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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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und die Luft scheint rein zu sein. Machen wir uns auf den Weg.«
    Isolder kratzte die zähen Spiegeleier aus der Pfanne und verteilte sie an Luke und Teneniel. Teneniel rümpfte angewidert die Nase, aber Luke sagte: »Sie sind sehr gut. Du solltest sie probieren.«
    »Ich weiß zwar nicht, was ihr auf euren Welten eßt«, erklärte Teneniel, »aber offensichtlich habt ihr keine Ahnung vom Kochen.« Sie aß die Eier nicht.
    Sie marschierten einen Kilometer durch den Wald und erreichten dann einen breiten Schotterweg, der nach Norden und Süden verlief. Teneniel führte sie vier Kilometer nach Süden und folgte dann einer besseren, parallel zu einem Fluß angelegten Straße nach Osten. Am Vormittag erreichten sie ein tiefes Tal, wo Nebel von den felsigen Bergflanken aufstieg. Teneniel führte sie einen gewundenen Steinpfad hinauf, der noch feucht vom nächtlichen Regen war. Sie nahm Isolders Hand und hielt sie für den Rest des Weges fest, als wäre er ein Schuljunge, der in seinem Unverstand von der Klippe fallen könnte. Als sie den Kamm erreichten, glaubte er, unter sich ein Tal voller seltsam geformter Felsen zu sehen, aber als sie weiter in den Nebel marschierten, erkannte er, daß es in Wirklichkeit Hexen waren, dunkle Gestalten im weißen Nebel, die auf ihren Rancor ritten.
    Isolder blieb stehen und starrte die Frauen mit ihren Helmen an, die überreich verzierten Mäntel und die glitzernden Tuniken aus schuppigem Leder. Lukes R2-Einheit begann ratternd zu rotieren und leise zu stöhnen. Teneniel verstärkte ihren Griff um Isolders Handgelenk und zog ihn mit sich, dicht gefolgt von Luke.
    Als sie die monolithischen Reittiere passierten, begafften die Frauen Isolder und stießen laute, schrille Schreie aus, lächelten Teneniel an und lachten. Ihr Geschrei und Geplapper konnten nur eine Bedeutung haben – diese Frauen bejubelten ihn wie einen Stripper.
    Teneniel führte sie zu einem Treppenabsatz und dann eine Treppe hinauf zu einer schartigen, zernarbten Felsenfestung. Offenbar erregte ihre Ankunft einiges Aufsehen, denn eine große Menschenmenge schloß sich ihnen an.
    Aus der Festung trat eine alte Frau, die einen Stab aus vergoldetem Holz mit einem großen weißen Edelstein an der Spitze in der Hand hielt.
    »Willkommen, Teneniel, Tochter meiner Tochter«, sagte die alte Frau. »Dein letzter Besuch liegt schon Monate zurück. Hast du gefunden, was du gesucht hast?«
    »Ja, Großmutter«, sagte Teneniel, die noch immer Isolders Hand hielt. Sie sank auf ein Knie. »Ich habe bei dem alten Wrack am Rand der Wüste gejagt, geleitet von einer Vision, bis ich beinahe verzweifelte. Aber ich fing diesen Mann von den Sternen, und ich beanspruche ihn als meinen Gemahl.« Sie hob Isolders Hand. »Sein Name ist Isolder vom Planeten Hapan!«
    Isolder war wie betäubt. Er riß seine Hand los und wich einen Schritt zurück, aber der Ring der Frauen zog sich enger um ihn, während sie vor Bewunderung gurrten. »All deine Schwestern sehen diesen Mann«, erklärte die alte Frau. »Zweifelt eine von euch Teneniels Besitzanspruch an?«
    Teneniels angespannte Haltung verriet Isolder, daß dies ein gefährlicher Moment war. Die alte Frau musterte die Gesichter der Menge, und Isolder betrachtete ebenfalls die Kriegerinnen. Viele Mienen waren düster, drückten unverhohlenen Neid aus. Andere lächelten ihn kokett, verführerisch an.
    »Ich zweifle ihn an!« rief Isolder, als niemand etwas sagte.
    Die alte Frau wich einen Schritt zurück. »Willst du damit sagen, daß eine andere Schwester vom Singenden Berg deine Eigentümerin ist?«
    »Er ist freiwillig mit mir gekommen!« sagte Teneniel. »Er hätte weglaufen können, aber er ist bei mir geblieben!« Ihre Stimme war so voller Schmerz und Verzweiflung, daß Isolder nicht wußte, was er darauf antworten sollte.
    »Ich… ich wollte dir doch nur helfen!« sagte er und sah die alte Frau hilfesuchend an. »Sie war verletzt. Ich mußte mich doch um sie kümmern!«
    Plötzlich trat Leia in einem Gewand aus glitzernden roten Schuppen aus dem steinernen Festungstor. »Isolder? Luke?« rief sie, und Isolder schlug das Herz bis zum Halse.
    Er unterdrückte einen Schrei. Leia flog in seine Arme und drückte ihn an sich. »Geht es dir gut?« fragte Isolder.
    »Ja«, sagte Leia. »Ich kann kaum fassen, daß du den ganzen Weg gekommen bist. Ich kann kaum fassen, daß du mich gefunden hast! Luke!« rief sie und umarmte den Jedi. Isolder starrte sie einen Moment verdutzt an. Er hatte nicht gewußt,

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