ. »Hast du ihn geliebt?«
    »Nein.« Sie sagte es prompt und schüttelte zugleich den Kopf. »Aber ich glaube, er hatte Gefühle für mich. Und darum habe ich die Sache beendet. Es wäre nicht fair gewesen, schließlich war ich verlobt.« Sie verstummte. »Mein Gott, was denkst du jetzt wohl von mir.«
    »Ich finde, dein Handeln war menschlich. Du warst einsam und ängstlich, und darum hast du dich auf der Suche nach Trost an ihn gewandt«, sagte er. Es kostete ihn viel Kraft, rational zu denken.
    »Ich bin nicht … Das hat nichts mit dem zwischen uns zu tun.«
    Er gab keine Antwort, sondern senkte nur den Kopf und starrte zu Boden. Er hörte die Laken rascheln, als sie sich aufrichtete und ihn zögernd an der Schulter berührte.
    »Jake, du musst mir glauben. Das mit uns ist anders. Völlig anders. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, aber so ist es. So, wie ich wusste, dass ich weder Rafe noch meinen Verlobten geliebt habe, jedenfalls nicht so, wie ich sie hätte lieben sollen … so sehr weiß ich …«
    Er stand auf und stieß dabei ihre Hand von seiner Schulter. »Nicht jetzt, Isabelle. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
    »Doch, es ist der beste Zeitpunkt, um dir zu sagen, dass ich dich liebe, Jake. Ich liebe nicht den SEAL, der mich gerettet hat, sondern den Mann, der mich nach und nach wieder heil und ganz gemacht hat.«
    Sie packte seine Schultern und schüttelte ihn eindringlich.
    »Dafür hast du mich nicht gebraucht. Es wäre mit der Zeit ohnehin passiert«, sagte er.
    »Vielleicht. Aber ich wollte nicht, dass es mit einem anderen passiert.«
    »Du sagst doch immer, dass …«
    »Ich werde wie dein alter Vorgesetzter sein und es so oft wiederholen, bis du es mir glaubst. Du verdienst es, glücklich zu sein. Wir verdienen es, glücklich zu sein.«
    Er schüttelte den Kopf, während er seine Jeans anzog. Bevor er ging, sprach sie noch einmal.
    »Ich will nie die Frau sein, die dich so sehr durcheinanderbringt. Verstehst du

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