Entführung nach Dathomir
Wachdroiden bedient wurden. An einem Ende waren kleine imperiale Läuferpostiert, Figuren aus dem Staub, der über dem Boden wallte. Nicht weit davon entfernt erhoben sich Außengebäude, und zuletzt schob sich aus dem Boden neben dem Gefängnis ein einzelner hoher Turm mit einem Brückengang aus Erdreich, der von den oberen Etagen des Gefängnisses zur Spitze des Turms führte. Auf der anderen Seite des Gefängnisses wogte der Staub wie die Wellen eines kleinen Sees.
Chewbacca brüllte verängstigt auf und deutete auf die winzigen humanoiden Figuren aus Staub, die um das Gefängnis patrouillierten, einige in Sturmtruppenpanzern, andere in den Roben der Hexen. Barukka stand mit schweißglänzendem Gesicht über ihrer Schöpfung und keuchte. Ihre Augen waren glasig und spiegelten den Feuerschein. Leia konnte erkennen, daß die Frau all ihre Kräfte konzentrieren mußte, um den Staub auf diese Weise zu manipulieren, und es machte ihr angst. Nicht einmal Luke verfügte über eine derartige Fähigkeit. Wenn schon Barukka dazu in der Lage war, über welche Macht mochten dann die anderen Nachtschwestern verfügen?
»Das sind die Eingänge zum Gefängnis«, erklärte Barukka und wies mit ihrem Stab auf die Tore an der Ost- und Westseite des Gebäudes. »Und hier sind die Wächter.« Sie spießte die Turmwächter mit ihrem Stab auf, zerschmetterte die imperialen Läufer und zermalmte einen Außenposten am westlichen Rand der Wüste.
»Gethzerion versucht schon seit langer Zeit, ein neues Schiff zu bauen, mit dem sie fliehen kann«, erklärte Barukka. »Sie bewahrt die Einzelteile hier auf, im Keller unter ihrem Turm.« Sie bohrte ihren Stab in das Fundament des Turms.
Han und Luke traten zu der lebenden Karte und studierten sie nachdenklich. »Dieser Turm läßt sich zu leicht überwachen; unmöglich, sich ihm unbemerkt zu nähern«, stellte Han fest. »Um genau zu sein, das ganze Tal im Osten läßt sich zu leicht übersehen.«
Die beiden musterten den See im Westen der Berge. »Ich würde sagen, wir marschieren am besten durch die Berge im Norden oder Süden«, bestätigte Luke, »und nähern uns dem Gefängnis von der Rückseite. Sobald wir drinnen sind, können wir problemlos durch die Zellenblöcke und über den Brückengang den Turm erreichen.«
»Ja«, meinte Han. »Und direkt vor dem Turm stehen ein Schwebewagen und ein paar Gleiter. Wenn wir die Ersatzteile haben, können wir sie einfach aufladen und verschwinden.«
Auf der Turmspitze trat die winzige Gestalt einer Nachtschwester aus einer Tür und blickte einen Moment zum Himmel hinauf, als würde sie direkt in Barukkas Gesicht sehen. Barukka kreischte plötzlich: »Gethzerion!« und zerschmetterte die Figur mit ihrem Stab.
Die perfekte, lebende Nachbildung des Gefängnisses zerfiel zu Staub, und Barukka sank schluchzend auf die Knie. Luke trat zu ihr, legte sanft den Arm um sie und drückte sie an sich.
»Es ist alles in Ordnung«, versicherte Luke. »Sie kann dir nichts mehr tun. Sie kann dir nichts mehr tun.«
Barukka sah ihn an, und ihr Gesicht war eine Masse aus purpurnen Blutergüssen. »Aber was ist mit mir?« fragte sie. »Wann werden meine Wunden heilen?«
Luke berührte ihr Gesicht. »Jene, die mit der dunklen Seite der Macht anderen schaden, schaden sich oft auch selbst«, sagte er sanft. Er strich mit seinen Fingern über die Blutergüsse, und sie schwollen sofort ab. »Bleib heute nacht bei mir sitzen«, sagte Luke, »und gemeinsam werden wir mit deiner Heilung beginnen.«
In dieser Nacht lag Leia lange Zeit wach auf ihrer Decke. Der Refrain »Han Solo, / Was für ein Mann! Solo!« ging ihr immer wieder durch den Kopf, bis sie den grimmigen Wunsch verspürte, einen Hammer zu nehmen und sich 3PO vorzuknöpfen. Hatte er gewußt, daß das Lied auf diese Weise auf sie wirken würde? Hatte er gewußt, daß es sich festsetzen und ihr immer und immer wieder durch den Kopf gehen würde, bis sie am liebsten laut geschrien hätte?
Um sich zu beruhigen, hörte sie zu, wie Luke Teneniel, Barukka und Isolder unterrichtete. »Die Jedi benutzen die Macht nur, um Wissen zu erlangen oder sich zu verteidigen, niemals, um jemandem zu schaden oder Macht zu erringen.«
»Aber bei den Zaubersprüchen unserer Clans«, wandte Teneniel ein, »sind die Worte der Sprüche immer gleich, ob wir sie nun im Dienst der Finsternis oder des Lichts einsetzen. Woher sollen wir wissen, ob wir sie richtig benutzen?«
»Es sind nicht die Worte, die euch Macht geben,
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