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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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die Streustrahlung ab. Und je mehr er darüber nachdachte, desto seltsamer – und künstlicher – kam ihm der Nebel vor, der diesen Berg umhüllte. In Anbetracht der primitiven Eisenzeittechnologie dieses Planeten erschienen ihm all diese Leistungen unmöglich, aber Isolder wollte auch gar nicht wissen, wie die Frauen das alles vollbracht hatten.
    Sie betraten über die Rampe den Falken und trafen Han und Chewbacca im Cockpit an, wo sie die Diagnoseprogramme laufen ließen. Ein Protokolldroide werkelte an den Hauptgeneratoren herum und baute durchgebrannte Schaltkreise aus.
    »Han!« rief Luke, als sie das Cockpit betraten, aber Han reagierte nicht auf die herzliche Begrüßung; statt dessen wandte er sich wieder seinem Computer zu, und Isolder erkannte, daß sich Han schuldig fühlte und nicht wagte, Luke anzusehen.
    »Du hast uns also gefunden, Kleiner. Nun, ich dachte mir schon, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde. Wir sitzen hier ziemlich in der Klemme. Hast du vielleicht zufällig ein paar Ersatzteile mitgebracht?«
    »Was ist eigentlich los mit dir, Han?« fragte Luke. Der Wookiee trat näher und klopfte dem Jedi mit einem freundlichen Knurren auf die Schulter. »Du entführst Leia, verschleppst sie durch die halbe Galaxis, und dann tust du so, als wäre nichts passiert.«
    Han drehte sich mit seinem Pilotensitz herum, blickte auf und lächelte so beherrscht, als müßte er losschreien, wenn er nicht lächelte. »Nun, sieh mal, es kam so: Ich habe in einem Kartenspiel einen Planeten gewonnen und wollte ihn mir anschauen. Die Frau, die ich liebe, wollte mit einem anderen Mann durchbrennen, und so habe ich sie überzeugt, mit mir einen kleinen Ausflug zu machen. Aber als wir hier ankamen, war der Weltraum voller Kriegsschiffe, die auf mich schössen – denn niemand machte sich die Mühe, mich zu warnen, daß der Planet gesperrt ist –, und nach unserem Absturz entbrannte zwischen einer Horde Hexen ein Krieg um das Wrack meines Schiffes. Ich schätze, du bist hier, um mir Vorwürfe zu machen oder mich zu verhaften oder sogar zusammenzuschlagen. Übrigens, wie war deine Woche?«
    »Auch nicht viel anders«, sagte Luke. Er schwieg einen Moment und musterte das Kontrollpult. »Was ist mit deinem Schiff?«
    »Nun«, seufzte Han, »wir haben unsere Vibrofeldgeneratoren ruiniert, das Hauptsensorfenster zerstört, den Astrogationscomputer zum Durchbrennen gebracht und rund zweitausend Liter Kühlflüssigkeit aus dem Hauptreaktor verloren.«
    »Ich habe R2 mitgebracht«, sagte Luke lahm. »Er kann das Schiff navigieren.« Luke warf Isolder einen Blick zu, als wollte er ihn zum Reden ermuntern. Isolder erkannte, daß jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Vorwürfe oder eine Schlägerei war. Im Moment mußten sie zusammenarbeiten. Allerdings konnte er sich nur mit Mühe davon abhalten, mit den Fäusten auf Han Solo loszugehen.
    »Ich bin mit einem Jäger gekommen«, erklärte er, und Teneniel nahm seine Hand. Isolder wollte nicht laut darüber reden, und er sah sich vorsichtig um. Keine der anderen Hexen war ihnen ins Schiff gefolgt.
    »Sie haben ein funktionierendes Schiff auf diesem Planeten?« fragte Han. »Wie viele Personen passen hinein?«
    Isolder zögerte mit der Antwort. Würde Han versuchen, das Schiff zu stehlen und Leia mitzunehmen, wenn er behauptete, daß es ein zweisitziger Jäger war? »Zwei.«
    Luke sah Isolder neugierig an, und Han atmete erleichtert auf. »Ich möchte, daß Sie Leia nehmen und von hier wegbringen, und zwar sofort!« sagte Han. »Es gibt hier einen Haufen Leute, die für diesen Jäger töten würden, und glauben Sie mir, es ist kein Vergnügen, denen zu begegnen!«
    »Er hat dich nur getestet«, wandte sich Luke ruhig an Han. »Sein Jäger faßt nur eine Person, und wir sind den Nachtschwestern bereits begegnet.« Hans Gesicht verdüsterte sich vor Zorn, und in seine Augen trat ein verzweifelter, gehetzter Ausdruck.
    »Sie haben den Test bestanden, General Solo«, sagte Isolder.
    »Wir stecken hier in ernsten Schwierigkeiten«, warnte Han Isolder. »Also machen Sie mich ja nicht an!«
    Isolder gefiel Hans Tonfall nicht. »Sie haben Glück, daß ich Sie nicht noch mehr anmache«, konterte er. »Am liebsten würde ich Ihnen für das, was Sie getan haben, eins aufs Maul geben. Sie können sich glücklich schätzen, wenn ich’s nicht doch noch tue.«
    Luke sah Isolder abschätzend an.
    »Versuchen Sie’s doch«, forderte Han, »wenn Sie glauben, Sie könnten mich

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