Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
sie nicht verzeichnet. Dafür habe ich gesorgt.â
âLandebahn?â, fragte Shaw kühl. âAnlegemöglichkeiten? Welche SicherheitsmaÃnahmen haben Sie ergriffen?â
âEs gibt eine Landebahn, aber keine Anlegemöglichkeiten. Bis auf eine geschützte Bucht an der Westküste. Ein kleines Boot könnte dort anlegen. Die Sicherung hier entspricht den StandardmaÃnahmen. Richten Sie den Männern aus, sie sollen mich anrufen, wenn sie etwa 200 Meilen von der Insel entfernt sind. Dann schalte ich das Alarmsystem aus.â
âDas ist zu kurzfristig. Schalten Sie die Anlage aus, sobald wir unser Gespräch beendet haben.â
âJa, gut.â
âSind Sie bewaffnet? Kann Ihnen jemand zur Hand gehen?â
Ein kalter Schauer lief Alex über den Rücken. Irgendwiehatte er kein gutes Gefühl bei der Sache. Da stimmte etwas nicht. Deshalb antwortete er eher ausweichend.
âNicht der Rede wertâ, behauptete er und behielt vorsichtshalber für sich, dass er ein kleines Waffenarsenal im Wandsafe aufbewahrte. Und auch John erwähnte er lieber nicht.
âDann sichern Sie das Paket so gut es geht, Knight, bis Verstärkung eintrifft. Vermutlich am späten Vormittag.â
Damit beendete Shaw das Gespräch. Alex schaltete sein Handy aus.
âWas ist los?â, fragte Cara ruhig.
âNichts.â Warum sollte er sie jetzt schon beunruhigen? Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass Gennaros Männer bereits wussten, wo genau Cara und er sich aufhielten. Die Kavallerie würde frühestens in vier bis fünf Stunden eintreffen. Alex rang sich ein Lächeln ab und nahm Cara in die Arme. âWieso bist du nicht im Bett?â
âBehandele mich bitte nicht wie ein Kind, Alexâ, sagte sie kurz angebunden. âMit wem hast du telefoniert?â
Er seufzte. âMit dem Direktor des Dienstes, für den ich mal gearbeitet habe. Er befürchtet, Gennaros Männer sind in Florida und suchen uns.â
âAber warum sollten sie das tun? Ich verstehe das einfach nicht. Es gibt wirklich keinen Grund, warum er mir wehtun sollte, Alex. Ãberhaupt keinen einzigen Grund.â
âVielleicht hättest du die Cowboys, die es neulich in New York auf dich abgesehen hatten, nach dem Grund fragen sollen.â
Sie erblasste. Sofort taten ihm die harschen Worte leid, aber es ärgerte ihn, dass Cara diesen Tony G. noch immer in Schutz nahm.
âEntschuldige, Liebling. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich weià ja, dass du ihm das nicht zutraust, aber ⦠Was ist los?â
Cara blickte starr auf den Bildschirm des Fernsehers, der noch immer lief. âDa, dieser Mannâ, sagte sie leise.
Alex folgte ihrem Blick. Das gab es doch gar nicht! Ein Reporter interviewte Shaw. Einen noch recht jungen Shaw, aber jeder Zweifel war ausgeschlossen.
So ein Zufall! Shaw wollte er nun wirklich nicht in seinem Haus haben.
âShawâ, sagte er, griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton an.
Zu dieser nachtschlafenden Zeit wiederholte das Fernsehen oft alte Nachrichtensendungen. In diesem Bericht ging es um die Arbeit von Regierungsbehörden. Und Shaw hatte früher als Funktionär im Verteidigungsministerium gearbeitet.
Wieso starrte Cara den Kerl so fasziniert an?
âWas ist los, Liebling?â
âAch, nichts. Ich dachte nur â¦â Sie sah Alex an. âIch habe ihn schon einmal gesehen. Wir haben uns sogar unterhalten.â
Wieder lief es Alex kalt über den Rücken. âWo?â
âIn Gennaros Haus an der Nordküste.â
Alex sah sie überrascht an. âDiesen Mann? Bei Gennaro?â
âJa. Es war schon ziemlich spät. Ich konnte nicht schlafen und bin aufgestanden und nach unten gegangen, um mir aus der Bibliothek etwas zu lesen zu holen. Dort saà dieser Mann mit Gennaro.â
âBist du dir auch ganz sicher?â
Cara nickte. âIhre Unterhaltung brach ab, sowie sie mich sahen. Tony Gennaro hat ihn mir als Mr. Black vorgestellt und erklärt, sie hätten eine geschäftliche Besprechung. Ich bin dann wieder in mein Zimmer gegangen. Jedenfalls war es dieser Mann. Wieso fragst du? Wer ist das denn überhaupt?â
Alex gab keine Antwort. Er musste nachdenken. Plötzlich ergaben die vielen Puzzleteile ein Bild. Shaw hatte mit Alex einen Mann engagiert, der nicht zum Dienst gehörte, um einen Job zu erledigen, der eigentlich im
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