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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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stand auf und blickte sich um. Am Höhleneingang stand eine schwarzgekleidete Frau mit einem langen Stab in der Hand.
    »Was habt ihr hier zu suchen?« fragte Barukka und trat ins Licht. Auf den ersten Blick hatte der Stab die Frau alt und schwach wirken lassen, aber als sie näherkam, erkannte Leia, daß Barukka noch sehr jung war, kaum älter als dreißig. Trotzdem konnte Leia die Aura dunkler Macht spüren, die sie umgab und sie alt und ausgelaugt erscheinen Heß. Barukkas stechende blauen Augen blickten feindselig unter ihrer Kapuze hervor. »Ich muß euch warnen, daß ich eine Verlorene bin und daß dies mein Haus ist, das ihr betreten habt. Ich kann euch weder willkommen heißen, noch euch Unterkunft anbieten.«
    »Dann können vielleicht wir dich willkommen heißen und dir Unterkunft und etwas zu essen anbieten«, sagte Luke und stand auf.
    »Bitte«, sagte Teneniel, »wir sind hier, weil wir deine Hilfe brauchen!«
    Barukka blieb außerhalb des Feuerscheins und beobachtete sie, als wären sie wilde Tiere. Leia konnte erkennen, daß ihr Gesicht von Schrammen und blauen Flecken verunstaltet war. »Ihr seid in Gefahr«, sagte Barukka schließlich. »Gethzerion hat die Nachtschwestern zum Krieg aufgerufen. Ich kann ihre Rufe spüren. Sie ziehen und zerren an mir. Ihr seid ihre Feinde.« Barukkas Stimme klang seltsam nachdenklich, als wäre sie sich über ihre eigenen Gefühle nicht im klaren.
    »Aber wir sind nicht deine Feinde«, wandte Luke ein.
    »Mutter Augwynne sagte mir, daß du darum gebeten hast, wieder in den Clan des Singenden Berges aufgenommen zu werden«, erklärte Teneniel. »Wir würden uns freuen, dich eines Tages wieder als Schwester begrüßen zu können.«
    »Ja«, sagte Barukka abwesend. »Sie hat sich entschlossen, den Clan der Nachtschwestern zu verlassen.« Sie sprach wie über eine andere Person, jemand, der sich nicht in der Höhle aufhielt, und Leia erkannte, daß diese Frau geistig nicht gesund war.
    »Du hast dich entschlossen, die Nachtschwestern zu verlassen«, sagte Teneniel.
    »Ja«, flüsterte Barukka, als wäre es ihr erst jetzt eingefallen.
    »Wirst du uns helfen?« fragte Teneniel. »Wir müssen zum Gefängnis, um von dort einige Einzelteile für ein Schiff zu holen. Kannst du uns sagen, wo wir suchen müssen?«
    Für einen langen Moment stand Barukka bewegungslos da, die Stirn in tiefer Nachdenklichkeit zerfurcht. Sie begann zu zittern und flüsterte: »Nein, ich kann nicht.«
    »Warum kannst du nicht?« fragte Luke. »Gethzerion hat keine Macht über dich.«
    »Sie hat!« widersprach Barukka. »Hört ihr nicht, wie sie nach mir ruft? Sie verfolgt mich! Selbst jetzt umschleicht sie mich!«
    »Sie ruft dich?« fragte Luke. »Hörst du ihre Stimme in deinem Kopf?«
    »Ja«, nickte Barukka.
    »Was sagt sie?«
    »Sie beschimpft mich und verflucht mich«, antwortete Barukka. »Manchmal höre ich sie des nachts so deutlich, als würde sie direkt neben meinem Bett stehen.«
    »Ihr beide müßt euch sehr nahegestanden haben«, vermutete Luke.
    »Gethzerion ist ihre Schwester«, sagte Teneniel.
    »Barukka«, sagte Luke sanft. »Sie war deine Schwester, aber der Teil von ihr, der dich liebte, ist entweder fort oder sehr tief in ihr begraben.«
    Barukka senkte den Blick, als wollte sie in die Tiefen der Erde spähen, hob dann wieder den Kopf und sah Luke an. »Wer bist du?« fragte sie. »Du bist mehr, als du zu sein scheinst. Ich spüre deine Aura.«
    »Er ist ein Jedi-Ritter von den Sternen…«, begann Teneniel.
    »…gekommen, um das Ende unserer Welt einzuläuten«, zischte Barukka in plötzlichem Zorn. »Ja! Ja!« schrie sie. »Das Gefängnis! Ich bin dort gewesen!« Sie begann zu tanzen, gab zischende und spuckende Laute von sich, wies mit ihrem Stab auf den Höhlenboden und ließ ihn kreisen. Leias Herz hämmerte vor Furcht, und plötzlich erkannte sie, daß die spuckenden Laute Worte waren, ein Zauberspruch. Der Boden zu Barukkas Füßen wölbte sich zu einem Miniaturgebirge auf, das ihr bis zu den Knien reichte und sich von einer Seite der Höhle zur anderen erstreckte. Unvermittelt wirbelte Staub hoch und formte sich vor Barukkas Füßen zu Gebäuden: ein Gebäude mit sechs Seiten und einem großen Innenhof duckte sich zwischen den Bergen. Jede Seite bestand aus Zellenblöcken mit nach innen gerichteten, detailgetreuen winzigen Fenstern und Türen. An jeder Ecke des Gefängnisses erhoben sich kleine runde Wachtürme mit Miniaturblasterkanonen, die von perfekt nachgebildeten

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