Entfuehrung mit Folgen
Ich will einfach nur noch ins Bett. Ach ja, und von Jill wissen, was gestern so los war.
Nach zehn Minuten hört der unebene Feldweg endlich auf und die ersten Häuser kommen in Sicht. Die Straßen sind wie leergefegt. Eine große Wolke schiebt sich vor die Sonne und verschafft mir einen kühlen Luftzug, über den ich sehr dankbar bin. Alles ist jetzt in ein merkwürdiges graues Licht getaucht.
Ich erreiche die ersten Gebäude und gehe daran vorbei. Es ist nicht mehr weit!, rede ich mir gut zu. In diesem Moment werde ich schmerzhaft am Arm gepackt und in eine dunkle Seitengasse gezerrt. Ich will schreien, doch eine Hand presst sich auf meinen Mund. Der Versuch, um mich zu schlagen und zu treten, wird von starken Armen unterbunden. Ich spüre noch einen kleinen Stich im Oberarm, da verschwimmt alles vor meinen Augen.
Erklärungen
Ich wache auf, weil mein Kopf immer wieder auf und ab wippt. Zaghaft öffne ich erst das eine, dann das andere Auge. Ich sehe etwas Graues, das sich bewegt. Ah, eine Straße! Irgendwie muss ich mich darauf fortbewegen. Dass mein Kopf die ganze Zeit so wippt, nervt ganz schön, deshalb versuche ich mich irgendwo festzuhalten. Ich strecke die Hände aus und bekomme Stoff zu fassen. Fühlt sich fast an… wie eine Jeans??
Wieso gehen meine Hände eigentlich in Richtung Boden, wenn ich sie über meinen Kopf hebe? Hektisch versuche ich mich umzuschauen, aber ich habe fast garkeinen Bewegungsfreiraum. Hänge ich etwa kopfüber? Und bewege mich dabei noch?? Beim Versuch, mich festzuhalten, ertaste ist etwas Weiches. Ich will mich gerade aufrichten, da höre ich eine tiefe Stimme: „Na, gefällt dir mein Arsch?“
Erschrocken quieke und strample ich, als ich merke, dass mich jemand über seine Schulter geworfen hat. An dessen Hintern meine Hände immer noch ruhen! Schnell nehme ich sie da weg.
„Kannst du mich runterlassen?“, frage ich, doch zur Antwort bekomme ich nur ein Lachen. Was soll das denn? Ich kenne diese Person noch nicht mal! Wie kommt er dazu, mich einfach zu entführen?
…
Moment, da war doch was! Was mit einer schmalen Gasse… ich
wurde
entführt, wirklich und wahrhaftig! In der Sekunde, in der mir das klar wird, fange ich an, mit meinen Händen auf den Rücken meines Entführers und schreie laut um Hilfe. Leider bringt das rein garnichts, wieder lacht er nur.
„Wo bringst du mich hin? Was willst du von mir?“, kreische ich.
„Halt die Klappe, sonst tu ich dir weh!“, sagt er in einem Ton, der mich tatsächlich verstummen lässt.
Erstmal. Denn nach fünf Minuten wird es mir zu blöd. Wo sind wir überhaupt? Sind denn hier keine Menschen, die mir helfen können?!
„Okay, lass uns noch mal ganz von vorne anfangen. Wie heißt du?“, will ich wissen.
„Hast du mich vorhin nicht verstanden?“
„Doch doch. Aber Gewalt ist keine Lösung. Lass uns doch mal in Ruhe drüber reden.“
„Da gibt es nichts zu reden.“
„Also ich finde schon. Schließlich bin ich hier diejenige, die entführt wird. Ich finde, ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, was du hier veranstaltest.“
„Ich entführe dich, hast du ja gerade selbst schon festgestellt.“
„Ja aber warum denn nur?“
Er antwortet nicht und nach kurzem Überlegen frage ich: „Hast du Probleme mit deiner Mutter?“
Mein Entführer verschluckt sich und bekommt einen heftigen Hustenanfall. Diese Gelegenheit nutze ich, um mich von ihm loszumachen. Er versucht, mich festzuhalten, aber es gelingt ihm nicht und schließlich rutsche ich von seiner Schulter, sodass ich vor ihm stehe.
Eigentlich will ich ihn richtig zusammenfalten. Hat ihm denn niemand beigebracht, wie man mit Frauen umgeht?!
Aber als ich dann meinen Blick hebe und seine Augen treffe, ist alles, was ich noch sagen kann: „Oh.“
Meine Güte, sieht der heiß aus! Seine Augen sind stechend blau und stehen im Kontrast zu den verwuschelten hellbraunen Haaren.
Er sieht mich verärgert an, während ich verwirrt frage: „Kennen wir uns?“
„Nein.“ Mit diesem Wort und mit einem unglaublich abschätzigen Blick, als hätte ich ihm was getan, packt er mich und wirft mich kurzerhand wieder über seine Schulter.
„Alter! Was soll das? Du kannst mir doch mal wenigstens sagen, was du von mir willst! Meine Familie macht sich sicherlich schon Sorgen um mich!“
Als er nichts sagt, kommt mir ein erschreckender Gedanke. Was ist, wenn er mich vergewaltigen und umbringen will?!
Okay, gegen Sex mit diesem Typen hätte ich nicht so viel einzuwenden, aber… Eve!, herrsche ich
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