Entfuehrung in den Highlands
sehr schön.“
„Das ist gut, Madam, obwohl in letzter Zeit ...“ Der Butler sah aus dem Fenster, als wollte er sich vergewissern, dass die Sonne immer noch zu sehen war. Sobald er feststellte, dass das der Fall war, nickte er zufrieden. „Wir hatten während der vergangenen Tage mehr unerwartete Unwetter, als wir selbst im ungünstigsten Fall hätten befürchten müssen. Vielleicht sollten Sie einen Schirm mitnehmen, wenn Sie ausreiten, nur für den Fall der Fälle. Ein plötzliches Gewitter könnte der Freude an der frischen Luft einen - bitte entschuldigen Sie den Ausdruck - Dämpfer versetzen.“
Fiona, die bereits auf dem Weg zur Treppe war, erwiderte in Gedanken versunken: „Es tut mir leid.“
Als sie die plötzliche Stille hinter sich bemerkte, verlangsamte sie ihre Schritte und sah sich über die Schulter nach dem Butler um.
Devonsgate starrte ihr mit gerunzelter Stirn hinterher. „Ich wollte Ihnen keinen Fehler unterstellen, Madam. Das Wetter ist lediglich schwer vorhersagbar. “
Auf dem oberen Treppenabsatz blieb sie stehen. „Ich weiß. Ich wollte nur sagen ...“ Du liebe Güte! Wie soll ich nur aus dieser Situation herauskommen? „Ich meinte nur, es tut mir leid, dass Sie meinten, mich wegen der plötzlichen Gewitter warnen zu müssen. In Schottland haben wir so viele davon, dass mir so etwas gar nicht seltsam erscheint.“
„Ich habe davon gehört, Madam“, erklärte Devonsgate mit einer Verbeugung.
„Oh ja“, bekräftigte Fiona ihre Worte. „Da, wo ich herkomme, haben wir viele, viele Unwetter. Vielleicht sind sie mir hierher nach London gefolgt.“ Sie schenkte dem Butler ein sanftes Lächeln.
„Dann können wir nur hoffen, die Gewitter finden den Weg zurück nach Hause“, bemerkte Devonsgate. „Soll ich Ihnen ein Bad bereiten lassen, Madam?“
„Nein danke. Vielleicht später.“ Sie machte Anstalten, sich umzudrehen, zögerte dann aber. „Haben Sie Brüder, Devonsgate?“
„Ich, Madam?“ Der Butler schien erstaunt über die Frage. „Ja. Drei.“
„Sind Ihre Brüder älter als Sie?“, wollte Fiona wissen. „Ja, Madam. Um einiges.“
„Haben Sie Ihre Brüder jemals um Rat gefragt und als Antwort nur dummes Gerede bekommen?“ Fiona sah von der Höhe des Treppenabsatzes gespannt zu dem Butler hinunter.
Devonsgates Lippen zuckten. „Ja, Madam. Vor einigen Jahren besuchte ich meinen älteren Bruder und bekam unglücklicherweise Ohrenschmerzen. Mein Bruder erklärte mir, die sicherste Art, den Schmerz loszuwerden, sei, eine geröstete Knoblauchzehe in mein Ohr zu stecken.“
„Du liebe Güte! Haben Sie das getan?“ Fiona hielt sich die Hand vor den Mund, um ihre erheiterte Miene zu verbergen.
„Ja, Madam. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich alles versucht“, gestand Devonsgate.
„Hat es funktioniert?“, erkundigte sich Fiona.
„Kein bisschen. Am nächsten Tag sagte mir mein Bruder, dass es nur bei Pferden hilft. Das Schlimmste war, dass der Gestank in meine Haut gezogen war, und die Leute auch noch Tage, nachdem ich die Knoblauchzehe längst herausgenommen hatte, vor mir Reißaus nahmen, wenn ich ihnen zu nahe kam. Sogar der Arzt traute sich nicht an mich heran. Glücklicherweise verschwanden die Ohrenschmerzen von allein. “ Bei der Erinnerung an dieses unglückliche Vorkommnis unterdrückte der Butler einen Seufzer.
„Wenigstens hat Ihr Bruder versucht, Ihnen zu helfen“, tröstete Fiona ihn.
„Davon bin ich nicht ganz überzeugt“, behauptete Devonsgate mit einem finsteren Blick. „Ich glaube, Robert würde ohne zu zögern meinen Stolz mit Füßen treten, wenn er dadurch eine Geschichte hätte, die er unseren anderen Brüdern zu ihrer Erheiterung erzählen kann. “
Fiona lachte auf. „So etwas Übles haben mir meine Brüder nie angetan. Heute allerdings habe ich sie nach ihrer Meinung in einer bestimmten Sache gefragt, und sie haben mir einen absolut lächerlichen Rat gegeben. Sie hoffen, dass ich ihn befolge und mich zum Narren mache.“
„Es freut mich zu hören, dass Sie nicht darauf hereingefallen sind, Madam“, bemerkte der Butler würdevoll.
„Wenn man das einzige weibliche Wesen in einem Haus voller Männer ist, lernt man rasch, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was einem gesagt wird.“ Sie schüttelte ihren Kopf, als sie an Dougals Zeh dachte. Gregor musste wirklich besser aufpassen, wenn er versuchte, sie hinters Licht zu führen.
„Wo ist Seine Lordschaft, Devonsgate?“, wechselte sie das Thema.
„Er ging fort,
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