Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
er ehrlich war, mochte er sie nicht. „Unsere Beziehung ist weit davon entfernt, exklusiv zu sein, meine Liebe. Gehe ich recht in der Annahme, dass du unter anderem auch hier bist, um Lord Melkinridge zu besuchen?“ Demonstrativ betrachtete er den exquisiten Diamantschmuck, der Lucindas weißen Hals zierte.
    Die Röte ihrer Wangen wurde noch leuchtender. Ihr gelang jedoch ein gelangweiltes Achselzucken. „Ich treffe ihn nur gelegentlich. Du weißt das.“
    Jack zog noch weitaus gleichgültiger als Lucinda die Schultern hoch. „Ich gebe dir meinen Segen. Tu aber nicht so, als gäbe es zwischen uns ein Arrangement. So etwas existiert nämlich nicht. Wir sind lediglich gute Freunde, die einander auch im Bett Vergnügen bereiten, nicht mehr. “
    Als sie Jacks kalte Stimme hörte, schnappte Lucinda nach Luft. Sie war zu der Abendgesellschaft gekommen, ohne mit seinem Erscheinen zu rechnen. Man konnte nie Voraussagen, wann und wo er auftauchen würde. Das war eines der vielen Dinge, die sie so faszinierend an ihm fand. Einer der Gründe, weswegen sie meinte, sie hätte sich in ihn verliebt.
    Sie hatte alles, was sich eine Frau nur wünschen konnte: ihr eigenes Vermögen, die Verehrung zahlreicher Männer, einen liebevollen, jedoch abwesenden Ehemann, mehrere hübsche Häuser. Und doch fehlte ihr etwas. Bevor sie Jack Kincaid begegnet war, hatte sie nicht gewusst, was das war.
    Heimlich musterte sie die männliche Linie seines Kinns, den tiefen Kastanienton seiner Haare, den vertrauten Bogen seiner Lippen. Ein Schauer überlief sie. Keiner ihrer zahlreichen Liebhaber hatte sie so sehr berührt und durcheinandergebracht wie Jack Kincaid. Er hatte etwas Seltsames, Besonderes an sich, ständig wirkte er unzugänglich, fast gleichgültig, und das reizte sie, sich mehr und mehr um ihn zu bemühen und sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihn ganz für sich gewinnen konnte.
    Ihr ganzes Leben lang hatte Lucinda die ständige Aufmerksamkeit der Menschen, die sie umgaben, gefordert und bekommen. Jack hingegen war anders, und das machte ihr Verhältnis zu ihm erschreckend und aufregend. Und besonders merkwürdig war, dass sie seine Anziehung umso heftiger spürte, je mehr er sich zurückzog.
    Jetzt gerade galt sein Interesse den Spieltischen. Sie spürte, wie Kälte sich in ihren Adern ausbreitete. Hatte sie ihn etwa für immer verloren, weil sie sich wegen der plötzlichen Ankunft ihres Ehegatten so ungeschickt benommen hatte? Jack hatte aufgebracht gewirkt, als sie ihn gebeten hatte, durchs Fenster zu verschwinden. Hatte sie seinen Stolz verletzt?
    Sie atmete tief durch und sagte schließlich zögernd: „Vielleicht sollte ich Featherington von uns erzählen, Jack, dann könnten wir ...“
    „Mach dich nicht lächerlich“, unterbrach er sie knapp. „Willst du ihm auch von Melkinridge und all den anderen erzählen?“
    Sie errötete. „Nein, natürlich nicht. Ich denke nur, die Art, wie du verschwinden musstest, war scheußlich. Es tut mir weh, mich daran zu erinnern. “
    Seine Augen verdunkelten sich, und ein unbekannter Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Es war ein wenig schmerzlich.“ Ein geheimnisvolles Lächeln glitt über seine Lippen. „Aber nur zu Anfang.“
    Was meinte er damit? Sie betrachtete ihn genauer. Etwas war anders an ihm. Nur was genau war es? „Jack, hast du ... “
    „Ah, Kincaid“, wurde sie von einer tiefen Stimme unterbrochen. „Ich bin überrascht, dich hier zu treffen.“ Lucinda erstarrte, als ein großer, elegant gekleideter Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen ihre Hand nahm und einen Kuss darauf drückte. „Und die liebliche Lady Featherington. Wie schön, Sie zu sehen.“ Jack nickte und fragte sich verwundert, warum er jeden seiner Bekannten an diesem Abend so ermüdend fand. „Campbell.“
    „Black Jack!“, fuhr der schwarzhaarige Mann in leicht spöttischem Ton fort. „Es ist eine Ewigkeit her, seit ich dich zuletzt hier angetroffen habe.“
    Lucinda zog die Brauen hoch. „Ach ja, Black Jack. Ich frage mich, woher dieser Name kommt.“ Ihre kühle Stimme und ihr Blick deuteten darauf hin, dass sie annahm, sie wüsste bereits die Antwort auf diese Frage.
    Campbell lächelte, während er seinen Blick keine Sekunde von Jack abwandte. „Der Name stammt noch aus seiner Kindheit. Seine eigene Mutter hat ihn so genannt, nachdem er seinen Stiefvater die Treppen des Stammsitzes der Kincaids hinuntergeworfen hatte.“
    „Ich kann mich nicht erinnern“, behauptete Jack

Weitere Kostenlose Bücher