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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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zu bemitleiden.
    „Ich habe schon oft gehört, dass Sie ein wunderbares Leben führen, Mylord“, widersprach ihm der Butler zurückhalten. „Es gibt viele Leute, die Sie beneiden.“ Warum sollten sie ihn nicht beneiden? Er verfügte über Geld, Ländereien und unbegrenzte Möglichkeiten zu tun, was immer ihm in den Sinn kam. Er war tatsächlich ein glücklicher Mann. Warum fühlte er sich dann aber wie jemand, der am Rand einer hohen Klippe stand, während ihn ein starker Wind immer noch weiter dem Abgrund entgegenschob?
    Jacks Blick wanderte am Butler vorbei, die Treppe hinauf bis hin zur Tür seines Schlafgemachs. Lange stand er so da und starrte die Tür an, hinter der er Fiona wusste. Endlich wandte er sich mit einer gemurmelten Verwünschung ab und verließ das Haus, um in die wartende Kutsche zu steigen.

7. KAPITEL
    Die weiße Hexe war es gewohnt, schöne Männer um sich zu haben, aber es waren ihr noch keine so schönen wie die MacLeans begegnet. Ach, diese MacLeans sind höchst ansehnliche Burschen und Mädchen.
    So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Preston House lag am Rande von Mayfair. Errichtet aus weißen Ziegeln und geschmückt mit eleganten Messingleuchtern und kunstvollen Schnitzarbeiten, war es von derselben gewollt schlichten Vornehmheit wie die Dinnerpartys und die Abendgesellschaften, die Lord und Lady Preston gaben. Die noble Londoner Gesellschaft ging hier ein und aus, und es kam nicht selten vor, dass eine der Festlichkeiten bei den Prestons mit einem entspannten Frühstück der besonders ausdauernden Gäste endete.
    An diesem Abend konnte Jack die hellen Lichter im Haus von seiner Kutsche aus kaum erkennen, denn auf das Dach seines Wagens prasselte unbarmherzig ein heftiger Regen, der ihm die Sicht nahm.
    Der Kutscher öffnete die vordere Tür, und Jack sprang ins Freie, ohne auf das Erscheinen des Lakaien zu warten. Während er mit gesenktem Kopf die Treppe zur Haustür hinaufhastete, peitschte ihm der Regen entgegen. Er erreichte die Säulen am Eingang, über denen sich ein Dach spannte, welches ihn vor den Wassermassen schützte.
    Im Stillen verfluchte er Fiona für diese Sintflut. Er wusste, dass sie schuld daran war; der leichte Liliengeruch, der sie als Urheberin des Unwetters verriet, steigerte seine Wut nur noch. Wie konnte sie es wagen, ihn von seinen Vergnügungen abbringen zu wollen? Nun war er umso entschlossener, seine Freiheit zu genießen, und je früher sie das begriff, desto besser für beide Seiten.
    Immer noch vor sich hin schimpfend, entledigte sich Jack seines Mantels und schüttelte ihn aus.
    Ein Lakai öffnete sofort die Tür. „Ah, Lord Kincaid! Herzlich willkommen zu ... “ Als der Mann den heftigen Regen bemerkte, blinzelte er und schien höchst überrascht.
    Jack wandte sich um. Es regnete nicht einfach nur; das war ein Sturzbach, der da wie aus Kübeln vom Himmel fiel.
    „Wann hat es angefangen zu regnen?“, erkundigte sich der Diener mit ausdrucksloser Stimme. Dann fasste er sich wieder und wurde rot. „Es tut mir leid, Mylord! Noch vor einem Augenblick war es klar und trocken, und deshalb fragte ich mich ... “ Er stockte mit halb offenem Mund.
    Jack sah in dieselbe Richtung wie der Mann. Seine Kutsche fuhr die Einfahrt hinunter, und je weiter sich die Pferde entfernten, umso mehr ließ der Regen über dem Haus nach. Das Unwetter rührte von einer einzigen dicken schwarzen Wolke her, die direkt über dem Dach der Kutsche hing.
    Der Diener kniff die Augen zusammen. „So etwas habe ich noch nie gesehen! stellte er ergriffen fest.
    Als Jack hinauf in den plötzlich klaren Himmel blickte, sah er den friedlich scheinenden Mond, um den herum zahlreiche Sterne funkelten. Er knirschte mit den Zähnen, legte dem Lakaien seinen Mantel über den Arm und sagte leichthin: „Sommergewitter kommen manchmal verdammt unerwartet.“ Dann ging er an dem Mann vorbei in die hell erleuchtete Halle.
    Wenn er Fiona das nächste Mal sah, würde er ...
    Er runzelte die Stirn. Was konnte er tun? Sie war nicht in der Lage, das Wetter zu beherrschen, jedenfalls nicht vollständig. Er würde herausfinden müssen, wie genau der Familienfluch der MacLeans funktionierte. Und falls sie die Sache in irgendeiner Weise unter Kontrolle hatte, würde er einiges dazu zu sagen haben.
    Ein weiterer Lakai begrüßte Jack im Foyer und fragte ihn höflich, ob er seinen gewohnten Bourbon wolle und ob er schon zu Abend gespeist

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