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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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ihn zur Tür blicken. Vielleicht sollte er mit ihr sprechen. Er erinnerte sich an ihren zornigen und verletzten Gesichtsausdruck und seufzte, während er seinen verspannten Nacken rieb. Es war womöglich besser, wenn er ihr noch ein wenig mehr Zeit gab, sich zu beruhigen.
    Wenn sie aber oben saß und weinte? Was, wenn sie ihn für den kältesten, gefühllosesten Mann auf Erden hielt? Was, wenn sie ...
    Zur Hölle, was war los mit ihm? Angewidert von seiner eigenen Gefühlsduselei stellte er den Schürhaken mit lautem Klirren zurück in den Ständer. Das leise Läuten der vergoldeten Bronzeuhr machte ihn darauf aufmerksam, dass es inzwischen Viertel nach neun war, und er fragte sich, ob Fiona bereits gegessen hatte. Er hoffte, sie fühlte sich wegen ihres Streits nicht so schlecht, dass sie keinen Appetit mehr verspürte.
    Vielleicht war sie inzwischen ruhig genug, um ein vernünftiges Gespräch zu führen. Womöglich entschuldigte sie sich sogar für ihren überraschenden Ausbruch.
    Es war eine schöne Vorstellung, wie Fiona ihn um Verzeihung bat. Für einen Moment hielt er inne, um das Bild auszukosten. Wenn er sie großmütig einlud, gemeinsam mit ihm zu speisen, würde vielleicht ein Teil ihrer beider Verlegenheit verschwinden. Jack könnte ihr dann die Unterkleider schenken, die er für sie gekauft hatte. Ihr würde im Nachhinein alles schrecklich leidtun, wenn sie den wunderbaren, glatten Leinenstoff und die herrliche Spitze sah. Sie würde ihn um Entschuldigung bitten, und er würde sie ihr großzügig gewähren. Vielleicht würden sie sich anschließend sogar lieben.
    Dieser Gedanke brachte ihn zum Lächeln. Nie zuvor hatte er eine derart überwältigende Leidenschaft mit einer Frau geteilt. Dennoch konnte er nicht zulassen, dass davon sein Alltag gestört wurde. Nachdem Fiona und er ihren Streit beigelegt hatten, würde er nach der Kutsche schicken und seinen üblichen Abendunterhaltungen nachgehen. Schließlich und endlich musste ein Mann seinen Standpunkt bewahren.
    Als Jack entschlossen den Klingelzug betätigte, fühlte er sich schon besser. Fast augenblicklich erschien Devonsgate in der Tür. „Ich wollte gerade hereinkommen, Mylord, um mit Ihnen über ... “
    „Gut. Ich bin am Verhungern“, unterbrach Jack seinen Butler mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Mir ist gar nicht aufgefallen, dass es schon so spät ist. Informieren Sie den Koch, dass Lady Kincaid und ich im Speisezimmer dinieren werden. Und danach brauche ich die Kutsche.“ Jack ging hin die Halle.
    „Mylord.“ Devonsgate eilte ihm nach. „Die Kutsche ist bereits fort.“
    Jack blieb stehen und wandte sich dann langsam zu dem Butler um. „Wie bitte?“
    Devonsgate errötete. „Ihre Ladyschaft hat die Kutsche genommen.“
    Jack wusste nicht, ob er lachen oder Fiona ... Zur Hölle, er wusste wirklich nicht, was er tun sollte. „Wann hat sie das Haus verlassen?“, erkundigte er sich in scharfem Ton. „Vor nicht einmal dreißig Minuten, Mylord.“ Verdammt! Wo konnte sie inzwischen überall sein! „Warum wurde ich nicht informiert?“
    Devonsgate erstarrte. „Sie haben uns niemals aufgetragen, Ihnen zu sagen, wenn Ihre Ladyschaft kommt oder geht, Mylord.“
    Das hatte er nicht, zur Hölle! Aber er hätte es getan, wenn er geahnt hätte, dass seine Frau plante ... Was plante sie eigentlich? Plötzlich hatte Jack das komische Gefühl, dass er wusste, wo sie war. „Hat sie ihr Ziel erwähnt?“, fragte er seinen Butler.
    Devonsgate tauschte einen schmerzlichen Blick mit einem der Lakaien. Jack wandte sich dem Mann zu. Ziemlich jung, wuscheliges blondes Haar und hervorquellende Augen, stand er aufrecht und aufmerksam da, und nur die Schweißperlen auf seiner Stirn verrieten sein Unbehagen.
    Jack runzelte die Stirn. Wie war der Name des Mannes? Ach ja. „Thomas.“
    „Mylord?“ Der Lakai sah ihn mit leichtem Erstaunen im Blick an, als er mit seinem Namen angesprochen wurde.
    „Haben Sie heute Abend mit Ihrer Ladyschaft gesprochen?“
    „Ja, Mylord. Sie kam herunter und war zum Ausgehen angezogen.“
    „Zum Ausgehen?“
    „Ja, Mylord. Sie sah sehr elegant aus.“
    Zur Hölle, sie trug wahrscheinlich einige der Sachen, die er ihr gekauft hatte, sah verführerisch in einem der Kleider aus, die er ausgesucht hatte. „Hat sie Ihnen gesagt, wohin sie wollte?“
    „Ja, Mylord.“ Thomas warf Devonsgate einen Hilfe suchenden Blick zu. Jack konnte den Butler nicht sehen und auch nicht, welche Geste er hinter dem Rücken seines Herrn

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