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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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sollten Sie wissen, Campbell, dass ich nur hier bin, weil Jack und ich einen heftigen Streit hatten.“
    „Ich weiß“, antwortete er zu ihrer Überraschung ruhig.
    Sie zog fragend die Brauen hoch, und er lächelte.
    „Eine verheiratete Frau bittet den Feind ihres Ehemannes nicht um seine Begleitung, wenn es nicht darum geht, ihrem Gatten etwas klarzumachen.“
    Fiona errötete. „Ich habe nicht vor, Sie auf so schändliche Weise zu benutzen.“
    „Und ich habe nicht angenommen, dass Sie das Vorhaben.“ Er fing ihre Hand ein und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Finger, während seine blauen Augen ihr zuzwinkerten. „Wer bin ich, einer Ränke schmiedenden Frau die Begleitung zu verweigern, wenn sie zum ersten Mal die Sünde kosten will?“
    Hastig entzog sie ihm ihre Hand. „Ich bin froh zu wissen, dass ich Sie nicht belästige.“
    „Das tun Sie nicht im Geringsten. Ich bin jederzeit bereit, Jack Kincaid Unbehagen zu bereiten“, erklärte er ihr heiter.
    „Warum? Was hat er Ihnen getan?“ Sie betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn.
    „Er hat mehr“, verriet ihr Campbell mit einem Schulterzucken.
    „Mehr wovon?“
    Campbells Blick traf ihren. „Von allem.“
    Fiona fühlte sich plötzlich unbehaglich und wandte sich der Tür zu. „Sollen wir hineingehen?“
    „Natürlich.“ Er verbeugte sich und machte ihr ein Zeichen, vorauszugehen.
    Lady Chesters Etablissement sah genauso aus, wie man sich eine Spielhölle vorstellte. Die Halle hinterließ bei Fiona einen verwirrenden Eindruck durcheinanderwirbelnder Farben. Es gab tiefrote Wandteppiche, weinrote Vorhänge, goldgerahmte Spiegel und Bilder mit den Darstellungen römischer Gelage.
    Fiona sah sich unter den Anwesenden um und entdeckte ein oder zwei vertraute Gesichter, aber die meisten kannte sie nicht. Dies war die Halbwelt: Dies waren die Londoner, die am Rande der Gesellschaft lebten, und die nur hier auf diejenigen trafen, die gelegentlich geruhten, aus den vornehmen Gefilden herabzusteigen, um Vergnügungen wie diese zu besuchen.
    Eine der Letzteren, Lady Pendleton, die es ihrer entfernten Verwandtschaft mit dem Duke of Rotheringham verdankte, dass sie ein gern gesehener Gast in den meisten Londoner Häusern war, stürzte sich sofort auf sie, als sie die Halle betraten.
    Lady Pendleton war eine recht dumme Frau, die Klatsch über alles liebte. Laut kichernd eilte sie auf die beiden soeben eingetroffenen Gäste zu. „Sie sind es tatsächlich, Lady Kincaid! Ich dachte mir, dass Sie es sind, obwohl ich mir bei diesem Licht nicht sicher war.“
    Es war in der Tat sehr dunkel. Fiona sah hinauf zu den Wandleuchtern und stellte überrascht fest, dass die Kerzenflammen von kleinen Schirmchen aus Wachspapier umgeben waren.
    „Und Alan Campbell!“, rief Lady Pendleton und ließ ihren Blick zwischen ihm und Fiona hin und her wandern. „Ich bin überrascht, Sie beide hier zusammen zu sehen. Das zeigt mal wieder, dass man über niemanden Genaues weiß, nicht wahr?“
    Fionas Wangen brannten. Campbell musste ihre Verlegenheit gespürt haben, denn er verabschiedete sich rasch von Lady Pendleton und eilte mit Fiona in den großen Salon.
    „Eine schreckliche Frau“, bemerkte Fiona. „Allerdings“, stimmte Campbell ihr zu und lächelte sie an. „Aber lassen Sie nicht zu, dass sie unser Vergnügen stört. Sie wünschten eine Spielhölle zu sehen, und dies ist die beste, die es in London gibt.“
    Es gelang Fiona, sein Lächeln zu erwidern, obwohl sie sich sehr unbehaglich fühlte. Der Raum war erfüllt von Zigarrenrauch und lautem Gelächter. Jedes kleinste Eckchen war mit Tischen vollgestellt, sodass man sich zwischen ihnen kaum bewegen konnte. Wo auch immer Fiona hinsah, erblickte sie schamloses Benehmen.
    Die Frauen waren alle nach der neusten Mode gekleidet, allerdings hatten sie ihre Kleider leicht umgearbeitet. Fiona bemühte sich, nicht zu auffällig zu starren, doch bei so vielen hervorquellenden Busen im Zimmer war das schwierig. „Himmel“, stieß sie mit schwacher Stimme hervor, als eine Dame mit einem besonders tiefen Dekollete an ihnen vorbeiging. „Ich weiß gar nicht, wo ich hinschauen soll. “
    Campbell lachte in sich hinein und zog ihren Arm unter seinen. „Sie müssen niemanden außer mir ansehen.“ Fiona wünschte sich, sie hätte anstelle von Campbell einen ihrer Brüder bitten können, sie zu begleiten, aber sie hatte gewusst, dass Gregor und Dougal ihr niemals erlaubt hätten, hierherzukommen, ganz egal, wie sehr sie sie

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